
Patoralreferent Alex Glinka: „Der Tod am Kreuz war keine Niederlage, sondern ein Sieg“
In seiner Predigt, die unser geistlicher Begleiter, der Gefängnisseelsorger Alex Glinka, in seiner Wort-Gottes-Feier am Ostersonntag in der JVA Dortmund hielt, beschreibt er die Hoffnung, die im Auferstehungsglauben – unabhängig von den äußeren Umständen – liegt.
Anbei die Worte seiner Predigt:
Dieser Morgen ist anders als alle anderen. An diesem Morgen steht eine starke Botschaft im Vordergrund:
Wir feiern heute Ostern – das Fest der Auferstehung! Der Tod am Kreuz war keine Niederlage, sondern ein Sieg!
Ostern ist nicht nur Hasen und Eier – auch wenn man das draußen oft so denkt. Die gehören dazu – klar. Aber der wahre Grund, warum wir heute hier sind, ist ein anderer: Wir feiern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist!
Ich sag’s mal ganz ehrlich: An jedem Sonntag feiern wir genau das – die Auferstehung! Klingt vielleicht verrückt, aber Christen glauben: Jesus hat die Wahrheit gesagt. Er hat uns keine Märchen erzählt.
Und weil er auferstanden ist, glauben wir:
Auch unsere Ängste, Sorgen und Traurigkeit können sich verwandeln – in Mut, Hoffnung und neues Leben.
Für uns alle – besonders für Menschen in schwierigen oder scheinbar ausweglosen Situationen – ist diese Botschaft ein Zeichen der Hoffnung. Selbst aus der tiefsten Not kann neues Leben entstehen, und in größter Finsternis kann Licht aufleuchten.
Die Würde, die Gott jedem Menschen schenkt, bleibt unantastbar – unabhängig von äußeren Umständen oder Verurteilungen.
Was feiern wir an Ostern?
Wir feiern die Auferstehung Jesu von den Toten. Aber wussten das die Jünger damals? Nein. Sie waren erschüttert, voller Angst und Hoffnungslosigkeit. Wir heute? Wir kennen das Ende der Geschichte. Trotzdem brauchen wir diese Botschaft immer wieder neu – weil wir selbst Momente kennen, in denen alles aussichtslos scheint.
Leben. Sterben. Weiterleben. Das ist die Kraft des christlichen Glaubens.
Und das leere Grab erzählt es uns (Lk 24): „Während sie ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten: ‘Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat.’“
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Diese Frage gilt auch uns: Suchst du Hoffnung in alten, toten Wegen – oder wagst du Neues mit Gott? Ostern heißt: Gott ist nicht totzukriegen – und du auch nicht! Egal, wie deine Geschichte aussieht, Gott kann sie neu schreiben.
Eine klare Botschaft für uns alle:
Wenn man zu viel nachdenkt, warum man sich freut – dann ist die Freude oft weg. Aber wenn man einfach mit dem Herzen dabei ist, ohne alles kaputt zu denken – dann spürt man echte Freude.
Ostern ist Freude, Hoffnung, neues Leben.
Wir sind heute nicht allein. Wir sind verbunden mit Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die heute auch Ostern feiern: mit unseren Familien, mit unseren Freunden und mit Gott.
Darum heute eine klare Botschaft für Sie alle hier und auch an mich selbst:
Fürchtet euch nicht. Fürchte Dich nicht!
Jesus ist auferstanden.
Hoffnung ist stärker als der Tod.
Amen.