In seiner Auslegung der Sonntagslesung (Apg 2, 42-47) und des Sonntagsevangeliums (Joh 20, 19-31) schildert unser geistlicher Begleiter Pater Christoph Kreitmeir, warum er an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben glaubt.

Anbei die Worte seiner Predigt als Audio-Datei und anschließend im Text-Format:

 

 

DAS Herzstück der christlichen Religion ist der Glaube an die Auferstehung der Toten und damit an den Beginn des ewigen Lebens. Wie ist das bei Ihnen? Glauben Sie das? Glauben Sie an ihre eigene Auferstehung nach dem Tod und ihr persönliches ewiges Leben?

Viele Christen haben damit zunehmend Schwierigkeiten und trauen nur dem, was sie selbst erfahren oder sich in ihrem eigenen Glauben zurecht gelegt haben. Thomas aus unserem heutigen Evangelium ist dafür eine gute Blaupause.

Er war mit Jesus unterwegs, erlebte ihn und erfuhr durch ihn das anbrechende Reich Gottes. Jesus predigte, lehrte, heilte und bewirkte sogar Wunder, die Thomas und die anderen Jünger noch mehr daran glauben ließen, dass er ein Prophet, ja sogar vielleicht Gottes Sohn sei.

Sie erlebten aber auch, wie Jesus leiden musste, wie er geschlagen, gefoltert und gekreuzigt wurde. Sie erlebten und erlitten seinen Tod. Was für eine Katastrophe! Alles brach zusammen!

Und dann erzählen auf einmal die anderen Jünger, dass ihr Herr und Meister durch verschlossene Türen gekommen sein soll, dass er mit ihnen redete und ihnen zeigte, dass er neu lebte.

Wie soll das denn bitte gehen?

Es gibt Menschen, die als sogenannte Sensitive oder Medien Verstorbene wahrnehmen oder mit ihnen Kontakt aufnehmen können. Das gibt es wirklich und nicht wenige Menschen in Europa haben Erfahrungen auf diesem Gebiet. Hier gibt es sicherlich viele fragwürdige Gestalten, es gibt aber auch wirklich ernst zu nehmende Personen, die uns eine Realität hinter unserer Realität zeigen.

Als Christen sollen wir mit solchen Bereichen sehr vorsichtig umgehen!

Mir wird aber immer mehr klar, dass die Erscheinungsgeschichten Jesu, die wir zwischen Ostern und Pfingsten hören dürfen, keine nur frommen Geschichten sind.

Sie verweisen uns auf diese Realität hinter der Realität. Sie zeigen uns, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, dass es dann noch viel viel mehr geben wird.

Immer wieder interessant ist für mich, dass Jesus an seinen Wunden erkannt wird. Sein Auferstehungsleib scheint so anders zu sein, dass er sogar von denen, die ihn wirklich kannten, zuerst nur schwer erkannt wurde. Durch sein Erinnern an Zeichen, die sie kannten – das Essen von Brot, Wein oder Fisch – oder durch sein persönliches Ansprechen von einzelnen mit Namen gehen den Betreffenden die Augen auf.

Seine Wundmale aber spielen eine besondere Rolle. Sie sind sogar an seinem Auferstehungsleib das Wiedererkennungsmerkmal. Der eine braucht sie nur zu sehen und er glaubt, der andere muss sich durch Anfassen handfester davon überzeugen.

Das Leben schlägt auch uns Wunden und Narben. Dem werden auch wir nicht ausweichen können. Unsere ganze Lebensgeschichte, das Schöne und das Schwere, das Heile und das Verletzte, alles, was uns ausmacht, werden wir durch den Tod hindurch in unseren Auferstehungsleib mit hinüber retten.

Nichts von alledem, was wir waren, wird verloren gehen. Es wird aber geheilt, integriert, erlöst.

Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben, weil mein Herr und Meister es vorgelebt hat. Ich glaube an meine eigene Auferstehung und mein eigenes ewiges Leben und weiß, dass mein jetziges Leben dabei eine ganz wichtige und unverlierbare Rolle spielt. Deshalb halte ich mich an IHN, Jesus Christus, und vertraue darauf, dass ich durch die Höhen und Tiefen, das Schwere und das Schöne von IHM begleitet, geführt und getragen werde. Manchmal kommt er sogar durch (meine) verschlossenen Türen, holt mich heraus aus Angst und Nicht-mehr-weiter-wissen. UND ER schenkt mir Frieden und führt mich hinaus aus der Enge ins Weite. Gott sei Dank!

Dieser Glaube gibt mir nicht nur Mut und Kraft, er lässt mich zuversichtlich und hoffnungsfroh durch die Höhen und Tiefen des Lebens gehen.

Ich bin nicht allein und ich habe eine Zukunft über den Tod hinaus. Und was für eine!

Amen.