Charly Körbel: „Ich habe Angst, dass die Werte, für die die Kirche steht, verloren gehen“

Die Fußball-Legende Karl-Heinz „Charly“ Körbel, der von 1972 bis 1991 in 602 Bundesligaspielen das Trikot von Eintracht Frankfurt trug und damit wohl einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hat, feiert heute seinen 65. Geburtstag. Im Lauf des Lebens gewann der christliche Glaube Bedeutung in seinem Leben.

In den Presseartikeln zu seinem Geburtstag ist auch zu lesen, dass Körbel, der mit der Eintracht viermal  den DFB-Pokal und 1980 den UEFA-Cup gewann, in den vergangenen Jahren zum Glauben an Gott zurückgefunden hat und heute eine wichtige Konstante in seinem Leben ist. So leite ihn, wie u.a. in der Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, der christliche Glaube ‚auch außerhalb des Spielfeldes, wo sich Körbel unter anderen gegen Rassismus und Armut sowie für sozial Schwache und leukämiekranke Kinder engagiert‘. Dazu wird der 65-jährige mit folgenden Worten zitiert:

„Das liegt mir am Herzen.“

Dabei sieht Charly Körbel, der in seiner Fußball-Karriere für Werte wie Verlässlichkeit, Treue und Einsatzbereitschaft stand, die gesellschaftliche Entwicklung mit Sorge. Dazu betont er:

„Ich habe ein wenig Angst, dass die Werte, für die auch die Kirche steht, in Deutschland verloren gehen. Da müssen wir alle aufpassen.“

So wolle er auch selbst in Zukunft mit guten Beispiel vorangehen und sieht seine Mission als noch nicht beendet an, „weder bei der Eintracht und der Traditionsmannschaft, noch bei meinem Glauben und sozialem Engagement“, so die Eintracht-Legende.

Die Werte, für die die Kirche steht, waren es u.a. auch, die ihn vor Jahren zum Wiedereintritt in die evangelische Kirche bewogen. Zu seinem Wiedereintritt titelte die Frankfurter Allgemeine im Oktober 2004 mit der Schlagzeile „Charly Körbel und die Kirche“. Nachdem er 1985 aus der Kirche ausgetreten war, begründete er seinen Wiedereintritt mit einem Perspektivwechsel im Denken. 2004 sagte er gegenüber der FAZ, dass er „auf andere Gedanken gekommen“ sei, die aus Schicksalsschlägen in seiner Familie, vor allem aber aus seiner Arbeit als Leiter der Eintracht-Fußballschule und dem Kontakt zu Unicef herrührten. Dabei erfuhr er mehr und mehr über das Leben anderer Kinder, die es wirklich schwer haben, was manches in seinem Denken relativiert habe, bis es irgendwann bei ihm „dann ,klick‘ gemacht“ habe und der den Wunsch verspührte, wieder zur Kirche gehören zu wollen. Dazu erklärte er damals:

„Sie [die Kirche] gibt Geborgenheit“.

Heute ist Charly Körbel wieder überzeugter Christ.

Quellen: sueddeutsche.de, stimme.de, faz.net