Reggae-Sänger Gentleman inspiriert der Glaube an Gott

Der Reggae-Sänger Gentleman, der aktuell an der Musikshow „Sing meinen Song“ 2021 teilnimmt, ist Sohn eines evangelisch-lutherischer Pastors. Die Dimension Glaube ist aktuell auch Thema in einem Porträt über den 47-Jährigen, das in der Südwest Presse veröffentlicht wurde.

Die Werke von Deutschlands wohl bekanntester Reggae-Sänger, der selbst in Jamaika, der Geburtsstätte des Reggaes, ein respektierter Star ist, zeichnen sich auch durch tiefgehende Texte aus. Im aktuellen Porträt der Südwest Presse wird berichtet, dass sich die Prägung seines christlichen Elternhauses immer noch an vielen seiner Texte erkennen lasse, wobei sein Glaube heute anders als der seines Vaters sei.

Im Star-Porträt des Pro7-Magazins Red ist folgendes zum Glauben des Sängers zu lesen: „Geboren wurde Gentleman jedoch in Osnabrück als Sohn eines Pastors. Die Prägung seines christlichen Elternhauses und Gentleman`s eigener fester Glaube an Gott findet auch immer wieder Niederschlag in den Texten seiner Musik. So zum Beispiel in Send a Prayer.“

Über seine Vorstellung von Gott sprach Gentleman ausführlicher im Februar 2014 im Magazin Chrismon. Damals erklärte er:

„Ich weiß, dass es das Göttliche gibt. Wenn unser Potenzial aufblitzt, denn dann wird mir bewusst, dass wir nur einen ganz kleinen Teil dessen leben, was in uns ist.“

Seine Gewissheit diesbezüglich ist aber auch begleitet von Zweifeln („Ich hadere andauernd“), die durch Warum-Fragen hervorgerufen werden. Auch wenn es auf manche Fragen keine Antworten gibt und wir uns nicht alles erklären können, betonte er:

„Das Wichtigste ist, weiterhin zu ­staunen, wie kleine Kinder. Wenn wir das verlieren, dann ver­lieren wir unseren Glauben an das Göttliche.“

Sätze die an die Worte Jesu erinnern, die im Matthäus-Evangelium im Kapitel 18 in den Versen 1-4 geschrieben stehen. Darin erklärt Jesus Christus: „Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.“

Eine Frage, auf die Gentleman keine Antwort fand, ist die Frage, warum sein bester Freund so früh gestorben sei. Und doch schilderte der Sänger im Chrismon-Interview, dass er in dieser Zeit eine existenzielle Erfahrung machte, als sein „bester Kumpel“ mit Krebs im Sterben lag. Dazu sagte er:

„Ihn zu begleiten, war mit die schönste Erfahrung, die ich machen durfte.“

Die letzten Wochen bis zu seinem Tod sei er „komplett bei ihm“ gewesen. Diese Zeit, in der er mit seinem Freund über den Tod gesprochen habe und zusammen geweint und gelacht habe, bezeichnete er als „unfassbar intensiv“. In den Wochen und Monaten nach dessen Tod habe er „eine ganz merkwürdige Leere“ gefühlt. Seine Trauer sei dann „umgeswitcht in Dankbarkeit“, als er sein Lied „Memories“ gemacht habe. Zu dieser Kraftquelle erklärte Gentleman:

„Musik ist für mich auch eine Art Therapie. Sie hilft mir, mit mir im Reinen zu sein.

Die Erfahrung, die Gentleman in der Sterbebegleitung seines besten Freundes machte, führten vielleicht auch dazu, dass er keine Angst vor dem Tod hat. Im Chrismon-Interview erklärte der Sänger, dass er sich eines Lebens nach dem Tod gewiss sei und „dass dieses Leben [hier auf Erden] nur eine Etappe ist“. Weiter konkretisierte er:

„Ich mache mir keine Gedanken darüber, wie es weiter­geht, aber ich glaube, da kommt etwas, auf das wir uns freuen können.“

 

Bereits im Dezember 2010 bekannte sich Gentleman im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen  zu seinem Glauben. Dazu sagte er damals:

„Mir hilft der Glaube an Gott, der alles zusammenhält und das Wissen daran, an dem du dich festhalten kannst.“

Zudem schilderte er, dass sein Glauben zu einer Gewissheit über die Existenz Gottes geworden sei. Dazu erklärte er weiter:

„Glauben hat für mich etwas von Zweifel, in dem Hoffnung steckt und ein „hoffentlich“ – und wissen fühlt sich da sicher an.“

Erfahrungen im Glauben sammle er „durch ganz einfache und schöne Sachen, die mich umgeben“, wie etwa das Gute im Menschen oder Schönheit in der Natur. Die schönen Dinge im Leben wertzuschätzen, wie etwa Zeit mit seinen Söhne zu verbringen oder zu musizieren, gebe ihm Kraft, so Gentleman damals weiter. Auch brachte er zum Ausdruck, dass Jesus Christus ihm Orientierung gibt. Auf die Frage, was Weihnachten für ihn bedeutet, antwortete der Sänger:

„Ich freue mich über Jesus‘ Geburt. Der hatte den Durchblick, und seine Message war die richtige.“

Die Institution Kirche sehe er dagegen kritisch und dies sei auch ein Punkt, über den er „viel“ mit seinem Vater philosophiere.

Im März 2011 sprang Gentleman für das Jugendmagazin „Spiesser“ als Vertretungslehrer ein und unterrichtete eine achte Klasse an einem Kölner Gymnasium im Fach „Evangelische Religion“. Dabei betonte er gegenüber den Schülern, dass auch der Glaube an Nichts ein Glaube sei. Dass es mehr gibt als Nichts, spüre er beim Musizieren. Dazu sagte er:

„Wenn ich Musik mache, spüre ich so was Göttliches.“

Quellen: swp.de, vox.de, prosieben.de, chrismon.evangelisch.de, haz.de, planet-interview.de, spiegel.de, spiesser.de

 

Anbei Gentleman’s Song Memories, mit dem er den Tod seines besten Freundes verarbeitete:

 

 

Hier sein Song „Send a Prayer“: