Aiman Mazyek über Papst Franziskus: „Man spürt wirklich einen Glaubensbruder“

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat am vergangenen Mittwoch zum dritten Mal Papst Franziskus getroffen. Im Interview mit domradio.de verriet Mazyek nun, dass er eine Verbundenheit mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche verspürte.

Die Begegnung mit dem Papst beschreibt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland als sehr berührend, was besonders ein Moment nachspüren lässt, den Mazyek wie folgt schildert:

„Als er zum Abschied sagte ‚Bete für mich‘, hat mich das doch schon erwischt. Da war ich ein Stück weit verdattert, habe aber dann versucht, mich zu fassen.“

Überhaupt wird im Domradio-Interview mit Aiman Mazyek spürbar, welche Verbundenheit zwischen gläubigen Menschen unterschiedlicher Religion bei gegenseitigem Respekt entstehen kann. So sagt der 53-jährige Moslem über den 85-jährigen Christen:

„Er ist ein sehr freundlicher Mensch. Wenn man denn aufgeregt sein sollte oder vielleicht nervös, nimmt er diese Nervosität schnell weg.“

Und weiter:

„Man spürt wirklich einen Glaubensbruder.“

Zudem bezeichnete Mazyek den Papst auch als „eine Inspirationsquelle“. So sei das Lesen der Sozialenzyklika für ihn „eine spannende Begegnung“ mit dem Pontifex gewesen.

Im Rahmen ihres aktuellen Treffens seien die beiden auf „die Geschwisterlichkeit von Christentum und Islam“ eingegangen. Auch sei es um Texte von Papst Franziskus gegangen, in denen dieser die Bedeutung der Begegnung der verschiedenen Religionen und den aktiven Dialog hervorhebt. Diese Texte seien nicht nur für Christen „eine Inspirationsquelle“, sondern ebenso für Muslime, so Aiman Mazyek.

Weiter betonte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime mit Blick auf Verständigung und Zusammenhalt, dass „der Papst in verschiedenen Bereichen ein schönes Beispiel dafür [sei], wie man das macht“.

 

Eine Inspiration dafür, wie es gelingen könnte, dass Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion oder Herkunft sich mit Achtung und Respekt begegnen, lieferte Papst Franziskus am Donnerstagmittag bei einer Audienz im Vatikan für die Mitglieder der Katholischen Aktion aus Frankreich. Wie Vatikannews berichtet, brachte Franziskus folgendes zum Ausdruck:

‚Die Welt ändert sich, wenn die Jugend in der Liebe wächst.‘

Der Papst bekräftigte dabei die Bedeutung der katholischen Methode des Sehens, Beurteilens und Handelns, die vor allem darin besteht, uns vom Wort Gottes leiten zu lassen und unseren Blick auf das Kreuz zu richten. Diesbezüglich erinnerte Franziskus, dass gerade demjenigen eine große Verantwortung obliegt, der junge Menschen auf dem Weg im Glauben begleitet.

Im Rahmen seiner Ausführung sprach Franziskus auch folgenden inspirierenden Satz:

„Unsere Aufgabe besteht also darin, das Wirken Gottes in unseren Herzen zu unterstützen und zu ermutigen, indem wir uns an die Realität anpassen, die sich ständig weiterentwickelt.“

Die ganze Ansprache von Papst Franziskus gibt’s HIER

Quellen: domradio.de, vaticannews.va