„Vergiss nicht Deine Flügel“  – Ein Impulsbuch von Martina und Andi Weiss

Der perfekte Kompaktratgeber zur Bewältigung persönlicher Krisen nicht nur in Corona Zeiten

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Der Songpoet, Autor, Coach und Therapeut Andi Weiss unterstützt Menschen in Krisenzeiten. Zusammen mit seiner Frau Martina hat er ein mutmachendes Impulsbuch im Instagram-Stil herausgegeben, das die Leser dazu ermutigen möchte, auf konstruktive Art und Weise mit persönlichen Krisen umzugehen.

Mit unserem Redakteur Martin Meyer sprach Andi Weiss im Interview für PromisGlauben über sein neues Buchprojekt.

Martin Meyer (MM): Hallo Andi, mit „Vergiss nicht deine Flügel“ lieferst du Ermutigung zur genau richtigen Zeit. Schildere uns bitte kurz, wie es zu der Projektidee gekommen ist.

Andi Weiss (AW): Als ich vor einigen Jahren die CD und das dazugehörige Buch mit diesem Titel erarbeitet habe, hätte ich nicht geahnt, dass dieser Titel einmal so aktuell sein wird. Im Januar 2020 habe ich mein neues Konzertprogramm mit dem Titel bei zwei großen Konzerten in München vorgestellt (Anmerkung: wir berichteten) und dann wollte ich auf Tour gehen. Über 150 Tourtermine standen fest. Dann kam der März und in wenigen Tagen platzte meine Terminplanung für viele Monate. Ich habe im vergangenen Jahr für mich neu durchbuchstabiert was für mich Berufung bedeutet und habe festgestellt, dass Berufung nicht heißt, alles immer so zu machen wie man es geplant hat, sondern seine Herzensleidenschaft zu leben und zu teilen. Und wenn es so wie geplant nicht geht, dann macht man halt etwas anderes. Ich spiele seit März 2020 Onlinekonzerte. Daraus hat sich eine ganz besondere seelsorgerliche Community entwickelt. Menschen erzählen – weit über Corona hinaus – von ihren Sorgen und Problemen und die ganze Community weint und lacht zusammen. Das ist für mich sehr bewegend. Und ich berate und begleite gerade sehr viele Menschen durch diese Krise – überwiegend am Telefon. Dazu kam im letzten Herbst noch die Idee, eine ganz konkrete, schriftliche Hilfestellung in Krisensituationen herauszugeben. Meine Frau ist Verhaltenstherapeutin und ich bin Logotherapeut. Ich arbeite also mit Menschen an der Frage, wie im Leben und auch in Krisen Sinn gefunden werden kann. So haben wir unsere beiden Kompetenzen in den Ring geworfen. Herausgekommen ist das Impulsbuch. Wir sind sehr begeistert wie das Buch ankommt. Keine zwei Wochen nach Erscheinen ist schon ein großer Teil der ersten Auflage raus.

MM: Das freut uns sehr, lieber Andi. Welches Ziel verfolgt Ihr denn mit Eurem Impulsbuch?

AW: Wir wollen Menschen ermutigen und zeigen: Krisen sind gestaltbar. Gerade erleben wir alle eine große Ohnmacht. Vieles was geplant war kann so nicht stattfinden, viele Menschen scheitern, kommen an ihre Existenzgrenzen oder vereinsamen. Das muss nicht sein.

Unser Wunsch ist es, Menschen aus der Ohnmacht heraus in die Gestaltung zu bringen.

Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, sprach oft von der „Trotzmacht des Geistes“. Dieses trotzige Gestalten, dann wenn nichts mehr geht, gefällt mir sehr – weil es konstruktiv ist. Wir hören täglich so viele negative Nachrichten. Dabei gibt es so viele Heldinnen und Helden da draußen, die jeden Tag großartiges leisten. Wir haben da durch unsere Beratungen sehr intensiven Einblick. Ich bekomme Anfragen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum: Von der Aushilfskraft bis zum millionenschweren Unternehmer. Ich stelle fest: Angst haben wir alle – nur jeder vielleicht vor etwas anderem. Angst lähmt und wir wollen einladen, die Angst als Freundin zu sehen und so ins Gestalten zu kommen. Wir sind jetzt schon absolut geplättet über die vielen Rückmeldungen der Menschen, die uns schreiben wie gut ihnen das Buch in diesen verrückten Zeiten tut.

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MM: Angst ist kein guter Ratgeber. Da hast Du recht. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig sie zu überwinden und das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. An wen richtet sich Euer Buch denn?

AW: Unser Buch ist für jeden und jede gedacht, die gerade Krisenkraftfutter braucht. Da gibt es Geschichten, Impulsfragen, Aufgaben und Zitate, die helfen mit der jeweiligen Krise umzugehen. Wir haben bewusst auf ein dickes Buch mit Bleiwüste verzichtet und haben das Impulsbuch im frischen Instagram-Stil aufgezogen. Man kann das Buch also einfach aufschlagen, darin blättern und direkt bei einem Impuls hängenbleiben, der einen anspricht. Ganz besonders freut es uns wie soziale Einrichtungen, Gemeinden, Schulen, Verbände, usw. daran interessiert sind, dieses Buch als Ermutigung und als Dankeschön an ihre Mitarbeiter zu verschenken. Es ist so wichtig, dass Menschen jetzt in ihrer Leistung gesehen und in ihren Bedürfnissen wertgeschätzt werden.

MM: Zurück zum Titel Eures Buches. Warum sollen wir in diesen Zeiten „unsere Flügel nicht vergessen“?

AW: Als Christ glaube ich fest an die Kraft von Gottes Zuspruch und Anspruch an den Menschen.

Da ist dieses tiefe Wissen: Ich bin geliebt, ich bin gewollt und ich bin nicht allein.

Das gilt auch für jede Krise. Mitten im dunklen Tal weiß ich um Gottes Nähe und Beistand. Und, darüber hinaus, ich darf Verantwortung für mein Leben und auch für meine Krise übernehmen. So ist Leben trotzdem möglich. Ich brauche die Schuld nicht bei anderen Menschen, bei mir oder bei Gott zu suchen. Sondern ich darf diese Krise als Herausforderung annehmen. Das ist meine feste Überzeugung. Ich glaube, dass Krisen auch dazu da sind, dass wir über uns hinauswachsen. So komme ich weg von der Überzeugung, dass ich ein Opfer bin und darf der Held meiner eigenen Lebensgeschichte werden. Im Konzentrationslager in Buchenwald wurden zwei Häftlinge beauftragt, ein Lied über das Lager zu schreiben. Daraus wurde später die berühmte „Buchenwald-Hymne“. Da heißt es: „Halte Schritt, Kamerad, und verlier nicht den Mut, denn wir tragen den Willen zum Leben im Blut und im Herzen, im Herzen den Glauben!“ Und später im Refrain: „O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen, und was auch unsere Zukunft sei – Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen, denn einmal kommt der Tag – dann sind wir frei!“ Diese Erkenntnis gibt jedem Menschen einen Wert über dieses begrenzte Leben hinaus. In der Bibel heißt es, Gott wird einmal alle Tränen von unseren Augen abwischen. Und dann gibt es kein Leid mehr und keine Tränen. Dann ist alles neu.

Wenn das stimmt, dann bedeutet es tatsächlich, dass wir mehr sind als unsere Krisen, unsere Krankheit, unser Körper, unsere Geschichte und unsere Traurigkeit.

Aber auch mehr als unsere Erfolge und Niederlagen, mehr als Freude und Leid, mehr als unsere Begabungen.

AW: Ich habe Ostern 2020 einen alten Text von Paulus aus dem Römerbrief für mich etwas umgeschrieben. Inzwischen reist dieser Text – in mehreren Sprachen übersetzt – um die Welt. Menschen drucken ihn in Zeitungen ab, verschenken ihn auf Postkarten  oder hängen ihn in Schaufensterscheiben. Das bewegt mich und bringt eine so große Hoffnung auf den Punkt.

MM: Vielen Dank für Deine Zeit, lieber Andi! Danke, dass Du Dich von Gott gebrauchen lässt, gerade in der Krise. Du bist ein richtiger Ermutiger. Das finden wir stark.

Interviewfragen: Martin Meyer

Weitere Infos zu dem Projekt unter

www.andi-weiss.de

Der Song „Vergiss nicht deine Flügel“ – aus dem Album „Gib alles, nur nicht auf!“

Das Video-Interview, das uns Andi am 30. Januar 2020 nach seinem ausverkauften Konzert in der Münchner Eventlocation „Das Schloss“ gab.