Astrophysiker Stephen Hawking war überzeugt: „Es gibt keinen Himmel“

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Er war überzeugt, das Universum habe sich „spontan“ selbst geschaffen – einen Gott brauchte es nicht. Jetzt ist der berühmte britische Astrophysiker Stephen Hawking mit 76 Jahren gestorben.

Hawking zählte zu den brillantesten und bekanntesten Wissenschaftlern der Welt. Berühmt wurde der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher; etwa den Bestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von 1988. Darin hatte Hawking einen göttlichen Einfluss auf die Schöpfung noch in Erwägung gezogen.

In seinem 2010 erschienenen Buch „Der große Entwurf“ vertrat er dann die These, dass sich das Universum selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt. „Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen. […] Spontane Schöpfung ist der Grund, warum es statt des Nichts doch etwas gibt, warum das Universum existiert, warum wir existieren“, schrieb er. Deshalb sei es „nicht notwendig, sich auf Gott zu berufen“.

Dabei definierte er Gott als einen Begriff für das, was die Menschen (noch) nicht verstehen.  Weiter konstruierte er in seinem Buch mit mathematischen Modellen Paralleluniversen, in denen die Naturgesetze nicht gelten würden, was eben aber auch keine exakte Wissenschaft mehr ist, sondern in den Bereich der Metaphysik gehört.

Den Glauben an ein Leben nach dem Tod nannte Hawking 2011 im Guardian „ein Märchen für Leute, die Angst vor dem Dunkeln haben“. Wörtlich und umfassend sagte er:

„Ich sehe das Gehirn als einen Computer, der die Arbeit einstellt, wenn seine Komponenten versagen. Es gibt keinen Himmel für kaputte Computer. Das ist ein Märchen für Menschen, die sich vor der Dunkelheit fürchten.“

Dieser Glaubensansatz hatte prompt den Widerspruch gläubiger Wissenschaftler hervorgerufen. Der Biophysiker Markolf Niemz von der Uni Heidelberg betonte:

„Ich bin überzeugt, dass es eine Seele gibt, die unseren Körper mit dem Tod verlässt – und sie ist unsterblich.“

Auch der Astrophysiker und Naturphilosoph Harald Lesch und der Philosoph Wilhelm Vossenkuhl äußerten sich kritisch zu den Theorien von Stephen Hawking über Gott:

 

Mehr dazu gibt’s auf unserer Seite im Beitrag „Ist der Glaube an Gott (ir)rational?“

 

Hawkings Gotteskritik hinderte die katholische Kirche nicht, ihn 1986 in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften aufzunehmen. Als er 2016 gemeinsam mit einigen Dutzend Akademiemitgliedern von Franziskus empfangen wurde, segnete ihn der Papst – und dankte ihm für sein „stetiges Engagement“ für die Akademie.

Das Leben von Stephen Hawking war so einzigartig, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es verfilmt wurde. Dies gelang 2014 eindrücklich in dem britischen Kinofilm „The Theory of Everything“ („Die Entdeckung der Unendlichkeit“).

Jetzt ist Stephen Hawking tot.

Quelle: domradio.de

 

Der deutsche katholische Physiker Michael Grün würdigte Stephen Haking in einem Interview. Dieses gibt’s unter domradio.de

Einen weiteren Artikel zum Tod von Stephen Hawking gibt’s unter katholisch.info