Harald Schmidt: „Nach dem toten Punkt kommt die Auferstehung“

Der Entertainer Harald Schmidt bezog im BR-Fernsehen Stellung zum von Kardinal Marx dem Papst angebotenen Rücktritt als Erzbischof von München und Freising. Dabei brachte er mit Blick auf die Situation, in der sich die Kirche aktuell befindet, die christliche Auferstehungshoffnung ins Spiel. Schmidt bekennt sich seit Jahren zum katholischen Glauben.

Der 63-Jährige bezeichnete den Missbrauch in der katholischen Kirche als eine Katastrophe und die Aufarbeitung als ein „absolutes Desaster“. Dass Kardinal Marx bei der Pressekonferenz zu seinem Rücktrittsgesuch am vergangenen Freitag von einem „toten Punkt“ sprach, an dem die Kirche angelangt sei, kann Harald Schmidt, der bereits vor Jahren erklärte, dass er „definitiv an die Auferstehung“ glaube, nachvollziehen. Dabei betont der Entertainer:

„Nur – nach dem toten Punkt kommt die Auferstehung. Deswegen sind wir katholisch.“

Es könne durchaus sein, dass die Kirche einmal rund 200 Jahre Pause brauche, um sich zu erneuern – und dann gehe es weiter.

In der Vergangenheit bekannte sich Harald Schmidt auf Nachfrage des Öfteren zu seinem katholischen Glauben. So etwa im September 2019 im Gespräch mit der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“, in dem er berichtete, dass er trotz aller Vorbehalte, die er gegen die Amtskirche habe, nie den Bezug zum Glauben verloren habe, dass er heute wie zu Zeiten seiner Kindheit regelmäßig den Gottesdienst besuche und sich zum Beten gern in leere Kirchen zurückziehe (wir berichteten).

Im Sommer 2015 berichtete Schmidt gegenüber dem Domradio, dass er regelmäßig zu Gott betet. Dazu erklärte er:

„Eigentlich das Vaterunser. Und dann noch irgendwie der Versuch, eben so etwas wie in Dialog mit Gott zu treten.“

Im Dezember 2014 erklärte sich Harald Schmidt gegenüber dem Magazin Focus zu seiner katholischen Prägung und bezeichnete sich als:

„Katholik und Hilfsorganist. Als einer, der eine stramme Laufbahn in Kirchenchören und bei den Pfadfindern hinter sich hat. Der sich gern werktags mal in die Kirche setzt und eine Kerze anzündet. Der den Heiligen Geist zu ahnen glaubt, wenn er von französischen Orgelromantikern zugedonnert wird.“

Bereits im Jahr 2005 bekannte er sich zur Zeit seines größten Erfolges ganz selbstverständlich und in der ihm typischen Art zu seinem Glauben. So sagte er etwa im Interview mit der Rheinischen Post auf die Frage, was ihn an Papst Benedikt XVI. und der katholischen Kirche fasziniert:

„Na gut, ich bin katholisch von Haus aus und in der ganzen katholischen Tradition aufgewachsen. Außerdem gefällt es mir, sich öffentlich zum Katholizismus zu bekennen; da es auch relativ leicht ist, gegen die katholische Kirche zu sein. Also denke ich, bin ich genau bei der richtigen Kirche.“

In seinem aktuellen Statement zur Situation in der katholischen Kirche gab Schmidt im BR-Fernsehen allerdings auch zu bedenken, dass der Missbrauchsskandal sowie der Umgang damit an die Substanz geht. Das erschüttere sogar „Hardcore-Katholiken“ wie seine Mutter.

Quellen: domradio.de, mannheimer-morgen.de, rp-online.de (1), livenet.de, rp-online.de (2)