Jüdischer Gelehrter Dr. Mosche Ratt: „Der religiöse Glaube ist vernünftiger als der atheistisch-materialistische“
Gottes Existenz ist logisch, meint der israelische Rabbi Mosche Ratt, der gerade ein Buch mit dem Titel „Einfach leben“ veröffentlicht hat. Im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro erklärt er, warum er den Glauben für rational hält und logischer als den Atheismus.
Auf die Frage, warum seiner Meinung nach der Glaube an Gott einfach sei, antwortet der jüdische Gelehrte:
„Einfach glauben, weil der Glaube ein untrennbarer Bestandteil der menschlichen Existenz ist. Jeder glaubt an etwas.“
Deshalb sei die Frage nur, an was man glauben solle und welche Glaubensrichtungen einem sinnvoller erscheine als andere. Mit seinem Buch will er aufzeigen,
„dass der religiöse Glaube vernünftiger, logischer und erfolgreicher ist als der atheistisch-materialistische.“
Da sich Atheisten oft rühmen, besonders rational zu sein, stelle sich die Frage, ob Glaube und Rationalität zusammenpassen, so der Interviewer. Das ist für Mosche Ratt gar keine Frage. Denn dies wäre „auf jeden fall“ so. Rationalität bedeute, „alle Faktoren in Betracht zu ziehen“. Wenn man dies tue, stelle sich heraus, dass der Glaube ein „wesentlicher Bestandteil des menschlichen Bewusstseins“ sei und man ihn schon allein deshalb nicht ignorieren könne. Weiter führt er aus:
„Die Atheisten hingegen sind nicht zwangsläufig rational, sie schließen sich lediglich einem engen Weltbild an, das nur den empirischen Raum enthält, und leugnen alles, was nicht in den Lichtkreis der Wissenschaft fällt.“
Darin liege seiner Ansicht nach nichts besonders Rationales. Im Gegenteil würde die Logik darauf hindeuten, dass die Wirklichkeit viel umfassender ist als „das, was uns im Augenblick bekannt ist“.
Nach seinem persönlichen Glauben gefragt, antwortet Mosche Ratt:
„Als Jude glaube ich an den Ewigen, den Gott Israels, und an die Grundsätze des jüdischen Glaubens: Tora, die vom Himmel kommt, Lohn und Strafe für die Taten der Menschen, die kommende Welt und ähnliches.“
Weiter sagt er:
„Ebenso glaube ich, dass die Wirklichkeit, die wir mit den Sinnen erfassen, nur ein kleiner Teil von dem ist, was wirklich existiert, und dass es noch viele andere Welten, Dimensionen und Existenzebenen gibt.“
Auch wenn manche Atheisten religiöse Menschen oft von oben herab behandeln würden, indem sie mit Totschlagargumenten behaupten, dass diese an einen „Fantasiefreund“ glauben würden oder Gott „mit dem Fliegenden Spaghettimonster“ und ähnlichem vergleichen würden, sehe er im Atheismus vor allem eines:
„Ich denke in der Tat, dass Atheismus eine Art Verschließen gegenüber der Wirklichkeit ist, und eine Unfähigkeit, das Göttliche zu empfinden.“
Thomas Nagel, ein bekannter atheistischer Philosoph, sehe das ähnlich, wenn er sagt, dass ihm der „sensus divinatis“ fehle, der es Gläubigen ermöglicht, die Wirklichkeit Gottes zu empfinden, die in der Welt zum Vorschein kommt. Dazu ergänzt Mosche Ratt:
„Atheisten mögen es zwar nicht, wenn man ihnen solche Dinge sagt, aber es ist die Wahrheit.“
Mit der Aussage des britischen Mathematikers John Lennox konfrontiert, der vor einigen Jahren sagte, dass der Biologe und streitende Atheist Richard Dawkins seiner Ansicht nach die Atheisten in ihrem Glauben stärken wolle, äußert Mosche Ratt:
„Ich denke, dass das stimmt. Atheismus ist definitiv eine Art Glaube, an dem festzuhalten nicht leicht ist. Deshalb investieren Leute wie Dawkins und seine Kollegen viele Anstrengungen, um Menschen zu überzeugen, an diesem Glauben festzuhalten.“
Auf die Frage, was das seiner Ansicht nach am meisten einleuchtende Argument ist, dass es einen Gott gibt, antwortet der jüdische Theologe:
„Ich denke, dass eine einfache Betrachtung der Wirklichkeit davon zeugt, dass dahinter ein verstandesmäßiger Wille steckt. Die Erscheinung des Universums, des Lebens, des Menschen, des Bewusstseins, die Entwicklung der Menschheit selbst – all das sind Stufen in einem Prozess, in dem die Wirklichkeit immer komplizierter, vollkommener und wunderbarer wird. Das ist genau das, was zu einer theistischen Weltauffassung passt und nicht mit dem materialistischen Bild zusammenpasst, nach dem alles durch Zufall entstanden ist.“
Quelle: pro-medienmagazin.de
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