Kate Bush inspiriert mit ‚Running Up That Hill (A Deal With God)‘ in Netflix-Serie ‚Stranger Things‘
Die britische Sängerin Kate Bush stürmt mit ihrem 80er-Hit „Running Up That Hill (A Deal With God)“ nach 37 Jahren dank der Netflix-Show „Stranger Things“ erneut weltweit die regulären Charts. Mit der im Lied ausgedrückten Sehnsucht, einen Deal mit Gott zu machen, inspiriert die 63-Jährige eine neue Generation zum Nachdenken über das große Ganze, so auch den Kolumnisten des Kunstmagazins Monopol, Oliver Koerner von Gustorf, der in „Running Up That Hill“ eine spirituelle Bombe sieht, die in eine immer nihilistischere Welt einschlägt.
Die Serie „Stranger Things“, deren Idee von den Zwillingsbrüdern Matt und Ross Duffer stammt, spielt in den 1980er Jahren in dem fiktiven Ort Hawkins in Indiana. Die Serie greift immer wieder auf Musik aus dieser Zeit zurück – und so ist in der jüngsten 4. Staffel unter anderem Kate Bush mit ihrem Hit „Running Up That Hill“ zu hören. Dass sie mit ihrem Song nach 37 Jahren nun erneut an der Spitze der britischen Charts steht, ist für Kate Bush ein „überwältigendes“ Gefühl, wie sie auf ihrer Webseite mitteilt. Wie ntv.de berichtet, bekannte sich die Sängerin als Fan der Serie und interpretierte: „In dieser neuesten Serie stehen die Charaktere vor vielen der gleichen Herausforderungen, die derzeit in der Realität bestehen. Ich glaube, die Duffer-Brüder haben die Herzen der Menschen auf besondere Weise berührt, in einer Zeit, die für alle unglaublich schwierig ist, besonders für jüngere Menschen.“
Das Lied „Running Up That Hill“ spielt in der Handlung der vierten Staffel eine wichtige Rolle, da es von Schauspielerin Sadie Sink in ihrer Rolle als Max genutzt wird, um buchstäblich ihr eigenes Leben zu retten. Dazu erklärt Kate Bush: „Durch die Darstellung von ‚Running Up That Hill‘ in einem so positiven Licht – als Talisman für Max (…) – wurde das Lied in den emotionalen Schauplatz ihrer Geschichte gebracht. Angst, Konflikte und die Macht der Liebe umgeben sie und ihre Freunde.“
In ihrem Lied findet auch Gott einen Platz. Eine Passage lautet:
„Der Berg von Alltagsproblemen ließe sich leicht lösen, wenn man mit Gott den Platz tauscht. Lasst uns einen Deal mit Gott machen und diesen Hügel erklimmen.“
Die christliche Zeitung „Die Tagespost“ titelte zum erneuten Erfolg dieses Songs mit der Headline „Eine katholische Sängerin tanzt auf stürmischen Höhen“ und berichtet im Artikel, dass Kate Bush als Tochter einer Irin katholisch getauft wurde und von 1969 bis 1975 die in Bexley ansässige katholische Klosterschule Saint Joseph‘s besuchte. Bezüglich ihrer heutigen Beziehung zur Kirche wird sie aus einem Interview mit einem britischen Popmagazin wie folgt zitiert:
„Ich denke, ich suche nicht unbedingt nach Religion, sondern nach Möglichkeiten, mir selbst zu helfen, verständnisvoller, vollständiger, eine glücklichere Person zu werden.“
Dabei spreche sie im Zusammenhang mit ihren Werken durchaus von Inspiration und davon, dass sie für irgendwas durchlässig sei.
In ihren Werken findet sich immer wieder die mystische Dimension. Schon in ihrer Debütsingle „Wuthering Heights“ (Stürmische Höhen), die in Großbritannien vier Wochen lang auf Platz eins der Charts geht es um Liebe, um Tod und darum, dass die Liebe am Ende den Tod überlebt. Darin finden sich Zeilen wie „Gib niemals auf, auch wenn du im Leben komplett versagt hast, wenn du absolut am Ende bist“ und „Ich glaube fest, es gibt einen Ort, an den wir gehören“, mit denen sie die Zuhörer inspiriert.
Mit dem Comeback von „Running up that Hill“ inspiriert Kate Bush nun auch den Kolumnisten des Kunstmagazins Monopol, Oliver Koerner von Gustorf. In seinem Artikel zu dem Lied, den er mit „Die leere Welt“ betitelt, schreibt er aktuell, dass ihm der Song geholfen habe, ins Leben zurückzufinden.
Zur Szene in der jüngsten 4. Staffel von „Stranger Things“, in der Max, die auf ihrem Walkman immer Kate Bush hört, von ihren Freunden mit „Running Up That Hill“ ins Leben und in die Gemeinschaft zurückgeholt wird und sich befreien und zu den Klängen von Kate Bush losrennen kann, schreibt Oliver Koerner von Gustorf:
„Die eigentlich klischeehafte Szene bekommt erst durch den Song wahre Größe. Sie berührt wirklich, weil wir Kate Bushs absolute Ernsthaftigkeit spüren, die Sehnsucht, einen Deal mit Gott zu machen, ihren Glauben an Verbindung und Vision. „Running Up That Hill“ schlägt wie eine spirituelle Bombe in eine immer nihilistischere Welt ein, in der immer mehr Menschen den Glauben verlieren – an sich selbst, an die Zukunft, die Möglichkeit, den Kreislauf von Ungleichheit, Gewalt und Ausbeutung zu durchbrechen.“
In diesem Sinne kommt von Gustorf zu dem Schluss, dass nicht Netflix oder „Stranger Things“ den Song „Running Up That Hill“ wiederbelebt haben, sondern dass vielmehr Kate Bush der Serie mit ihrem Song „Leben eingehaucht“ habe.
Quellen: ntv.de, die-tagespost.de, monopol-magazin.de
Anbei Kate Bush‘ Song „Running up the Hill“: