Frank Kubiak im PG-Interview: „Gott ist ein Chancengeber!“

Foto: Markus Draeger

Der Diplom-Psychologe Frank Kubiak verfolgte neben dem Psychologie-Studium auch den Weg der Schauspielerei. In seiner Rolle als Chef der Rettungswache „Ingo Niermann“ in der RTL2-Serie „Köln 50667“ wurde er einem größeren Publikum bekannt. Orientierung fand er im Lauf seines Lebens im christlichen Glauben. Im exklusiven Interview für PromisGlauben sprach er mit unserem Chefredakteur Markus Kosian über seinen Weg zur Schauspielerei und seinen Weg im Glauben.

—————————————————————————————————————-

PromisGlauben (PG): Hallo Frank, du bist Diplom-Psychologe. In der RTL2-Serie „Köln 50667“ spielst du den Chef der Rettungswache, Ingo Niermann. Wie kam es dazu?

Frank Kubiak (FK): Neben meinem Psychologie-Studium habe ich damals schon als DJ gearbeitet sowie in kleinen Rollen beim Fernsehen, z.B. bei „Unter Uns“. Später kamen größere Tagesrollen in Formaten wie „Klinik am Südring“ hinzu. Dadurch war ich offensichtlich auf dem Radar der Produktion, die mich irgendwann anrief und mich fragte, ob ich Lust hätte die Rolle als Chef der Rettungswache „Ingo Niermann“ längerfristig zu spielen. Der Anruf kam für mich sehr überraschend, und im Team sollte das noch abgestimmt werden. In der Zeit habe ich darüber gebetet, es in Gottes Hand gelegt und kurz danach diese Rolle bekommen. Ich habe mich unglaublich gefreut und mittlerweile fast 4 tolle Jahre dort erleben dürfen. Es war damals für mich auch ein Lichtblick in einer sehr schwierigen privaten Lebensphase. Seitdem hat sich mein Fokus neben der Musik und Psychologie stark auf die Schauspielerei ausgerichtet, so dass ich neben privatem Schauspielunterricht auch an der Theaterschule Frankfurt weiter lerne.

PG: Auf deinem Profil bei Instagram bringst du gelegentlich auch Posts mit christlichen Inhalten. In deiner Profil-Info schreibst du zudem „Jesus makes me brave“. Was meinst du damit?

FK: Der Glaube ist das Fundament und damit ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, den ich dementsprechend neben Schauspielerei, Musik und Psychologie auch in den sozialen Medien nicht ausklammern möchte. Ich möchte aber niemandem den Glauben aufdrängen, jeder muss selber für sich diese wichtigste Entscheidung treffen. Für mich persönlich war es die beste Entscheidung und das bringe ich mit dem Spruch „Jesus makes me brave“ in meiner Insta-Bio („frankkubiak_official“) zum Ausdruck.

Es bedeutet, dass ER die ultimative Quelle ist, aus der ich meine Kraft schöpfen kann, um im Leben mutig voran zu gehen und nicht, weil ich so toll bin.

Der Glaube lebt von einer Beziehung, die gepflegt werden muss und darin bin ich nicht immer gut. Auch ich muss mich immer wieder neu darauf ausrichten.

Image by anthroputer from Pixabay

PG: In einem starken Insta-Post vom 24. Juni verweist du darauf, dass der Regenbogen ein „biblisch-christliches Symbol“ ist. Dabei rufst du zur Toleranz gegenüber christlichen Wertehaltungen auf und sprichst von einer „Jesus-Phobie“, die du wahrnimmst. Das bedeutet…

FK: …dass ich es immer wieder erlebe, dass der christliche Glaube in der Gesellschaft als nicht sonderlich schützenswert behandelt wird. Er darf diffamiert werden, während andere Lebensentwürfe unter besonderen Schutz gestellt werden. Ich bin gegen Hass und Gewalt egal in welcher Form. Was mich stört ist nur die gängige Doppelmoral. Auf der einen Seite soll alles „gendergerecht“ umgeformt werden, damit sich keiner in irgendeiner Weise diskriminiert fühlt.

Auf der anderen Seite wird der christliche Glaube, der gleichzeitig auch unsere kulturelle Wurzel ist, nicht in vergleichbarer Weise geschützt.

Da habe ich dann umgekehrt die provokative Frage gestellt, ob ich in einem solchen Fall nicht auch das Wort „Phobie“ nutzen kann, das bei Einforderung von Toleranz häufig gebraucht wird und eigentlich eine Krankheit umschreibt. Wenn Christen aufgrund ihres Glaubens manchen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht folgen mögen, sind sie aufgrund ihrer Haltung nicht „krank“ und schon gar nicht hasserfüllt gegenüber Andersdenkenden oder -lebenden, was oft suggeriert wird. Genau das Gegenteil ist doch der Fall! Zu meinem Bekannten- und Freundeskreis zählen auch Moslems und Homosexuelle, mit denen ich mich bestens verstehe. Nur leider wird in der erstickenden Atmosphäre der öffentlichen „political correctness“ vieles komplett fehlgedeutet, da fehlt es an echtem Dialog. Es werden so schnell diffamierende Schubladen geöffnet, in die niemand geraten will und deswegen lieber schweigt. Deswegen ist die hochgepriesene gesellschaftliche „Toleranz“ für mich nur ein Lippenbekenntnis.

PG: Wie bist du eigentlich zum Glauben gekommen?

FK: Ich war 10 Jahre lang intensiv in verschiedenen „esoterischen Praktiken“ unterwegs. Mir wurde manches Mal schon vorgeworfen, ich sei als Christ engstirnig, ohne dass jemand wusste, was ich vorher durchlebt habe und dass es für mich gute Gründe gibt, an Gott zu glauben. U.a. habe ich während meines Studiums auf einer „Astrohotline“ gearbeitet, habe Menschen am Telefon ihr Geburtshoroskop gedeutet und ihnen Tarotkarten gelegt. Neben Einweihungen in Reiki habe ich u.a. auch Naturreligionen aktiv praktiziert, war mit Schamanen und afrikanischen Priesterinnen in Kontakt und habe in diesen 10 Jahren wirklich Unglaubliches erlebt. Viele denken sicherlich, das seien alles nur Märchengeschichten, aber es gibt so viel mehr, als sich unser kleiner stolzer Verstand vorstellen kann. Auch Atheisten glauben an Theorien der Weltentstehung, insofern stellt sich für mich nie die Frage ob ich glaube, sondern woran.

Am Ende meiner 10jährigen „spirituellen Exzesse“ hatte ich ein Schlüsselerlebnis, das mich zu Gott umkehren ließ.

Foto: privat

PG: Was bedeutet für dich Christ-Sein?

FK: Christ-Sein bedeutet für mich, mir zuzugestehen, dass ich ein unperfektes aber geliebtes „Projekt“ Gottes und seine Idee bin und dass die vielen Fehler meines Lebens vergeben sind. Viele Menschen verurteilen andere kleingeistig nach dem Motto „Du bist selbst Schuld, lebe mit den Konsequenzen deiner Fehler“.

Zum Glück ist Gott da ganz anders, er ist IMMER ein Gott der neuen Chance.

Für ihn spielt es keine Rolle wie sehr Du und ich versagt haben und wie fehlerhaft wir sind. Das halten uns andere Menschen gerne in moralischer Selbsterhöhung vor und verwandeln das Christ-Sein in einen Wettstreit der guten Werke. Es geht aber nie darum wie gut wir sind, sondern nur wie gut ER ist.

Erst seitdem ich das wirklich verstanden und Jesus angenommen habe, ist der Glaube für mich zu einer lebensverändernden „frohen Botschaft“ geworden.

Alles andere ist nur Religion und Selbstgerechtigkeit.

Foto: Dirk Rutz

PG: Was ist dir wirklich wichtig im Leben und welche Werte zeichnen dich aus?

FK: Ich versuche in den sozialen Medien so gut es geht ich selbst zu sein und nicht so, wie es für viele Christen nach außen „vorbildlich“ wirken würde. Ich mag keine vorgespielte Heuchelei und finde es schön, wenn Menschen echt und ehrlich sind, auch wenn sie sich damit angreifbarer machen. Nicht immer gelingt es mir, aber ich versuche andere Menschen nicht ständig zu bewerten oder zu verurteilen. Auch ist es mir wichtig nicht mehr so sehr darauf zu schauen, was andere Menschen über mich Negatives denken, sondern was Gott Gutes über mich denkt.

Nur ER kennt jeden Winkel meines Herzens.

Darüber hinaus ist der wichtigste Wert für mich Treue. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, werfen es Menschen zu schnell weg. Das Wichtigste im Leben ist für mich eine glückliche Familie, auch wenn ich in diesem Bereich bereits gescheitert bin.

Aber unser Gott ist ein Chancengeber.

Auch wenn wir oft denken wir wären komplett am Ende, geht ihm das Baumaterial für unser Leben niemals aus!

Foto: Blackcat Photoart
Image by Gerd Altmann from Pixabay

PG: Was sind Deine Ziele und was wünscht Du Dir für Deine Zukunft?

FK: Unabhängig von meiner Arbeit beim TV und als DJ bin ich gerade dabei mir eine eigene Selbständigkeit als Psychologe und Coach aufzubauen. Die Coronakrise hat bei mir vieles auf den Kopf gestellt, aber oftmals sind Krisen eben auch Chancen für neue Wege. In Kürze wird meine neue Homepage erreichbar sein (www.kubiak.de), auf der ich neben psychologischen Angeboten auch Christen ansprechen möchte, die eine Kombination aus modernen Coaching-Ansätzen und biblischen Sichtweisen wünschen. Darüber hinaus möchte ich mich schauspielerisch und filmisch weiter entfalten, schreibe gerade mit Freunden an einem Drehbuch für ein spannendes „Short Drama“, das wir auch selber produzieren wollen. Gerne würde ich auch in einem christlichen Film mitspielen, denn es gibt in Deutschland bisher kaum Produktionen in diesem Bereich. Dabei gibt es so viele spannende Biografien, z.B. die Geschichte von Torsten Hartung, der vom Gründer eines Autoschieberrings und Mörder zu Gott umkehrt. Diese Rolle würde ich gerne spielen. Es gibt in dem Bereich so viel Potenzial, und ich hoffe, dass sich meine Wege mit christlichen Filmproduzenten und Regisseuren kreuzen und daraus etwas gemeinschaftlich Kreatives entsteht. Mal schauen, welche Türen Gott mir noch öffnet. Da wir einen großen Gott haben, sollten wir uns auch trauen groß zu träumen. Privat wünsche ich mir im Herzen jung zu bleiben und für die Zukunft eine glückliche Familie und Ehe zu haben. Doch das kann ich nicht selber planen, es sind Geschenke von oben.

PG: Zu guter Letzt: Wie findest du unser Projekt PromisGlauben?

FK: Ich finde dieses Projekt wirklich klasse und das nicht, weil Ihr mich interviewt (lacht). Als ich zum Glauben gefunden habe, konnte ich 10 Jahre alternativer spiritueller Praktiken nicht einfach so abstreifen. Es war ein schwieriger Prozess, in dem ich mich auch an gläubigen Menschen orientiert habe, die ich gut fand. Zum Zeitpunkt meiner Bekehrung wusste ich nicht viel über die Bibel. Hätte damals jemand mit Krawatte und silberner Brille mit einem christlichen Büchertisch bei mir vor der Disco gestanden, hätte mich das abgeschreckt.

Was ich damit sagen möchte ist, dass Gottes Weg mit uns immer individuell ist und wir uns deswegen auch typbedingt von bestimmten Christen angesprochen fühlen.

Eines meiner ersten Bücher, das ich nach meiner Bekehrung gelesen habe war die Biographie des Ex-Boxweltmeisters und Pastors George Foreman „Mit Gott im Ring“. Ein einladendes Buch, so positiv und spannend. Auch dass der Boxweltmeister Evander Holyfield, der Mike Tyson besiegt hatte, sich öffentlich immer wieder zum Glauben bekannt hat, hatte mir den Einstieg leichter gemacht. Ich wurde selber auch schon zur christlichen Jugendarbeit und in den Konfirmationsunterricht zum Gespräch eingeladen, wo die Jugendlichen meine Soap geschaut haben. So etwas kann Brücken bauen. Früher hatte ich immer gedacht, dass der christliche Glaube eher was für Langweiler ist und wurde eines Besseren belehrt.

Weil ich diese Wirkung der Vorbildfunktion damals selber erlebt habe, finde ich Euer Projekt unglaublich wertvoll und danke Euch für dieses Interview, das hoffentlich Herzen berührt!

PG: Lieber Frank, hab herzlichen Dank für dieses offene und berührende Interview.

Foto: Dirk Rutz

Mehr Infos zu Frank Kubiak gibt’s auf seinem Instagram-Account HIER

und auf seiner demnächst erscheinenden Webseite www.kubiak.de