Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Empfang für Hans Süper junior im Rathaus Köln-2049, cropped, CC BY-SA 4.0

Köln-Legenden verbschieden sich hoffnungsvoll von Hans Süper: „Bess demnähx“

Am 3. Dezember verstarb der Musiker und Komiker Hans Süper, ab 1974 als Teil des Colonia Duetts im Kölner Karneval überregional bekannt wurde. Zu seinem Tod verabschiedeten sich die Kölner Musik-Legenden Wolfgang Niedecken (BAP) und Ludwig Sebus sowie der Kölner Stadtdechant Robert Kleine und die BILD-Zeitung mit hoffnungsvollen Worten, die auf ein Leben nach dem Tod verweisen.

Nachdem Hans Süper, der im Kölner Karneval generationsübergreifend Menschen begeisterte, im Alter von 86 Jahren gestorben war, war die Anteilnahme insbesondere rund um Köln riesengroß. Dabei war aus einigen der Statements eine Hoffnung über den Tod hinaus zu lesen.

Die Kölner Rock-Legende Wolfgang Niedecken, der mit seiner Band BAP in Kölscher Mundart seit den 80er Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum die Hallen füllt, verabschiedete sich in einem berührenden Facebook-Post von Hans Süper und dankte dabei „dem Hans von Herzen dafür, dass er mein Leben in einem Maße bereichert hat, wie nur er das konnte“. Mit folgenden Worten beendete der 71-Jährige BAP-Frontmann hoffnungsvoll seine Nachricht:

„Hans, du woors ene Joode. Maach et joot Jung, bess demnähx!“

Niedecken bezeichnete sich in den letzten Jahren in Interviews als „restkatholisch“, dessen Gottvertrauen nach einem im November 2011 erlittenen Schlaganfalls wieder angewachsen ist (wir berichteten). Dass er sich ein Leben ohne Rückbindung an Gott und damit ohne letztgültige Hoffnung nicht vorstellen könnte, brachte der Sänger im Juni 2019 im Interview mit domradio.de mit folgenden Worten zum Ausdruck:

„Ich war nie ein Atheist. Ich bezeichne mich immer als restkatholisch. Als Atheist könnte ich gar nicht leben.“

Der 97-jährige Kölner Krätzchen-Sänger Ludwig Sebus erklärte, wie die Kölner Boulevardzeitung Express berichtet, dass er über 70 Jahre mit Hans Süper befreundet war und „einen unvergleichlich starken Kontakt“ mit ihm hatte. Weiter verlieh Sebus seiner Hoffnung über den Tod hinaus mit folgenden Worten Ausdruck:

„Obwohl ich es in den letzten 14 Tagen kommen sah, traf mich die Nachricht von seinem Tod mit tiefem Schmerz. Hans wird immer an meiner Seite bleiben. Gott trüs Hans in d’r Iwigkeit!“

 

Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine sprach im Interview mit domradio.de über den Tod von Hans Süper. Dabei nahm er auch Bezug auf den Glauben von Hans Süper. Kleine berichtete, dass er und Süper sich „kennen und schätzen gelernt“ haben, nachdem er 2012 Stadtdechant wurde. Sie hätten sich seitdem „oft getroffen“ und dabei auch über den Glauben gesprochen, wozu Süper „schon seine kritischen Anfragen“ gehabt habe. Weiter berichtete Robert Kleine:

„Aber er [Hans Süper] hatte den Glauben und die Hoffnung, dass eben nicht alles mit dem Tod vorbei ist. Er glaubte daran, dass es Gott gibt und dass wir bei ihm eine Heimat haben.“

Süper sei ein Mensch mit großer Hoffnung im Herzen gewesen, der „sein Talent nicht vergraben“, sondern sowohl als Solist als auch bei den legendären Auftritten mit seinem Freund Zimmermann gut eingesetzt habe. Mit Blick darauf resümierte Robert Kleine:

„Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott, lieber Hans, und vielleicht wird jetzt im Himmel noch ein bisschen mehr gelacht als schon bisher.“

Auch die BILD beendete ihren Artikel mit ähnlich hoffnungsvollen Worten wie der katholische Geistliche. So war abschließend folgende Zeile zu lesen: „Jetzt lacht der kölsche Jung im Himmel…“

Quellen: express.de, domradio.de (1), domradio.de (2), bild.de

Anbei der beschriebene Facebook-Post von Wolfgang Niedecken zum Tod von Hans Süper: