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Mediziner Volker Diehl: „Gott war immer der Größte“

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Der Internist, Onkologe und ehemaliger Hochschullehrer der Universität zu Köln, Volker Diehl, sprach im Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO über Krankheit, Tod und erlösenden Glauben. 

Der Mediziner, der von 1983 bis 2003 Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln war, hatte einst eine Krebserkrankung entschlüsselt und ein Heilmittel dafür entwickelt. Im August 2025 erschien sein Buch Man nennt mich Dr. Hodgkin – Wie ich die Gelegenheit beim Schopf ergriff und ein entscheidender Durchbruch in der Krebstherapie gelang“ [Anzeige].

Im PRO-Interview darauf angesprochen, dass er trotz seiner bemerkenswerten Lebensleistung seine Biografie mit dem Bibelzitat „Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn“ beendet habe, erklärte Volker Diehl, dass ihm eine demütige Lebenshaltung früh in der Kindheit vermittelt wurde. So habe ihm seine Mutter immer gesagt: „Volker, bilde dir nichts ein. Es ist alles Gnade.“ Dieses Bewusstsein sei für ihn „eine Grundhaltung im Leben“ geworden, merkte der 87-Jährige an.

Seine Lebensleistung führt Volker Diehl nicht nur auf eigenes Können zurück, was er wie folgt darlegt:

„Ich glaube an Führung und an Nachfolge.“

Er habe schon zu Schul- und später zu Studenten- und Assistenzzeiten wahrgenommen, „dass es eine Kraft außerhalb von mir gibt, die mich auf Menschen hinweist und lenken will“, berichtete Diehl zu seinen gemachten Erfahrungen und fügte an, dass es dafür eine achtsame Lebenshaltung brauche. Dazu betont er:

„Ich habe oft in meinem Berufsleben gebetet, welche Wege ich gehen soll.“

Den christlichen Glauben bekam Volker Diehl in einem pietistischen Elternhaus vermittelt, wo er „die Nähe zu Gott“ erlebt habe, die er als „Sensibilität für etwas, das außerhalb von mir ist und größer ist als ich, mich aber leiten will“, beschreibt. Der 87-Jährige schilderte, dass die Beziehung zu Gott einen Menschen verwandelt und durch „Liebe und Treue“ sichtbar werde.

Durch reglementierenden Glauben sei er zeitweise „weit weg von Gott“ gewesen, habe ihn dann aber wiederentdeckt, als er sich mit Menschen umgab, „die beispielhaft das lebten, was sie auch sagten“, berichtete der Mediziner. Zu seinem Gottesbild ließ er wissen:

„Gott war immer der Größte. Souverän, unverwandelbar.“

 

Ihm sei immer klar gewesen, dass die Beziehung zu Gott lebensverändernd sei und er „Gottes Resonanz“ im Leben brauche. Volker Diehl berichtete, dass er im Umgang mit Leid, insbesondere mit schweren Krebserkrankungen, für seine Patienten gebetet habe. Wenn Patienten gläubig waren oder es wollten, habe er auch mit ihnen gebetet. Darauf zurückblickend berichtete Volker Diehl:

„Wenn ich als Arzt an dem Punkt war, wo ich keine Waffe mehr gegen den Krebs hatte, habe ich gefragt, ob ich für sie beten darf.“

Auf die Theodizeefrage habe er zwar keine Antwort, ihm sei aber folgendes klar geworden:

„Gott hat uns hier keinen Ponyhof als Leben gegeben. Leid, Freude und Glück gehören dazu. Ich habe akzeptiert, dass er souverän ist. Ich verzweifle an ihm, aber ich halte dennoch an ihm fest. Weil ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

Diehl berichtet im PRO-Interview offen von seinem Umgang mit persönlichen Leidsituationen wie den frühen Tod seines Vaters und eines Bruders sowie den Krebstod seiner Mutter und den Tod seiner Ehefrau, die an einer Lebererkrankung verstarb, die durch eine unerkannte Hepatitis ausgelöst wurde. Gerade nach dem Tod seiner Frau sei er zwei Jahre lang in einer Depression gewesen, habe aber letztlich in seinem Gottvertrauen Halt und Trost gefunden, schilderte Diehl. Insbesondere das Psalmwort „Gott stellt meine Füße auf ein weites Feld“ ließ ihm klar werden, dass er mit Gottvertrauen aktiv aus seiner damaligen Enge herausgelangen kann. Wenn wir in die „Resonanz mit Gott kommen, dann ist unsere Seele zu Hause“, resümierte Volker Diehl.

Quelle: pro-medienmagazin.de