Novak Djokovic zeigt bei den Olympischen Spielen sein orthodoxes Kreuz
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris sorgte eine Szene für weltweite Empörung bei gläubigen Christinnen und Christen. Während die Show augenscheinlich einen wesentlichen Faktor auf die Inklusion von Minderheiten, Toleranz und Vielfalt legte, erscheint diese Intension mit Blick auf das Empfinden von Christen fragwürdig. Vertreter aus christlichem Milieu wie zum Beispiel der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster, der katholische Theologe Dr. Johannes Hartl oder der Jesuit Dr. Klaus Mertes, aber auch weltliche Intellektuelle wie der französische Philosoph Alain Finkielkraut zeigten sich irritiert. Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic indes zeigte bei seinem ersten Spiel bei den Olympischen Spielen in Paris sein orthodoxes Kreuz, das er um seinen Hals trägt.
Auch wenn der Regisseur Thomas Jolly im Nachgang erklärte, dass er bei seiner queeren Inszenierung das Gemälde des Niederländers Jan van Bijlert „Das Fest der Götter“, das die Götter des Olymp beim Feiern der Hochzeit von Peleus und Thetis zeigt, vor Augen gehabt habe, dürfte ihm bei genauerer Betrachtung klar gewesen sein, dass seine Inszenierung in einem Kulturkreis, der seine Zeit immer noch nach Christus rechnet, eine Assoziation mit dem Werk „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci hervorrufen würde.
In einem Beitrag auf seinem Instagram-Account legte Dr. Johannes Hartl dar, warum ihn die Darstellung, dass es sich nicht um das letzte Abendmahl handele, nicht überzeugt.
Anbei die Argumentation von Dr. Johannes Hartl zum Durchklicken:
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Der französische Intellektuelle Alain Finkielkraut, der Mitglied der Académie française ist, reagierte ungehalten auf Jollys Inszenierung. Wie welt.de berichtet, sah er nur krude Hässlichkeit und die Botschaften einer Epoche, der es nur um Inklusion von Minderheiten geht. Der renommierte Philosophielehrer erklärte, dass seiner Ansicht nach das französische Genie durch Abwesenheit geglänzt habe. Weiter brachte Finkielkraut zum Ausdruck, dass ihm bei dieser Zeremonie „die Anmut, die Leichtigkeit, die Zartheit, die Eleganz, ja sogar die Schönheit“ gefehlt habe. Abschließend betonte er:
„Nach diesem apokalyptischen Abend bin ich gläubig geworden.“
Auch der deutsche Theologe und Philosoph Dr. Johannes Hartl reagierte in einem bemerkenswerten Video-Clip auf YouTube, indem er u.a. die Wirkmacht von Symbolen darstellte, die Bedeutung des Heiligen betonte und die Frage aufwarf, wie wir es als Europäer wohl empfinden würden, wenn bei einer Eröffnung von Olympischen Spielen in Indien, bewusst oder unbewusst, der Hinduismus oder bei Olympischen Spielen in Saudi-Arabien der Prophet Mohammed verunglimpft würden.
Der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster reagierte in einem YouTube-Video gar alarmierend, indem er uns Christen gar als „Gegner“ einer säkularisierten Gesellschaft ausmachte.
Der Theologe und Jesuit Dr. Klaus Mertes erklärte im Interview mit dem Magazin Cicero zur Frage, wie viel Verhöhnung das Christentum aushalten könne:
„Im Zentrum des christlichen Glaubens steht eine Person, die lächerlich gemacht und verhöhnt wurde – und wird, bis heute. Die eigentlich interessante Frage ist: Weswegen wird sie verhöhnt? Wenn das Christentum heute aus denselben Gründen verhöhnt wird wie der Gekreuzigte, dann befindet es sich in guter Gesellschaft.“
Dass Europa „offensichtlich noch nicht ganz“ seine christlichen Wurzeln verloren habe, erkennt der Jesuit in der Tatsache, dass die Autoren der Show sich „der christlichen Symbolik bedienen, um ihre Anliegen mit religiöser Symbolik aufzuladen“. Wenn Regisseur Jolly sich bei seiner Inszenierung auf die Götter des Olymp bezieht, gibt Dr. Klaus Mertes „die Kinos“ zu bedenken, „die man bei anderen auslöst“. Seiner Meinung nach könne Thomas Jolly nicht so naiv sein, „dass er die Bildsprache, die er nutzt, nicht vorher durchdenkt“. Zudem betont Mertes:
„Immerhin will er ein Europa feiern, das ohne die Bildsprache des Christentums gar nicht zu verstehen ist.“
Demzufolge müsse Jolly „mindestens in Kauf genommen haben, dass bei Zuschauern die Assoziation Abendmahl ausgelöst wird“, resümiert der Jesuit.
Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic ließ indes eine symbolische Geste sprechen. Wie der katholische Journalist Sachin Jose Ettiyil auf seinem Instagram-Account mitteilt, zeigte Djokovic – im Anschluss an die Kontroverse über die mutmaßliche Verhöhnung des letzten Abendmahls Jesu – bei seinem Auftaktspiel bei den Olympischen Spielen in Paris sein orthodoxes Kreuz.
Bereits in der Vergangenheit bekannte sich der Tennis-Star zu seinem christlichen Glauben (wir berichten). Vor einigen Jahren sagte er einmal:
„Bevor ich Sportler bin, bin ich ein orthodoxer Christ.“
Quellen: jesus.de, welt.de, catholicnewsagency.com, cicero.de, youtube.com (1), youtube.com (2), instagram.com, promisglauben.de
Anbei der beschriebene Post von Sachin Jose Ettiyil:
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Anbei der Video-Beitrag von Dr. Johannes Hartl mit dem Titel „Olympia: Die Verhöhnung des Christentums“:
Anbei der Video-Beitrag von Bischof Dr. Stefan Oster mit dem Titel „Olympia, die säkulare Kultur und unser Menschenbild“: