Sängerin Andra Day: „An erster Stelle ist mein Glaube an Gott, dann kommt meine Familie, dann das Singen“

Die Soul- und R&B-Sängerin und Filmschauspielerin Andra Day erhielt für ihre Rolle im Filmdrama „The United States vs. Billie Holiday“ einen Golden Globe und ist auch bei den Oscars als beste Hauptdarstellerin nominiert. Im Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger betonte die 36-Jährige, dass der Glaube an Gott die erste Stelle in ihrem Leben einnehme.

Nach der Bedeutung ihrer Stimme gefragt, antwortete Andra Day:

„Das Singen ist mein Leben, noch wichtiger sind mir aber mein Glauben und meine Familie. Ich bin eine zutiefst spirituelle Person.“

Vor ihrer ersten großen Rolle im Film „The United States vs. Billie Holiday“ hatte sie großen Respekt, der immer mehr zur Angst wurde. Die Erfahrung der Angst verbunden mit einem Minderwertigkeitsgefühl müsse sie „immer wieder überwinden“. Dabei setzt sie nicht nur auf ihre eigene Stärke, was sie wie folgt zum Ausdruck bringt:

„Gott ist so geduldig und liebevoll, dass er mir immer wieder dabei hilft.“

Inspiriert von Billie Holidays Song „Strange Fruit“ nahm Andra Day den Song „Tigress & Tweed“ auf, der der Abspann-Song des Films ist. Dieser Song, für den sie den Text schrieb, soll Billie Holiday, die mit Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan zu den bedeutendsten US-amerikanischen Jazzsängerinnen gehört, ehren. Für ein gutes Gelingen wandte sich Andra Day an Gott. Dazu sagte sie:

„Eines Abends betete ich intensiv, und dann kam der Song einfach raus.“

 

Wie die Prioritäten in ihrem Leben aussehen, hob die 36-jährige Sängerin auch im Interview mit der Neuen Westfälischen hervor, indem sie erklärte:

„An erster Stelle ist mein Glaube an Gott, dann kommt meine Familie, dann das Singen.“

 

Als Andra Day vor 5 Jahren wie aus dem Nichts plötzlich auf der Bildfläche auftauchte, für zwei Grammys nominiert wurde und im Weißen Haus vor dem damaligen Präsidenten Barack Obama performte, spielte ihr Glaube bereits eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Das war nicht immer so, wie sie damals im Interview mit dem Magazin Fräulein berichtete. Die Beziehung zu Gott habe sie verwandelt und zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist. Zuvor sei sie „ein komplett anderer Mensch“ gewesen. So habe sie zum Beispiel in einer neunjährigen Beziehung ihren damaligen Freund nicht immer gut behandelt und sei „nicht immer ehrlich“ gewesen. Dazu erklärte die Sängerin:

„Ich war emotional, mental und spirituell noch nicht bereit für so eine Beziehung.“

Zu realisieren, was sie mit ihrer Unehrlichkeit und Untreue ihrem damaligen Freund und seiner Familie antat, war ein längerer Prozess, in dem ihr die Verbindung zu Gott immer mehr Klarheit schuf und ihr Herz verwandelte. Dazu sagte sie:

„Mein Glaube hat dabei auch eine große Rolle gespielt.“

Weiter betonte sie:

„Plötzlich spürte ich wie das Jahr voller Unehrlichkeiten und Lügen auf mir lastete. Dann wurde es mir glasklar. Ich war bereit für eine Veränderung.“

Als sie ihre Fehler erkannte und zutiefst bereute, suchte sie das Gespräch mit ihrem damaligen Freund und stellte sich ihren Fehlern. Über dieser Erfahrung berichtete sie:

„Es war sehr schmerzhaft. Schmerzhaft für ihn, schmerzhaft für mich. Es war eine dieser Situationen in denen man mit sich selbst kämpft und einsehen muss, dass man wirklich diese Person ist.“

Ihr damaliger Freund vergab ihr. Nach einiger Zeit verwandelte sich ihr Schamgefühl dahingehend, dass sie sich wieder selbst wertschätzen und ihren Blick nach vorne richten konnte. Dazu sagte sie rückblickend:

„Das war für mich der Wendepunkt. Ich nahm mein Leben in die Hand und entschied, dass ich nie wieder so eine Person sein wollte und mich nie wieder in solche Situationen einkesseln lassen würde.“

Heute ist sie froh darüber, zu ihren Fehlern zu stehen und andere Menschen mit ihrem Zeugnis zu inspirieren.

Quellen: tagesanzeiger.ch, nw.de, fraeulein-magazine.eu

 

Den Kern der Verwandlung, die Andra Day in der Verbindung zu Gott erlebte, beschrieb der Benediktinermönch Anselm Grün kurz und prägnant im Interview mit uns: