Schlagerstar Patrick Lindner: „Ohne den Glauben wäre ich verloren“

Schlagerstar Patrick Lindner sprach aktuell im Interview mit dem Magazin stadtgottes auch über seinen Glauben. Bereits in der Vergangenheit bekannte er sich zum christlichen Glauben.

Als im die Journalistin Melanie Fox im stadtgottes-Interview mit der Gretchenfrage konfrontiert und wissen will, ob Gott in seinem Leben eine Rolle spielt, antwortete der 59-Jährige:

„Ja, ich habe einen starken Glauben, der mich schon mein ganzes Leben begleitet. Ohne diesen Glauben wäre ich verloren.“

Weiter berichtete der Sänger, der seit über 30 Jahren zu den Stars in der deutschsprachigen Volks- und Schlagermusikbranche zählt, dass er „oft“ Kirchen besuche, insbesondere dann, „wenn ich die Stille und die Nähe zu Gott suche“. Auch lässt er sich im Sonntagsgottesdienst von guten Predigten inspirieren. Dazu erklärte er:

„Wenn ich am Sonntag eine gute Predigt höre, die mich bewegt, ich mich abgeholt fühle, ist es ganz wunderbar, dies erleben zu dürfen.“

Neben seinem Glauben ist für ihn auch die Musik „etwas unglaublich Kraftvolles“, das in der Tiefendimension seines Lebens von Bedeutung ist.

Sein Glaube fließt mitunter auch in sein musikalische Schaffen ein. So brachte er etwa im Jahr 2016 ein Album mit dem Titel „Wunderschöne Weihnachtszeit“ heraus, das 14 stimmungsvolle Titel enthält. Im Interview mit der Hessischen-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) im November 2016 sprach Patrick Lindner auch über seinen Glauben und erklärte, dass das Weihnachtsfest für ihn eine hohe Bedeutung im religiösem Sinne hat.

Im HNA-Interview wurde er mit der Aussage konfrontiert, dass das Weihnachtsfest in den meisten Familien nicht harmonisch ablaufe. Auf die anschließende Frage, warum er nicht mal ‚vom Streit unterm Weihnachtsbaum oder davon, dass das Geld für Geschenke knapp ist‘, singe, entgegnete Patrick Lindner, dass er diesen Dingen mit seiner Musik nicht nachsinnen möchte und Weihnachten für ihn vielmehr das Fest der Liebe darstellt. Dazu betonte er:

„Ich bin ein unheimlicher Weihnachtsfan.“

Zu seiner Vorstellung von Gott brachte er in diesem Interview zum Ausdruck, dass er Gott im Guten sieht, das ihn durchs Leben führt. Weiter hob er hervor:

„Ich glaube, dass Gott keine Unterschiede macht.“

Dabei erklärte Patrick Lindner, der seit vielen Jahren zu seiner Homosexualität steht, dass er in diesem Punkt „nicht ganz konform“ mit der katholischen Kirche ist.

Über seinen Glauben, die Bedeutung der Kirche in seinem Leben und den Umgang mit Leid und Tod sprach Patrick Lindner auch im Interview mit dem Journalisten Josef Karg, das im März 2016 in der Augsburger Allgemeinen veröffentlicht wurde.

Danach gefragt, woran er konkret glaube, bekannte Lindner:

„Ich glaube an Gott.“

Auf die Frage, ober er an die Wiederauferstehung und die Überführung der Seele ins Paradies glaube, antwortete der Schlagerstar:

„Ja, ich habe einen ganz festen Glauben. Ich stelle mir vor, dass die Seele irgendwo ankommt.“

An der Paradiesvorstellung habe er „so meine Zweifel“, aber:

„Der Glaube ist etwas Wichtiges.“

Weiter berichtete er, dass er im katholischen Glauben aufgewachsen ist und dass seine Mutter „sogar aus der Familie Ratzinger“ abstamme. Dazu sagte er weiter:

„Sie war eine Anverwandte des Papstes. Aber das hat nichts damit zu tun, dass mir mein Glaube an Gott wichtig ist.“

Auch wenn er mit der Sichtweise der katholischen Kirche so seine Probleme hat, gehe er auch heute in die Kirche, wen auch nicht regelmäßig. Dazu erklärte Patrick Lindner:

„Ich war auch nie ein Sonntagskirchengänger, der das einfach macht, weil es sich gehört. Wenn ich in die Kirche gehe, dann ganz bewusst.“

Gerade in der Zeit des Interviews im Frühjahr 2016 sei er des Öfteren in der Kirche gewesen, um eine Kerze für seine Mitter anzuzünden. Im Gespräch mit dem Journalisten Josef Karg sprach Patrick Lindner auch über die existenzielle Erfahrung des Todes seiner Mutter und brachte dabei zum Ausdruck, dass er sich von Gott getragen fühlte. Dabei erzählte der Sänger, dass er „ein sehr enges Verhältnis“ zu seiner Mutter gehabt habe und dass sie für ihn „eine wahnsinnige Bezugsperson“ gewesen sei. Im Moment ihres Todes habe er eine große Gnade erfahren, was er wie folgt beschrieb:

„Dennoch erlebte ich den Augenblick ihres Todes so, wie ich ihn mir erträumt habe.“

Er habe immer Angst gehabt, dass er im Moment des Todes seiner Mutter, nicht anwesend sein könnte. Dass er seine Mutter auf ihrem letzten Weg begleiten durfte, bezeichnete Patrick Lindner als „einen wunderbaren Abschied“, was er mit folgenden Worten weiter erklärte:

„So traurig das in dem Moment ist, war es für mich, als wäre es in ein Drehbuch geschrieben. Ich konnte ihre Hand halten und sagen: ‚Mama, ich wünsche dir jetzt alles Gute. Pass auf dich auf! Pass auf uns auf! Wir wünschen dir eine gute Reise!'“

Im Moment des Todes habe er dann an ihrem Bett gesessen und geweint. Er habe dann symbolisch ein Fenster geöffnet, „damit die Seele rausfliegen kann“. Anschließend stellte sich bei ihm ein Gefühl von Dankbarkeit ein. Dazu sagte Lindner:

„Trotzdem die Trauer tief war, hatte ich eine innere Ruhe und Zufriedenheit.“

Quellen: stadtgottes.de, hna.de, augsburger-allgemeine.de

 

Seinen Song „Wie weit ist es bis zum Himmel?“ aus dem Jahr 2016 widmete Patrick Lindner seiner verstorbenen Mutter: