Wim Wenders: „Ich musste erst einen großen Umweg machen, um wieder zum Glauben zurückzufinden“

Erfolgsregisseur Wim Wenders hat zusammen mit Luca Lucchesi den Dokumentarfilm „A Black Jesus“ gedreht. Darin geht es um eine schwarze Jesusfigur, sie seit Jahrhunderten von den Einwohner einer sizilianischen Kleinstadt verehrt wird. Nach seinem Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ aus dem Jahr 2018 wieder ein Film mit religiöser Thematik. Wenders bezeichnet sich selbst als „ökumenischer Christ“ (wir berichteten).

Im Interview mit der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ sprach Wim Wenders aktuell über sein neuestes Filmprojekt. Dabei zeigte sich der 75-Jährige betrübt über die Entwicklung des Pontifikates von Papst Franziskus. Man merke, dass der Papst von konservativen Kräften eingefangen werde. Er habe mit seinem Dokumentarfilm „ein Porträt eines mutigen Mannes, vor dem ich eine große Hochachtung habe“, gemacht. Von der Energie bei Antritt seines Pontifikates sei aber „nicht mehr viel übrig“, was der Filmemacher sich wie folgt erklärt:

„Mir will scheinen, dass sich dieser Mann in seinem großen Kampf aufgerieben hat, und man spürt, dass ihm jetzt die Kraft und die Zeit fehlt.“

Es werde den nächsten und den übernächsten Papst brauchen, um die Ideen von Franziskus umzusetzen.

Über seinen eigenen Glauben berichtete Wenders:

„Ich musste erst einen großen Umweg machen, sogar über den Atheismus, um wieder zum Glauben zurückzufinden und der Kirche beizutreten. Dann aber der protestantischen.“

Über seinen Weg zurück zum Glauben sprach der heute 75-Jährige bereits in zurückliegenden Interviews (wir berichteten). Im November 2018 antwortete Wim Wenders im Interview mit kath.ch auf die Frage, warum er wieder in die Kirche eingetreten sei:

„Weil ich an Gott glaube.“

Weiter sagte er:

„Ich fühle mich als ökumenischer Christ.“

Bereits im Jahr 2008 erklärte Wenders im Interview im Magazin chrismon, dass er an den Gott glaube, „der sich im Neuen Testament manifestiert, auf unglaublich großzügige, grenzenlos liebevolle Weise“. Weiter äußerte er damals:

„Ich finde das Neue Testament so atemberaubend, weil es nur Möglichkeiten eröffnet und keinerlei Einengungen. Das ist kein abstrakter Gott. Sein Wesen kann ich heute spüren. Nicht nur beim Beten. Auch das Licht erlebe ich oft als eine Nähe Gottes, und jeden Akt von Freundlichkeit oder Brüderlichkeit unter Menschen.“

Quellen: zeit.de, katholisch.de, kath.ch, promisglauben.de