Violinist Daniel Hope: „In einer Kirche habe ich das Gefühl, näher bei Gott zu sein“

Der südafrikanisch-britische Geiger Daniel Hope sprach im Interview mit Melanie Fox vom Magazin Stadtgottes über seine christliche Erziehung, seinen Glauben an Gott und die Wirkung der Dresdner Frauenkirche und klassischer Musik.

In seinem Beruf als Geigenspieler tritt er immer wieder auch in Kirchen auf. Bei seinen Auftritten in Gotteshäusern empfinde er „eine ganz besondere Form von Respekt“, die auch seine Spielart verändere, so Daniel Hope. Das beschrieb der 45-jährige näher und sagte:

„Manchmal bin ich nachdenklicher, im Umgang mit den Kollegen achte ich auch mehr auf meinen Ton, mein Benehmen. Ich bin ehrfürchtiger, das liegt wohl auch an meiner christlichen Erziehung.“

Eine besondere Kirche ist für ihn die Dresdner Frauenkirche, in der er in der Vergangenheit schon öfter auftrat und deren Künstlerischer Leiter er ab 2019 sein wird. Dazu betonte er:

„Seitdem ich das erste Mal dort war, ist dieses Gotteshaus für mich ein magischer Ort.“

Er spüre „die große Last der Geschichte“, aber auch „diese neue Bedeutung als ein Ort des Friedens und der Versöhnung“, so Hope weiter.

Auf die Frage, wie er seinen Glauben heute lebe, äußerte er:

„Wenn ich in einer Kirche bin, habe ich das Gefühl, näher bei Gott zu sein.“

Dieses Empfinden, das er nicht in Worte fassen könne, habe er sowohl in protestantischen als auch in katholischen Kirche, auch wenn er „kein regelmäßiger Kirchgänger“ sei. Dazu betonte er:

„Meine Kirche ist ständig bei mir, in meinem Herzen und meinem Kopf.“

Gott sei ihm besonders bei seiner Familie, die sich für ihn wie eine religiöse Einheit anfühle, sehr nah. Dazu sagte der Vater von einem Sohn weiter:

„Diese Balance, die ich durch meine Familie erhalte, ist für mich etwas Heiliges.“

Er empfinde es als Belastung, wenn etwas „diese Einheit nur ansatzweise störe“, weshalb er „alles“ tue, „um sie zu schützen“.

Weiter bekannte Daniel Hope, dass er besonderen Halt im Glauben, „gerade in schwierigen Zeiten“ fühle, vor allem dann, wenn Menschen versterben, denen er nahe stand.

Auch in der Musik findet er Zugang zum Göttlichen. So empfindet er „die geistlichen Werke von Bach, Mozart, vieles aus dem Barock, aber auch die Requien von Fauré, Dvorák oder Rossini“ als Musikstücke, die für ihn etwas Göttliches transportieren. Weiter äußerte er dazu:

„Auch bei Stücken, die nicht unbedingt einen religiösen Bezug haben, fühle ich, dass da auch etwas Unantastbares ist. Es ist für mich quasi ein religiöses Erlebnis, diese Musik zu hören oder zu spielen.“

Quelle: stadtgottes.de