Foto: privat

20 Jahre Lehrer-Ermutigungs-Treffen (LET): Ein Jubiläum mit ganz viel Herzblut

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Unser Teammitglied Martin Meyer war am 23.07.2022 beim 20-jährigen Jubiläum des Lehrer-Ermutigungs-Treffens (LET) im baden-württembergischen Bühl.

 

Hier ist Martin’s Bericht:

 

„Herr Weber, geben Sie auf sich acht, dass Sie nicht so viel Herzblut für ihre Schüler vergießen; sie verbluten sonst!“ Mit diesen Worten kommentierte der Direktor von Hartmut Weber, dem Gründer von LET, seinen ersten Unterrichtsbesuch im Jahr 1991.

Viele Lehrer investieren sehr viel Herzblut in ihre Schüler, versuchen ihnen etwas fürs Leben mitzugeben, bekommen dafür aber oft wenig zurück. Deshalb ist die Gefahr groß, dass Lehrkräfte schon nach wenigen Jahren von ihrem Beruf enttäuscht sind, nicht mehr ihr Herz riskieren und nur noch Dienst nach Vorschrift leisten oder gar ganz ausbrennen.

Was also tun? Inwiefern kann der christliche Glaube Lehrern dabei helfen, ihrem Beruf mit Freude und Leidenschaft nachzugehen?

Diese Fragen haben auch Hartmut Weber bewegt. Vor 20 Jahren hat er die Initiative Lehrer-Ermutigungs-Treffen (LET) gegründet. Dahinter steckt folgende Idee: zwei bis fünf Pädagogen treffen sich einmal im Monat (oder öfter) zu Hause, in der Schule, in den Räumen der Kirchengemeinde oder anderswo, um Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu ermutigen und für ihre Schüler bzw. ihre Schule zu beten.

In Deutschland gibt es bisher 164 LET. Weitere Infos zu den LET finden sich HIER

 

Am 23.07.2022 haben sich 40 Pädagogen anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Lehrer-Ermutigungs-Treffens (LET) in Bühl eingefunden.

Die Veranstaltung begann mit einem christlichen Lied, das gemeinsam gesungen worden ist. Danach konnten sich die Teilnehmer am Buffet stärken und in kleinen Gruppen an den Tischen miteinander ins Gespräch kommen. Anschließend standen mehrere Interviewrunden mit Gästen aus nah und fern auf dem Programm.

Mich persönlich hat dabei besonders die Geschichte einer Kollegin berührt. Die Kollegin berichtete, wie sehr ihr der Lehrerberuf zu Beginn zugesetzt hat. In dem Bemühen alles perfekt zu machen, hat sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Schüler überfordert. In Schülerkreisen bekam sie schon bald den Spitznamen „Frau Stress“. Nach einiger Zeit ist die Kollegin dann so krank geworden, dass sie für längere Zeit nicht mehr arbeiten konnte. In dieser Phase ihres Lebens hat sie sich dann viele Gedanken über Gott und die Welt gemacht und beschlossen, ihr Leben zu ändern. Sie hat für sich erkannt, dass der christliche Glaube eine große Kraftquelle ist und sich vorgenommen, in Zukunft weniger aus eigener Kraft und mehr aus der Kraft des christlichen Glaubens heraus zu leben. Inzwischen ist sie wieder genesen und übt ihren Beruf mit neuer Freude und Leidenschaft aus.

Nach der Interviewrunde folgte dann ein Impuls von Hartmut Weber. Dabei ging es im Kern darum, wie es gelingen kann, den christlichen Glauben an der Schule zu leben. Die Vision von LET ist dabei seit 20 Jahren dieselbe:

„Sei Sämann an Deiner Schule, sei Lebenslehrer!“

Damit ist Folgendes gemeint: Lebe den christlichen Glauben an Deiner Schule. Beschränke Dich im Unterricht nicht nur auf die Vermittlung der Lehrinhalte, sondern versuche Deinen Schülerinnen und Schülern etwas fürs Leben weiterzugeben.

Der Gründer der LET Initiative betonte in seinem Impuls, welch große Bedeutung für ihn das Gebet hat:

„Die 1.Stunde des Tages gehört Jesus!“

Bereits vor Unterrichtsbeginn, nimmt sich Hartmut Weber Zeit, um zu beten, also mit Gott zu reden, in der Bibel zu lesen und sich so auf den Schultag vorzubereiten. In der Folge hat der Gründer des LET noch viele weitere wertvolle Einsichten, Anregungen und Erfahrungen weitergegeben.

Am Ende des Jubiläums-Festes gab es dann noch eine besondere Überraschung. Jeder Teilnehmer bekam das Buch „Herzblut. 153 Ermutigungen und Impulse für Lebens-Lehrer“, das Hartmut Weber selbst geschrieben hat, als Geschenk mit auf den Weg. Es enthält neben einer Darstellung der Geschichte von LET, 153 Impulse zur persönlichen Ermutigung und zum „Sämannsein“ an der Schule. Unter der Überschrift „Rede frei!“ wird zudem die rechtliche Situation für Lehrkräfte, die an der Schule frei über ihren christlichen Glauben reden möchten, dargestellt.

Mein persönliches Fazit zum 20-jährigen LET Jubiläum: Der Weg von München nach Bühl (bei Baden-Baden) hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die LET Treffen sind für mich zu etwas ganz Besonderem, ja zu einem Stück Heimat geworden. Außer beim christlichen Pädagogentag kann ich nirgendwo sonst so viele andere gläubige Lehrer treffen, Kontakte knüpfen, intensiv austauschen und wieder neue Ermutigung für das Christsein im Beruf erfahren. Frisch gestärkt und mit vielen Impulsen im Gepäck habe ich die Heimreise angetreten.

Autor: Martin Meyer

Hinweise:

Weitere Infos zum LET gibt`s unter: www.lehrerermutigungstreffen.de

Das Buch „Herzblut“ von Hartmut Weber gibt es

HIER

Anbei ein Foto vom LET-Treffen mit dem LET-Gründer Hartmut Weber und unserem Teamer Martin Meyer: