Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Pressetermin 30 Jahre Lindenstraße - Marie-Luise Marjan-9375, cropped, CC BY-SA 4.0

Marie-Luise Marjan: „Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint“

Am 9. August feierte die Schauspielerin Marie-Luise Marjan, die durch ihre Rolle als Mutter Beimer in der Kult-Serie Lindenstraße zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen in Deutschland wurde, ihren 85. Geburtstag. Zu diesem Anlass sprach sie in verschiedenen Interviews über ihr Gottvertrauen und für sie wichtige Werte.

Gegenüber der WAZ am Sonntag (Ausgabe vom 10. August 2025) antwortete Marie-Luise Marjan auf die Gretchenfrage:

„Ich bin ein gläubiger Mensch, ja.“

An ein Leben nach dem Tod glaube sie jedoch nicht, fügte die Schauspielerin an.

Dass sie allerdings auf Gottes Führung in ihrem Leben vertraut, brachte die 85-Jährige im Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Ausdruck. Marie-Luise Marjan wurde 1940 während des 2. Weltkriegs in Essen geboren und von ihrer leiblichen Mutter ins Kinderheim gegeben. Von dort wurde sie von ihren Pflegeeltern mitgenommen und 1947 adoptiert, wodurch ihr Leben sich so habe entwickeln können. Zu diesem Umstand erklärte sie gegenüber der SZ:

„Der liebe Gott dachte, dem Baby geben wir eine Chance.“

Weiter teilte sie mit, dass ein potentieller Film über ihre Geschichte den Titel „Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint“ tragen sollte.

 

 

Im drei Fragen umfassenden Interview mit Der Sonntag (Rheinische Post) / 10.08.2025  äußerte sich Marie-Luise Marjan über ihr wichtige Werte. Als grundlegend für ihre Werteorientierung erklärte sie:

„Wer Krieg erlebt hat, der weiß, was existenzieller Mangel bedeutet und lernt, was wirklich zählt.“

Als mit dieser Erfahrung verbundene Werte benannte sie Verzicht, Hilfsbereitschaft, Disziplin, Pflichtgefühl und Beharrlichkeit. Zur Motivation für ihr soziales Engagement für die Hilfsorganisationen Unicef, Malteser und Plan International sagte die Schauspielerin:

„Man sollte auch nicht immer auf alles und jeden schimpfen, sondern selber mit anpacken.“

Das Anprangern von Missständen sollte mit den Fragen „Wie kann ich helfen? Was kann ich tun, um die Situation zu verbessern?“ einhergehen, zeigte sich Marjan überzeugt und betonte weiter, dass das gemeinschaftliche Leben in der Familie oder der Gesellschaft nur mit einem Bewusstsein für die jeweilige Verantwortung funktioniere. Dazu plädierte die 85-Jährige:

„Nicht nur klagen und nehmen, sondern geben und sich positiv einbringen. So funktioniert es, eine gute Zukunft zu gestalten.“

Ein Zurücklehnen im Übertragen der Arbeit und Verantwortung auf andere sei „der falsche Weg“, fügte die Schauspielerin an.

 

Dass ihre grundlegende Orientierung in ihrem Glauben begründet ist, teilte Marie-Luise Marjan bereits in der Vergangenheit mit (wir berichteten). Gegenüber dem dem Magazin „AdventsZeit“ des Erzbistums Köln sagte sie:

„Der Glaube ist wie ein Geländer, an dem man sich festhalten kann.“

Der Glaube rufe jedoch auch dazu auf, „mit offenen Augen durch die Welt“ zu gehen und Menschen zu helfen, erklärte Marjan weiter und begründete damit ihr bereits seinerzeit über 30 Jahre anhaltendes soziales Engagement für die Malteser und weitere karitative Organisationen. Zu ihrer Motivation zum Einsatz für die katholische Hilfsorganisation „Die Malteser“, die vom Deutschen Caritasverband und zwei Gliederungen des Malteserordens gegründet wurde, ließ die Schauspielerin wissen:

„Schon allein die über 900-jährige Geschichte der Malteser und des bis zum heutigen Tag aktiven Malteser Ritterordens fasziniert mich.“

Für ihre Orientierung im Leben sei ihr das Gebet wichtig, durch das sie eine „tiefe innere Ruhe“ empfinde. Es sei bedeutsam, „im Gebet Gott zu danken, nicht immer nur zu bitten“, so Marjan.

 

Quellen: sueddeutsche.de, domradio.de, WAZ am Sonntag | 10.08.2025; Der Sonntag (Rheinische Post) | 10.08.2025; promisglauben.de, katholisch.de