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Astrophysiker Markus Risse: „Ich möchte das Staunen nicht verlernen“

Aktuell berichtet die Westfalenpost über den Glauben des Astrophysikers Prof. Dr. Markus Risse von der Universität Siegen und titelt dazu mit der Headline „Gläubiger Katholik und Astrophysiker: Wie Markus Risse beides sein kann“.

Immer öfter beschäftigt sich heutzutage die mediale Berichterstattung mit dem Zusammenhang zwischen Glauben und Naturwissenschaft und kommt dabei zur Erkenntnis, dass beides im Einklang miteinander steht (wir berichteten). Der Physik-Nobelpreis Prof. Dr. Anton Zeilinger brachte die Diskussion einmal mit folgenden Worten auf den Punkt: „Der Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Religion tritt nur dann auf, wenn eine der beiden Seiten ihre Kompetenz überschreitet.“

Im September 2024 lief im SWR Kultur der Sendebeitrag „Wo die Wissenschaft an Glauben grenzt – eine Spurensuche zwischen Universum und Elementarteilchen“, in dem der Frage nachgegangen wurde, was moderne Physik mit dem Glauben verbindet. Der Beitrag gipfelte in der Erkenntnis: Mehr als man glaubt. Denn, wo Teleskope und Teilchenbeschleuniger an Grenzen kommen, öffne sich der Raum des Staunens. Dazu wird berichtet: ‚Gott könnte das. Er bräuchte dafür kein Labor und kein Teleskop. Er könnte uns aus erster Hand sagen, warum es die Naturgesetze gibt und warum Zeit in verschiedene Richtungen fließt – physikalisch betrachtet. Gott könnte uns die Weltformel diktieren, nach der die theoretische Physik noch immer sucht. Aber wir sind nicht Gott.‘

Zum Sendebeitrag wurde folgendes Zitat von Albert Einstein platziert:

„Das Schönste und Tiefste, das der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft zugrunde.“

 

Aktuell schildert der Astrophysiker Prof. Dr. Markus Risse gegenüber der Westfalenpost, warum es für ihn kein Widerspruch ist, gläubiger Katholik und Astrophysiker zu sein. Im Beitrag, in dem einleitend festgestellt wird, dass sich Naturwissenschaftler und Gläubige einig seien, dass es ohne Licht kein Leben gebe, nimmt Risse Bezug auf den Raum des Staunens, der wiederum eine Grundlage für die Suche nach Gott ist. Dazu betont er:

„Ich möchte das Staunen nicht verlernen.“

 

Bereits im Jahr 2015 erklärte Markus Risse im Interview mit der Westfalenpost zur Frage, ob der Physiker an Gott glaube:

„Natürlich. Ich bin Sauerländer. Also katholisch.“

In seiner Freizeit lese er gerne Bücher über den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften, so zum Beispiel Werke von Papst Benedikt XVI. (1927-2022), in denen dieser den Zusammenhang von Glaube und Vernunft beschreibt. Weiter betonte Risse:

„Viele Erfahrungen, die ich als Vater zweier junger Kinder sammele, kann ich nicht naturwissenschaftlich begründen.“

Nicht Messbares würde er aber „auch nicht gleich mit Gott ausfüllen“, erklärte er weiter und fügte andererseits wiederum an:

„Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist keine Kernfrage der Physik.“

 

Quellen: wp.de (1), swr.de, wp.de (2)