Alice Schwarzer: „Die Bibel hat unsere Kultur zutiefst geprägt“

Seit Jahrzehnten setzt sich die Journalistin, Autorin und Verlegerin Alice Schwarzer für die Gleich­berechtigung von Frauen ein und kämpft gegen Prostitution sowie religiösen Fanatismus.  Im Interview mit Stadtgottes, dem Magazin der Steyler Missionare sprach sie über die sie zum ihrem Engagement motivierende Wertehaltung, über ihre liberal-atheistische Prägung in der Kindheit und ihre Annäherung an die Kirche. Dabei betonte sie auch den Stellenwert der Bibel für die kulturelle Entwicklung in Europa.

Alice Schwarzer stammt aus einer atheistischen Familie, die jedoch von Toleranz geprägt war. So habe sie sich mit 12 Jahren zur evangelischen Taufe entschieden und sich später auch konfirmieren lassen. Dazu sagte sie weiter:

„Alle meine Freunde gingen zum Konfirmandenunterricht, das wollte ich auch.“

In ihrer Kindheit lebte sie für eine Zeit in einem katholischen Dorf und so habe sie an Fronleichnam „wie alle anderen Kinder Blumenköpfe gestreut“ und des Weiteren „auch häufig zu Maria gebetet“.

Im Interview betonte sie weiter, dass sie aus einer „Anti-Nazi-Familie“ stamme. Ihren Großvater, der sie großgezogen habe und den sie als „sehr fürsorglichen Mann“ erlebt habe, beschreibt sie im Interview als ihr moralisches Vorbild und sagt dazu:

„Er (ihr Großvater) hat mich bestärkt, klug und kämpferisch zu sein, immer einen Blick über den Tellerrand zu riskieren, mich über die eigenen Interessen hinaus für die Welt zu interessieren.“

Die Wertehaltung verglich sie mit der der Steyler Missionare und betonte dazu, dass ihr das „übrigens auch an den Steyler Missionaren“ gefalle.

Ihren Lebenssinn finde sie im Einsatz für die Gerechtigkeit, was „nicht immer bequem“ sei, aber „stolz und zufrieden“ mache.

Auch habe sie immer „sehr geprägt“, zu wissen „wo ich herkomme“. Dabei hat auch die Bibel für sie einen Stellenwert. Auf die Frage, was ihr die Bibel bedeute, antwortet die 75-jährige u.a.:

„Die Bibel hat unsere Kultur zutiefst geprägt.“

Aus ihr können wir „eine Menge lernen“, so Schwarzer abschließend.

Das komplette Interview gibt es im Magazin Stadtgottes.

Quelle: stadtgottes.de