Foto: Frank Schwichtenberg (Wikimedia - CC BY-SA 3.0)

Frank Schwichtenberg, Carlo von Tiedemann – Appen musiziert 2014 02, cropped, CC BY-SA 3.0

Carlo von Tiedemann über seine Umkehr zum Glauben: „Dieses Getrieben-sein ist Gottseidank vorbei“

Im Interview zu seinem 75. Geburtstag sprach der Moderator Carlo von Tiedmann mit der Bild-Zeitung über sein bewegtes, wildes Leben, das einer Achterbahnfahrt gleicht, sowie das Finden der inneren Balance in seiner Orientierung zu Gott.

Heute sagt, das NDR-Urgestein mit Blick auf sein Leben:

„Ich bin angekommen. Und fühle mich im wahrsten Sinne glücklich – mehr geht nicht im Leben.“

Er sei heute „so was von lebensbejahend“. Wenn er morgens aufwache, starte er den Tag mit einem Lachen.

Das war nicht immer so. Ohne stolz darauf zu sein, erzählt von Tiedmann von seinen Erfahrungen in einem Leben ohne Limit, mit wilden Reisen, „alles an Drogen was ging“, das Leben auf „Millionenjachten“ und „Weibern im Pool“, aber auch zwei überlebte Hirntumore, ein Nahtoderlebnis und Schulden ohne Ende infolge des ausschweifenden Lebenstils.

Sein Lebensstil und sein Bewusstsein für das, was im Leben wirklich wichtig ist, änderte sich erst mit der Hinwendung zu Gott. Von einem Tag auf den anderen habe er die Reißleine gezogen. Dazu sagt der 75-jährige rückblickend:

„Ich bin ein gläubiger Mensch und überzeugt: Das kam vom lieben Gott.“

Er habe in der Orientierung zu Gott im Jahr 1989 erkannt: „Du warst genug unterwegs als Sauhund, als Dreckschwein, als professioneller Lügner und Betrüger“. Weiter wurde ihm bewusst, dass er sich ändern muss, wenn er weiter leben wollte.  Das führte zum Perspektivwechsel in seinem Leben. Von einem Tag auf den anderen machte er Schluss mit Drogen und Alkohol. Seinen Gesundheitszustand heute bezeichnet er nach all dem Raubbau an seinem Körper als ein Wunder.

Das, was ihn erfahrbar aus seiner schlimmen Zeit gerettet habe, beschreibt von Tiedemann rückblickend mit „die absolute Liebe zum Leben“. Heute stellt er erleichtert fest:

„Dieses Getrieben-sein ist Gottseidank vorbei.“

Seine vorherige Lebensweise bereue er heute „zutiefst“, so von Tiedemann und weiter:

„Ich war ein unendlicher Egoist, ein Riesenarschloch.“

Für ihn habe danach gegolten, zu seiner Schuld zu stehen und sich nicht feige auf andere abzuwälzen.

Heute beschreibt er die Beziehung zu seiner Frau Julia, mit der er seit 19 Jahren zusammen ist, als wesentlich für sein Leben. Über seine Lebensdevise sagt er:

„Jeder ist seines Glückes Schmied, das ist so. Und sei 100 Prozent ehrlich zu Dir selbst, das ist der Sockel des Lebens.“

Carlo von Tiedemann, der verlorene Sohn, der nach dem Scheitern neue Orientierung und Klarheit für sein Leben in der Orientierung zu Gott bekam.

Quelle: bild.de