Carlos Santana: „Wenn du betest, dann bist du auf dem richtigen Weg zur Glückseligkeit“
Gitarren-Virtuose Carlos Santana hat ein neues Album auf den Markt gebracht mit dem vielsagenden Titel „Blessings And Miracles“ („Segen und Wunder“). Mit diesem Werk möchte der 74-Jährige einen Beitrag des Lichts, der Freude und der Zuversicht leisten.
Im Telefon-Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ), zum dem das Online-Magazin Kulturnews mit der Schlagzeile „Ein Telefonat mit Carlos Santana ersetzt die sonntägliche Predigt“ titelte, sprach der US-Amerikaner mexikanischer Herkunft auch über die spirituelle Dimension seines Schaffens als Musiker. Ihn interessiere seit vielen Jahren „vor allem“ ein Thema, und zwar die „Verbindung des Sinnlichen mit dem Übersinnlichen und der Vereinigung der metaphysischen mit der physischen Ebene“. Gerade in Zeiten, in denen die künstliche Intelligenz immer stärker „in unsere Lebensbereiche“ eindringe, werde es seiner Ansicht nach für Menschen umso wichtiger, „die Verbindung zur Seele und zum Geist zu pflegen“. Dabei betonte Santana:
„Keine artifizielle Intelligenz hat Zugang zu unserem Kern, zu unserem Innersten.“
Mit seiner Musik möchte er diesen Kern erreichen. In der Musik sieht der Gitarren-Virtuose eine Kraft, durch die Menschen „ihren Mut und ihre Hoffnung“ hochhalten. Mit Blick auf sein Wirken erklärte Carlos Santana:
„Ich spiele meine Musik, um die Menschen einzuladen, sich einen neuen, wohlwollenderen, Blick auf ihr eigenes Selbst zu erlauben.“
Mit Blick auf die Wundererzählung von der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12), auf der Jesus Wasser in Wein verwandelte, brachte der 74-Jährige zum Ausdruck, dass es über die Musik gelingen kann, „einen traurigen und verzweifelten Menschen zu einem glücklichen und beseelten Menschen zu machen“. Diesbezüglich betonte Santana, dass er und seine Musikerkollegen „in einer Welt voller Korruption, Misstrauen und Ungerechtigkeit (…) einen Beitrag des Lichts und der Zuversicht leisten“ wollen. Dabei ist es ihm ein Anliegen, „mit Liebe und Zuwendung“ den Menschen zu begegnen. Dazu sagte er:
„Wenn du betest, meditierst, einfach eine nette Person bist, die gute Dinge tut, dann bist du auf dem richtigen Weg zur Glückseligkeit.“
Die Basis zu dieser Einstellung sei aber die freie Entscheidung, so Santana weiter.
Dass auf seinem neuen Album zwei seiner Kinder aus erster Ehe mit Deborah King, mit der er sich ab Anfang der 1990er Jahre in einer christlichen Gemeinde engagierte, sowie seine zweite Frau Cindy Blackman als Schlagzeugerin mitwirkten, empfindet der Weltstar als Geschenk. Dazu erklärte er:
„Ich atme tief ein und danke Gott dafür, wie gesegnet ich bin.“
Vor dem Tod hat der 74-Jährige indes keine Angst, da er nicht an den Tod glaube, sondern an eine neue Existenz „an einem anderen Ort“.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtete, hegte Carlos Santana im Jahr 2008 noch den Gedanken, nach seiner Musik-Karriere als Priester tätig sein zu wollen. Damals erklärte der Gitarren-Star, dass er im Jahr 2007 nach der Trennung von seiner Ehefrau Deborah in eine tiefe Depression gerutscht sei und ihm in dieser Situation sein Glaube geholfen habe. Inspiriert von dieser Erfahrung hatte Santana damals die Vision, auch anderen Menschen die Botschaft der Bibel zu vermitteln. Heute im Jahr 2021 setzt er wieder ganz auf die Musik, um andere Menschen mit seinem Album „Blessings And Miracles“ in der Tiefendimension ihres Seins zu inspirieren.
Im Januar 2020 sagte Carlos Santana im Interview mit dem Magazin Classic-Rock zu seinem Gottesbild:
„Ich glaube an die Liebe. Gott ist Liebe. Er hat viele Namen, aber Liebe ist der eigentliche.“
Dabei erklärte er auch, dass er daran glaube, dass die Liebe stärker sei als das Böse, was er wie folgt näher beschrieb:
„Sie [die Liebe] hat bereits gewonnen, es ist nur so, dass ignorante Leute das noch nicht wissen.“
Danach gefragt, wie er das meine, sagte der Gitarren-Virtuose:
„Wenn du dir abends die Sterne anschaust, oder wenn du auf den Ozean blickst, wenn du auf Unendlichkeit, Ewigkeit und Unsterblichkeit schaust: Das steckt alles in dir.“
Wenn über Politik und Medien Angst verbreitet werde, kaufe er dies nicht ab, „denn die Liebe kostet nichts“, so Santana.
In Anlehnung an die Bibel-Worte „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4, 16) betitelte Papst Benedikt der XVI. seine Enzyklika vom 25. Dezember 2005 mit den Worten: „Deus caritas est – Gott ist die Liebe“. Darin beschreibt Benedikt die grundlegende Botschaft des christlichen Glaubens: die Botschaft von der liebevollen Zuwendung Gottes zu den Menschen und der menschlichen Antwort in Gottes- und Nächstenliebe.
Quellen: rnz.de, wikipedia.org (1), fr.de, jesus.ch, classicrock.net, wikipedia.org (2), vatican.va