Michael Köllner: „Da kann einer sagen, das ist ein kitschiges Glaubensding, ich glaube aber, dass im Leben nichts zufällig geschieht“

Michael Köllner geht als Coach des 1. FC Nürnberg in seine erste Bundesliga-Saison. Im dpa-Interview sprach er aktuell u. a. über Kraftquellen, seinen inneren Kompass, einen besonderen Friedhofsbesuch, den Unterschied zwischen Menschen und E-Bikes und seine kürzlich absolvierte Israel-Reise auf den Spuren Jesu (wir berichteten).

In diesem Interview begegnet dem Leser mit Michael Köllner ein besonderer Trainer und beeindruckender Mensch. So titelte etwa die Passauer Neue Presse:

„Der etwas ganz andere Bundesliga-Coach“.

Michael Köllner ist gerne Bundesliga-Trainer, betont aber, dass er auch in den 46 Jahren zuvor eine „hohe Lebensqualität“ gehabt habe, und er deshalb nicht um jeden Preis am Trainerstuhl klebt.

Um seine Spieler mental stärker zu machen als die Konkurrenten ergreift Michael Köllner mitunter außergewöhnliche Maßnahmen. Im Trainingslager in Südtirol ist er aktuell z. B. mit seinen Spielern auf den Friedhof in Villanders gegangen und anschließend in eine gotische Kirche, die dem heiligen Stephanus geweiht ist. Dazu sagte Michael Köllner u. a.:

„Das war der erste christliche Märtyrer. Das heißt: Er ist für seine Überzeugung gestorben. Für uns ging es bei diesem Exkurs inhaltlich darum: Wo beginnt Überzeugung? Wo endet Überzeugung? Das war das Schlüsselelement für diesen Besuch, weil wir in der nächsten Saison auch eine hohe Überzeugung brauchen, sonst gewinnen wir in der Bundesliga nichts.“

Zur Bedeutung seines christlichen Glaubens betonte Michael Köllner, dass dieser für seinen inneren Kompass wichtig sei und dass er nicht an Zufall glauben könne. Weiter zeigte sich der 48-jährige sehr gewiss, dass er und seine Mannschaft in der letzten Saison „überragend begleitet worden“ seien. Dazu betont er weiter:

„Da kann einer sagen, das ist ein kitschiges Glaubensding, ich glaube aber, dass im Leben nichts zufällig geschieht.“

Dieser Glaube beeinflusst auch sein Handeln als Trainer. Dazu sagt er:

„Wenn ich in der Kabine der Mannschaft etwas sage, schlage ich kein Buch auf und lese daraus vor, sondern es kommt irgendwoher, das muss von irgendjemandem kommen. Ich glaube, dass zum rechten Zeitpunkt das Richtige kommt und dafür bedanke ich mich.“

Seine Reise nach Israel und das Wandeln auf den Spuren Jesu habe ihm Kraft gegeben. Auch in seiner Arbeit mit den Spielern ist die Frage ‚Was stellt für dich eine Kraftquelle dar?‘ sehr präsent. Dazu betont Köllner:

„Der Mensch ist kein E-Bike, das du an ein Kabel anschließt, und dann zeigt dir der Akku, dass du vollgeladen bist und wieder zehn Stunden laufen kannst. Der Mensch sucht ja solche Steckdosen, die sind aber bei jedem unterschiedlich.“

Kraftquellen können z. B. Religion, die Familie oder der Lebenspartner sein, so der Club-Trainer. Herauszufinden, was einem persönlich Kraft gibt, ist nach Ansicht von Michael Köllner  „in der eigenen Persönlichkeit ein neuer Entwicklungsschritt“.

Das komplette Interview gibt’s u.a. unter wetterauer-zeitung.de