Eckart von Hirschhausen: „Immer weniger Deutsche glauben an Gott. Ich hoffe, es beruht nicht auf Gegenseitigkeit“

Eckart von Hirschhausen ist Arzt, Moderator, Kabarettist, Schriftsteller und gläubiger Christ, der sich auch an Kirchentagen immer wieder mit einbringt. Die Bibel spielt in seinem Unterhaltungsprogramm eine zentrale Rolle. Mit dem Magazin der Steyler Missionare „Stadtgottes“ sprach Eckart von Hirschhausen aktuell auch über die Bedeutung des Glaubens an Gott.

Seine Lieblingsgeschichten in der Bibel sind:

„Die Heilungsgeschichten, die bis heute Gültigkeit haben. In dem Sinne, dass die seelische Gesundheit wichtiger ist als die rein körperliche.“

Gerade bezüglich der Vorbereitung auf das Lutherjahr habe er „wieder ein bisschen mehr in der Bibel gelesen“. An Martin Luther schätzt Hirschhauen besonders dessen Überzeugung, dass der Mensch in der Beziehung zu Gott keine Zwischenhändler brauche, sowie „der Gedanke, dass Menschen Texte, die sie angehen, in einer verständlichen Sprache lesen können sollen“.

Auf das Thema Ökumene angesprochen bezeichnet Hirschhausen es als „Energieverschwendung, sich über theoretische theologische Details zu streiten, statt die gemeinsame Basis zu betonen und froh zu sein um jeden, dem ein christlicher Glaube überhaupt noch etwas bedeutet“. Weiter betont er:

„Immer weniger Deutsche glauben an Gott. Ich hoffe, es beruht nicht auf Gegenseitigkeit.“

Zur Bedeutung des Glaubens sagt Hirschhausen:

„Ich bin davon überzeugt, dass Menschen zu ihrem Glück eine Lebenseinstellung brauchen, die nicht materialistisch ist. (…) Einige der glücklichsten Menschen, die ich kennen gelernt habe, sind sehr spirituell orientiert – ob das ein Zufall ist?“

Er selbst ist sehr dankbar dafür, dass er in einem christlichen Umfeld groß geworden ist. Auf die Frage, wie er seinen Glauben im Alltag lebe, sagt der TV-Allrounder, dass er versuche, täglich einen Moment der Besinnung hinzubekommen und vor großen Aufgaben oder schwierigen Gesprächen um Unterstützung und um die richtigen Worte bitte. Weiter sagt er:

„Mir hilft die Vorstellung, Teil einer Glaubensgemeinschaft zu sein, und nicht mich, sondern eine Idee in den Mittelpunkt zu stellen.“

In seiner Glaubensbiographie spielen auch die Ordensgemeinschaft in Taizé und die Lieder der Taizé-Andachten eine Rolle:

„Mein liebstes Taizé-Lied ist ‚Nade te turbe‘.“ Ich verbinde damit eine prägende Zeit als Jugendlicher und Student, in der ich das Lied in einer Kommunität in Assisi kennenlernte. Ich war auch schon in Taizé und mag diese meditative Stimmung, die beim Singen entsteht.“

Um heute wieder mehr Menschen für den Glauben zu begeistern, hat der Comedian Eckart von Hirschhausen einen Vorschlag: „Mit mehr Humor!“

„Es wäre schon hilfreich, dass die, die die Erlösung predigen, etwas erlöster gucken!“

Das komplette Interview gibt’s unter stadtgottes.de