Ehemals atheistischer Künstler Michael Triegel malt erneut ein kirchliches Motiv: „Meine Ratio stand meinem Glauben lange im Weg“

Nach einem Porträt von Papst Benedikt XVI. und einem Barmherzigen Jesus malt Michael Triegel erneut ein kirchliches Motiv. Diesmal ist es für den Hochaltar einer fränkischen Kirche bestimmt. Triegels Bild zeigt Maria und Josef mit dem Christuskind im Stall. Mehr dazu unter katholisch.de

Die Beschäftigung mit der Religion bewirkte etwas in Michael Triegel, der sich im Jahr 2012 noch als Atheist bezeichnete. Dazu sagte er u. a.:

„Wenn man sich über 30 Jahre mit dem Wahren, Guten, Schönen und eben auch mit Religion beschäftigt, kann das nicht ohne Folgen bleiben.“

Und weiter:

„Ich ahnte, dass es gut sein muss, nicht alles selbst in der Hand zu haben, nicht alles selber zu bestimmen. Ich wollte, dass etwas über mir ist. Daher fing ich einst an, biblische Motive zu zeichnen.“

Seit 2004 malt Michael Triegel sowohl für die katholische und evangelische Kirche. 2010 porträtierte er Papst Benedikt XVI. Die Lektüre von dessen Bücher bezeichnete der heute 49-jährige als „Knackpunkt“, den Weg des Glaubens weiter zu gehen.

„Meine Ratio stand meinem Glauben lange im Weg. (…) Benedikts Schriften waren wichtig, seine Theorie, dass sich Glaube und Vernunft nicht widersprechen müssen. Für mich war das der Knackpunkt. Ich brauchte Priester, die mir sagen: Die Zweifel, die du hast, die kennen doch wir Katholiken auch.“

In der Osternacht 2014 ließ sich Michael Triegel katholisch taufen. Wenige Jahre vorher hat er sich noch als Atheisten bezeichnet. Noch im September 2012 titelte die SZ über Michael Triegel: ‚Gott, wie lässig! Ein Atheist aus Leipzig ist einer der wichtigsten Kirchenmaler im Land.‘ Triegel sagte in dieser Zeit über sich selbst: „Ich bin nach wie vor das ungetaufte Heidenkind. Ich male meine Zweifel und meine Sehnsüchte. Die Auftraggeber, die mich für diese Altarbilder haben wollten, wollten diese Zweifel und Sehnsüchte gemalt haben. (…) Ich habe eine ungeheure Sehnsucht, ich hätte gern einen Glauben.“

Über seine Entscheidung sich Ostern 2014 taufen zu lassen, sagte er damals:

„Ich habe jahrelang mit mir gerungen – auf der Suche nach dem Glauben. Jetzt fand ich ihn. Ich wartete auch auf ein spektakuläres Erweckungserlebnis. Doch es ist einigermaßen banal (gekommen).“

Der Jesuitenpater der kath. Studentengemeinde in Leipzig habe ihn gefragt, ob er an Exerzitien teilnehmen wolle. Dem stimmte er spontan zu.

„Der Plan sah vor, 30 Tage lang intensiv ausgewählte Texte der Bibel zu studieren und zu meditieren. Das hat mich gepackt. Auch wenn das jetzt pathetisch klingt: Ich habe gemerkt, wie mir der Glaube vom Kopf ins Herz gerutscht ist. Das war auch ein Erweckungserlebnis, nur eben nicht so, wie ich es mir erwartet hatte. Ich habe dann beschlossen, dass ich so weit bin, dass ich getauft werden möchte.“

Quellen: bild.de, zeit.de, welt.de, katholisch.de und christundwelt.de