Ex-VW-Chef Carl Hahn: „Wenn es einem so gut geht wie mir, muss man täglich dem lieben Gott danken“

Der Automobil-Manager Carl Hahn, der unter anderem zwischen 1982 und 1993 Vorstandsvorsitzender von Volkswagen war, feierte in diesem Jahr seinen 95. Geburtstag. Angesichts seines gesegneten Alters brachte Hahn zuletzt in Interviews seine Dankbarkeit gegenüber Gott zum Ausdruck.

Im Interview mit der Wirtschaftswoche vom 10. Oktober 2021 wurde Carl Hahn darauf angesprochen, was es für ihn bedeutet, im Sommer 95 Jahre alt geworden zu sein. Dazu sagte der ehemalige VW-Manager:

„Ich bin Gott dankbar dafür, denke aber wenig darüber nach.“

Dadurch, dass er auch mit 95 noch gesund und leistungsfähig sei, empfinde er sein Alter „nicht als Zäsur“. Ihm sei zudem „nicht eine Sekunde langweilig“, so Hahn weiter.

Zu seinem Erfolgsrezept betonte er rückblickend u.a.:

„Ich habe mich nicht verbiegen lassen.“

Als Carl Hahn Mitte September das VW-Werk in Zwickau besuchte, verlieh er ebenfalls seinem Dank gegenüber Gott Ausdruck. Wie die regionale Tageszeitung „Freie Presse“ berichtete, erklärte der 95-Jährige, dass er Gott auf Knien danke, dass hier alles so gut läuft.

Im Interview mit der Welt erklärte Carl Hahn kurz vor seinem 95. Geburtstag am 1. Juli, dass er sich mit Projekten geistig fit halte. Dazu betonte er:

„Wenn es einem so gut geht wie mir, muss man täglich dem lieben Gott danken.“

Weiter ließ er wissen, dass er es als Wunder empfinde, „als Gefreiter mit heiler Haut überhaupt aus dem Zweiten Weltkrieg gekommen zu sein“.

Zudem berichtete der ehemalige VW-Boss, dass er in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender keine Berater gebraucht habe. Dies begründete er damit, dass er schon sehr früh durch seinen Vater Carl Hahn senior, der in den 1920/30er und 1950er Jahren erfolgreich als Manager bei den Zschopauer Motorenwerken (DKW) und dem Audi-Vorgängerunternehmen Auto Union tätig war, an das Geschäft herangeführt wurde und es in seiner Generation „nur wenige [gab], die meine Erziehung genossen hatten“. Diesbezüglich sagte er:

„Jeden Sonntag nach der Kirche ging mein Vater mit mir in die Fabrik.“

Er habe sowohl den Gang in die Fabrik als auch den Gang in die Kirche „genossen“, so Hahn weiter.

Im Mai 2018 erzählte Carl Hahn dem E-Magazin Plus, dass er noch täglich ins Büro gehe und dies als „großes Geschenk“ empfinde. Wohin er dieses Geschenk verortet, ließ Hahn mit seiner weiteren Ausführung durchblicken, indem er sagte:

„Ich lebe so wie immer, und das ist natürlich etwas, wo ich selbst jeden Tag den Kopf schüttle und dem lieben Gott danke.“

Mit Blick auf sein Leben ist für den ehemaligen Top-Manager Dankbarkeit ein hoher Wert. Aber auch mit dem Blick auf das große Ganze. Im August 2019 traf Carl Hahn, der Volkswagen nach der Wende nach Sachsen brachte, den Wendezeit-Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, wo am 9. Oktober 1989 im Anschluss an das Friedensgebet die friedlichen Montagsdemonstrationen begannen und die Wende einleiteten. Wie die Wolfsburger Allgemeine berichtete, sagte Hahn im Rahmen dieses Zusammentreffens im August 2019:

„Wir können gar nicht genug dankbar sein für die Friedliche Revolution. Das ist überhaupt die erste, die in der deutschen Geschichte geglückt ist – und Gott sei Dank ohne Blutvergießen.“

Quellen: wiwo.de, freiepresse.de, welt.de, emagazin.plus, evangelisch.de, waz-online.de