Für Portugal-Coach Fernando Santos ist Jesus Christus „das größte Glück meines Lebens“
Heute Abend geht es für die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Spiel gegen Portugal um den Einzug ins Achtelfinale bei der Europameisterschaft. Im Vorfeld des Spiels erschien im Coburger Tageblatt ein Artikel von Frank Hellmann, der sich mit der Persönlichkeit von Portugals Trainer Fernando Santos auseinandersetzt und unter dem vielsagenden Titel „Der Glaube des Trainers“ veröffentlicht wurde. Der 66-Jährige, der seit 2014 die portugiesische Nationalmannschaft trainiert und mit ihr 2016 sensationell den EM-Titel holte, findet Orientierung im christlichen Glauben.
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung bezeichnet aktuell den Trainer des Titelverteidigers als „Ingenieur des Erfolges“ und auch Frank Hellmann berichtet in seinem Artikel, dass Santos‘ Art die „Grundlage der portugiesischen Erfolgsstory“ bildet. Dabei schildert Hellmann den Erfolgscoach als einen Menschen, dem Eitelkeit fremd sei und der aus seiner religiösen Überzeugung keinen Hehl mache.
In einem Interview mit der portugiesischen Wochenzeitung Expresso sprach Fernando Santos über sein Christsein und bezeichnete sich als „ein Mann mit großem Glauben“.
Zu seinen Weg im Glauben und zu einer gelebten Beziehung zu Jesus Christus berichtete der Katholik, dass ihn 1994 Freunde „herausgefordert“ hätten, einen Kurs zum christlichen Glauben zu besuchen. Während er für sich gedacht habe, dass das eine gute Möglichkeit sei, drei Tage auszuruhen, passierte in dieser Zeit etwas Tiefgehendes, was der studierte Elektrotechniker wie folgt darlegte:
„Ich habe Christus gefunden. Das war das größte Glück meines Lebens.“
Dazu erklärte Santos im Expresso-Interview weiter:
„Mir wurde klar, dass Christus lebt, eine entfernte Realität, die ich erkannte.“
Christsein bedeutet für den Portugiesen auch, anzuerkennen, dass Christus auferstanden ist. Sich auf den Apostel Paulus beziehend sagte der Erfolgscoach, wenn Christus nicht auferstanden sei, wäre der Glaube vergeblich. Dazu betonte Santos:
„Also lebt er [Jesus Christus]. Es ist so einfach, aber wir machen es so kompliziert. Ich glaube an die Auferstehung.“
Das Leben auf Erden sei „nur ein Abschnitt“, aber das Leben höre nicht auf und „den endgültigen Tod gibt es nicht“, ist sich Fernando Santos gewiss.
Für die gelebte Beziehung zu Jesus Christus ist ihm auch die Verbindung zur Kirche wichtig. Nachdem er im Jahr 2010 nach Griechenland ging, um dort die Nationalmannschaft zu trainieren, suchte der Portugiese als erstes eine katholische Kirche. Dazu berichtete er, dass diese nur zehn Minuten von seinem Haus entfernt gelegen war.
Im Expresso-Interview sagte er zur Bedeutung des Gottesdienstes in seinem Leben:
„Wenn ich am Nachmittag ein Spiel habe, gehe ich um sieben Uhr morgens zur Messe.“
Als Fernando Santos 2016 mit Portugal sensationell den EM-Titel holte, obgleich sich sein Superstar Ronaldo bereits während der ersten Halbzeit des Finales verletzte, betonte Santos in seiner emotionalen Dankesrede nach dem Triumph, wie wichtig ihm Gott ist. Dazu sagte er:
„Zuallererst möchte ich Gott, dem Vater, danken. Für diesen Augenblick und für alles in meinem Leben.“
Weiter bedankte er sich bei seiner Familie und bei seinen Freunden. Er freue sich jetzt darauf, nach Hause zu gehen und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder zu küssen, auch ihnen verdanke er sehr viel. Und er danke jedem einzelnen seiner Freunde für ihre Freundschaft.
Nach dem Triumph bei der Euro 2016 pilgerte Fernando Santos in den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima.
Das zeigt, dass der sportliche Erfolg für ihn nicht das höchste und letzte Ziel darstellt. Als er einmal gefragt wurde, wie man ihn in Erinnerung behalten soll, antwortete er:
„Man soll sich an mich als guten Vater, guten Ehemann und guten Freund erinnern.“
Der Fußball sei im Verhältnis dazu „völlig egal“ und bedeute ihm „im Vergleich zu Vaterschaft oder Freundschaft. Nichts. Null.“
Quellen: Coburger Tageblatt vom 18. Juni 2021 (Seite 20), waz.de, pro-medienmagazin.de, kicker.de, livenet.ch