Für Wolfgang Niedecken („Ich bin restkatholisch“) liegt die schönste Stelle Kölns im Kölner Dom

Im aktuellen Interview mit domradio.de sprach Bap-Gründer Wolfgang Niedecken über seine Lieblingsstelle im Kölner Dom, die er als schönsten Platz Kölns bezeichnete. Dazu gibt er eine wichtige Botschaft mit.

Von Kindesbeinen an habe er „natürlich diesen Dom“ erlebt. Bis heute ist ein Aussichtsplatz am Kölner Dom seine Lieblingsstelle, die er gar als seine „liebste Stelle von Köln“ bezeichnete. Dort steht Wolfgang Niedecken des Öfteren und denkt beim Blick über Köln  darüber nach, wie sich die Stadt entwickelt hat. Den Ursprung für seine besondere Beziehung zu diesem Platz hatte ein Foto, das von dort nach dem zweiten Weltkrieg gemacht wurde. Dieses Foto, das die zerstörte Hohenzollernbrücke im Rhein liegend zeigte, sei ihm „nie wieder aus dem Kopf gegangen“. Diese Erinnerung ist für ihn bis heute ein Mahnmal. Dazu betonte er:

„Lass uns nie wieder erleben, dass die Brücken im Rhein liegen, weil die Menschen nicht in Frieden miteinander umgehen können.“

Bis heute zieht es Wolfgang Niedecken immer wieder zum Kölner Dom, was wohl auch mit seiner katholischen Prägung zusammenhängt.

In einem Interview im Januar 2016, das in der Augsburger Allgemeinen zu lesen war, antwortete Wolfgang Niedecken auf die Frage, ob er an Gott glaube:

„Ich bin so was wie restkatholisch.“

Weiter sagte er, dass er die „katholische Grundhaltungen aus der Familie so verinnerlicht habe, dass ich da nicht gegen ankomme“.

Die christliche Prägung klingt gerade in seinen neueren Songs durch, wie etwa bei  „Dä Herrjott meint et joot met mir“ (Der Herrgott meint es gut mit mir) oder „Absurdistan“ mit der prägnanten Schlusszeile Kyrie Eleison (Herr erbarme dich).

Über sein Gottesbild sagte Niedecken, der als Kind Messdiener war, vor Jahren einmal:

„Jedenfalls glaube ich, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass es diesen Gott gibt, und wenn dann ist das ein Guter, davon bin ich fest überzeugt.“

Im Domradio-Interview im September 2016 mit Wolfgang Niedecken wird berichtet, dass die Wurzeln für sein soziales Engagement in seinem katholischen Elternhaus liegen. Dazu betonte Niedecken:

„Auf dem aktuellen Album gibt es einen Song, der heißt ohne Ironie „Der Herrjott meint et joot met mir“. Dieser Herrgott ist auch so ein bisschen Kinderglauben. So habe ich eigentlich mein Leben lang gelebt. In meinem Elternhaus gab es diese Marienfigur zwischen Paterre und der ersten Etage, wo ein ewiges Licht davor war. Ich komme aus einem sehr katholischen Elternhaus und der Name Herrjott fiel jeden Tag zwanzigmal. Der Ausspruch „Unser Herrjott“ war immer ganz wichtig.“

Und weiter:

„Dieses Gottvertrauen war in meinem Elternhaus eine feste Instanz. Und ich bezeichne mich ja auch als restkatholisch.“

So sind ihm auch heute Werte wie Barmherzigkeit und Nächstenliebe wichtig, die auch sein Engagement für Afrika begründen.

Den 5-minütigen Interview-Clip mit domradio.de gibt’s HIER

 

Dieses in der Kindheit grundgelegte Gottvertrauen begleitet ihn auch heute. So sagte Wolfgang Niedecken nach seinem im November 2011 erlittenen Schlaganfall in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger:

„Ich habe ein so unfassbares Glück gehabt, dass ich feststellen kann: Mein Gottvertrauen wächst.“

Auch seinen Kindern ermöglichte Wolfgang Niedecken den Zugang zu diesem Gottvertrauen. Dazu sagte er einmal in einem Interview:

„Bei uns zu Hause ist Religion kein Unthema. Ich hab immer dafür gesorgt, dass meine Kinder auch in den Religionsunterricht gehen.“

Der heute 68-jährige, der in seiner Kindheit nach eigenem Bekunden in einem katholischen Internat selbst erlebt hat, „dass man Religion auch missbrauchen kann“, und später aus der Kirche ausgetreten ist, zeigt sich, seit Papst Franziskus Papst ist, versöhnter mit der Kirche. So äußerte er sich im Jahr 2013 sogar angetan über Papst Franziskus und sagte: „Das habe ich so nicht zu erträumen gewagt“. Und weiter: „Ich bin ja nun oft in Afrika, und das sind teilweise sehr katholische Länder: Ost-Kongo, Nord-Uganda – die Leute da sind unglaublich katholisch.“ Der Papst sei ein Hoffnungsschimmer für ihn.

Quellen: facebook.com, augsburger-allgemeine.de, domradio.de, ksta.de, welt.de

 

Hier das aktuelle Interview mit domradio.de: