Foto: Juergen M. Pietsch

Gundula Gause: „Wir müssen das Evangelium zeitgemäß in die Gesellschaft tragen“

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Die Moderatorin Gundula Gause, die seit dem 8. Februar 1993 Co-Moderatorin im ZDF-heute-journal ist, analysierte kürzlich in einem Beitrag im Magazin Chrismon die Situation der Kirche und plädierte für neue Wege zur Verkündigung der christlichen Frohbotschaft.

Gundula Gause bekennt sich seit Jahren ganz selbstverständlich zum christlichen Glauben und dessen „identitätsstiftenden Charakter“ in ihrem Alltag und für die Gesellschaft (wir berichteten).

In ihrem Beitrag im Magazin Chrismon erklärt die Nachrichtenmoderatorin, dass sie ihren Glauben „als ­Geschenk“ empfindet. Zur Situation der Kirche stellt sie nüchtern fest, dass neben den aktuellen Skandalen insbesondere in der Form der Vermittlung der Glaubensinhalte ein wesentliches Problem liegt, weshalb sich Menschen nicht mehr für die Kirche interessierten. Diesbezüglich mutmaßt Gundula Gause:

„Wohl auch deswegen werden Prominente, die sich zu ihrem Glauben bekennen, ersatzweise so häufig gebeten, ‚Zeugnis abzulegen‘.“

Einen Grund der Abwendung von Kirche erkennt die 56-Jährige auch darin, dass der Mensch von heute sein Glück vielmehr in „Wohlstand, individuelle Freiheit, Informations- und Bildungschancen, Unterhaltung, Reisen, Feste und so weiter“ suche. Stimmen, die diesbezüglich meinen, dass gute Zeiten schon immer schlecht für die Kirche gewesen seien, entgegnet Gause entschieden, indem sie betont, dass so eine Haltung ja nicht wirklich die eines Christenmenschen sein könne.

Überhaupt ist der Kummerkasten Gauses Sache nicht. Vielmehr sieht die Medienschaffende eine Chance im Erkennen der Zeichen der Zeit. In einer digitalisierten und globalisierten Welt plädiert sie:

„Wir müssen das Evangelium zeitgemäß in die Gesellschaft tragen – konzentriert, verständlich und ansprechend, vor allem digital.“

In diesem Bereich seien ihrer Meinung nach die Mittel verstärkt zu investieren. Des Weiteren brauche es die Bündelung der „schwindenden Kräfte der ­beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland“ in Form einer klaren ökumenische Ausrichtung.

 

Im Jahr 2019 war Gundula Gause Mitglied der Jury für den Bonifatiuspreis 2019, mit dem herausragende Projekte für missionarisches Handeln in Deutschland ausgezeichnet wurden. Anlässlich dessen sprach Gundula Gause im Interview mit dem Bonifatiuswerk seinerzeit auch über die Rolle des Glaubens in ihrem Leben (wir berichteten). Sie erzählte, dass sie als Protestantin mit einem Katholiken verheiratet ist und mit ihrer Familie die katholische Messe besucht. Weiter sagte die Moderatorin:

„In meiner Familie leben wir unseren Glauben privat und in der Gemeinde.“

Auch ist ihr Glaube für ihr soziales Engagement von Bedeutung. So war sie 2017 als Botschafterin für das Reformationsjubiläum aktiv und engagiert sich seit Jahren für das katholische Hilfswerk „missio“. Zu ihrem Glauben sagte sie gegenüber dem Bonifatiuswerk:

„Der Glaube ist fester Bestandteil meines Alltags, da dieser von einer individuellen Haltung bestimmt wird, die wiederum von der religiösen Einstellung geprägt ist. Religion hat für mich identitätsstiftenden Charakter.“

Quelle: chrismon.evangelisch.de, bonifatiuswerk.de

Autor: Martin Meyer

Mehr Infos zum Bonifatiuspreis 2019, zum dem wir uns auch mit unserem Projekt PromisGlauben beworben hatten, gibt es

HIER

Auf Seite 50 ist PromisGlauben zu finden.

Anbei ein Statement von Gundula Gause aus dem Jahr 2015, das ihre ökumenische Ausrichtung zeigt: