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Heiko Herrlich: „Ich habe Gottvertrauen, aber trotzdem verspüre ich eine Verunsicherung“

Der ehemalige Top-Stürmer Heiko Herrlich ist seit sechs Wochen Trainer des FC Augsburg. In dieser Zeit konnte er noch kein normales Mannschaftstraining abhalten, geschweige denn ein Fußballspiel bestreiten. Im Interview mit der Bild am Sonntag (BamS) sprach Heiko Herrlich über die Herausforderungen der Corona-Krise im Bereich des Fußballs als auch für die Gesellschaft. Dabei verwies er, wie auch schon im Interview vor einem Jahr mit uns, auf sein Gottvertrauen, das in diesen besonderen Zeiten mit Verunsicherung verbunden ist.

Danach gefragt, ob ihm seine Lebenserfahrung (Anmerkung: Heiko Herrlich erkrankte im Jahr 2000 an einem Hirn-Tumor) in diesen besonderen Tagen helfe, um geduldig zu bleiben, brachte der 48-jährige Fußball-Lehrer zum Ausdruck, dass er den Wert der Gesundheit sehr zu schätzen weiß, aber Geduld „ein sehr dehnbarer Begriff“ sei.

In existenziellen Situationen hilft Heiko Herrlich sein Glauben an Gott, was er in der Vergangenheit auf Nachfrage des Öfteren bekannte (wir berichteten).

Im Bams-Interview bestätigte er dies auch, verwies aber auch darauf, dass sein Glauben auch mit Zweifeln verbunden ist. Auf die Frage, wie er mit der „unsichtbaren Bedrohung“ aktuell umgehe, erklärte der ehemalige Champions-League-Sieger:

„Ich habe Gottvertrauen, aber trotzdem verspüre ich aus mehreren Gründen eine Verunsicherung.“

Diesbezüglich verwies er auf die Berichte „Italien, Spanien oder New York“ sowie auf die Situation von älteren Menschen, die alleine sind, im Krankenhaus keinen Besuch bekommen können und alleine sterben. Dazu sagte Heiko Herrlich:

„Das sind Dinge, die bis vor einigen Wochen nicht in meinem Kopf waren, diese Bilder muss man für sich erst einmal verarbeiten.“

Der Blick darauf, dass „wir ja auch Eltern und Großeltern haben, wir haben Kinder und Freunde, in deren Umfeld so etwas passiert“, führe bei ihm zu einer Verunsicherung, der er mit Gottvertrauen begegnet. Weiter erklärte der FCA-Trainer:

„Bei allem Gottvertrauen macht mich das traurig.“

Das Interview mit der BamS, in dem Heiko Herrlich auch über seinen tschechischen Großvater spricht, der im 2. Weltkrieg Zwangsarbeiter war, gibt’s unter bild.de

 

Vor einem Jahr sprach Heiko Herrlich im Interview mit uns auch über sein Gottvertrauen und dass sein fester Glauben an Gott, dessen Nähe er in der schweren und unsicheren Zeit der Krebserkrankung besonders gespürt habe, auch immer mit „Höhen und Tiefen“ verbunden sei.

Anbei nochmal unser Interview mit Heiko Herrlich: