Herman van Veen: „Das Interessante an Religion ist das Rätsel Gott“
Der niederländische Liedermacher, Violinist, Schriftsteller, Clown und Schauspieler Herman van Veen feierte am 14. März seinen 80. Geburtstag. Zu diesem Anlass sprach der Künstler, der ab dem 27. März bis zum Ende des Jahres auf Deutschlandtournee sein wird, im Interview mit dem evangelischen Sonntagsblatt auch über seinen Glauben.
Herman van Veen ist in seiner niederländischen Heimat ein Superstar und hat seit rund 50 Jahren auch in Deutschland sein Publikum. Seine Fans schätzen neben seinen multiinstrumentalen Fähigkeiten insbesondere seine poetisch-tiefsinnigen Texte. Gegenüber dem Sonntagsblatt ließ der Songpoet nun wissen, dass seine Texte auch von der Bibel inspiriert sind. Als Herman van Veen auf die spirituelle, philosophische und humanistische Dimension seiner Texte angesprochen und in diesem Kontext gefragt wurde, inwieweit er religiös geprägt worden sei, schilderte der Sänger, dass sein Großvater ein Prediger war und ihn die biblischen Inhalte näherbrachte. Dazu sagte van Veen:
„Ich habe vom Alten und Neue Testament als Kind sehr viel mitgekriegt. Diese Bücher sind tief in mir verwurzelt.“
Schon seit Kindertagen fasziniere in das alttestamentliche Buch Kohelet / Prediger. Die darin enthaltenen Texte würden ihn „eigentlich schon mein ganzes Leben lang“ begleiten. Bei aufkommenden Lebensfragen fände er in diesem alttestamentlichen Buch „vernünftige Antworten auf die Fragen, die ich stelle“, berichtete van Veen. Diese Möglichkeit zu haben, bezeichnet der Sänger als „ein Geschenk, dass ich von meinem Großvater gekriegt habe“.
Zu seiner Auseinandersetzung mit Gott ließ Herman van Veen durchblicken:
„Das Interessante an Religion ist das Rätsel Gott.“
Das macht der Künstler auch in seinen Werken zum Thema, so zum Beispiel, in seiner Erzählung „Geschichte von Gott“, in der Gott inkognito zu den Menschen kommt und sich am Ende zu einem „Männlein“ auf eine Bank setzt und nennt ihn „Kollege“ nennt. Zu diesem von ihm geschilderten personalen Gottesbild erklärte van Veen:
„Gott sieht sich auf Augenhöhe mit den Menschen.“
Über seiner Vorstellung von Gott hat er einen neuen Text geschrieben, den er im Interview mit dem Sonntagsblatt vortrug und der an den Text des dritten Kapitels im Buch Kohelet („Alles hat seine Stunde / Zeit“) angelehnt erscheint. Dazu betonte Herman van Veen:
„Alles hat einen Grund, gehe also der Sache auf den Grund. Und dann bist du ziemlich beschäftigt.“
Quelle: sonntagsblatt.de
Hinweis: Die Erzählung „Geschichte von Gott“ von Herman van Veen zum Nachhören gibt es:
Anbei ein Einblick in die poetische und multiinstrumentale Liedkunst von Hermann van Veen:
Hinweis: Den sehr besonderen Song „Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl“, mit dem Herman van Veen tiefgehend Emotionen frei setzt, gibt es HIER.
Anbei ein Interview in der NDR-Sendung „DAS!“, in dem die beeindruckende Vielseitigkeit und Tiefe von Herman van Veen zum Ausdruck kommt: