Hildegard Hamm-Brücher – Eine fröhliche Christin wäre am 11. Mai 100 Jahre alt geworden

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Am 11. Mai wäre Hildegard Hamm-Brücher 100 Jahre alt geworden. Die Politikerin, die von 1976 bis 1982 Staatsministerin im Auswärtigen Amt war und 1994 für das Bundespräsidentenamt kandidierte, galt bis zu ihrem Tod am 7. Dezember 2016 als Grande Dame der deutschen Politik. Orientierung fand sie im christlichen Glauben.

Rund um die Berichterstattung zu ihrem 100. Geburtstag waren Schlagzeilen wie „Ein Vorbild für viele Frauen“ (Süddeutsche Zeitung), „Eine Münchner Grande Dame“ (Münchner Abendzeitung) oder Grande Dame und fröhliche Christin“ (katholisch.de) zu lesen. Schlagzeilen die auf eine der großen Frauengestalten der deutschen Nachkriegsgeschichte verweisen.

In München gehörte Hildegard Hamm-Brücher zum Freundeskreis der Geschwister Scholl. Deren Ermordung verstand sie als Berufung, Politikerin zu werden (Mehr dazu unter zeit.de). Wie Sophie und Hans Scholl (wir berichteten) gab auch Hildegard Hamm-Brücher der christliche Glauben Orientierung für ihr Handeln. Obwohl sie in ihrer Kindheit viele Schicksalsschläge hinnehmen musste, bezeichnete sich die Protestantin als „fröhliche Christin“ (Mehr dazu unter katholisch.de).

Im März 2012 erklärte sie im Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung:

„Ich bin eine fröhliche Christin. Und Sie kennen doch das Gedicht von Rilke: ‚Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.‘ So ist es auch bei mir. Ich bin nicht verzagt, sondern gelassen, und habe keine Angst.“

Die Überzeugung, dass sie ihr Glaube in schweren Lebensmomenten getragen hat, äußerte Hildegard Hamm-Brücher 2012 wie folgt gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit:

„Ich habe mir ein gutes Stück meines Kinderglaubens bewahrt, ich glaube an den Schutz und den Schirm des gütigen Gottes.“

Dazu schilderte sie konkret:

„Ich bin fest davon überzeugt, dass es Seine Fügung war, dass ich heil durch das ‚Dritte Reich‘ gekommen bin.“

In einem Gespräch mit dem epd im Jahr 2011, in dem sie forderte, dass Kirche auch dafür sorgen müsse, dass unsere Demokratie nicht neuerlich gefährdet oder eingeschränkt wird, betonte Hamm-Brücher, dass ihr persönlich der Glaube als Kraftquelle für ihre Arbeit gedient habe.

Quellen: sueddeutsche.de, abendzeitung.de, katholisch.de, zeit.de (1), sz-magazin.sueddeutsche.de, zeit.de (2), epd.de