Influencer Gottes heiliggesprochen

,

Im Jahr 2006 starb Carlo Acutis im Alter von 15 Jahren an Leukämie. Schon sehr früh in seinem Leben hatte die Eucharistie für ihn eine herausragende Bedeutung. Heute wurde der „Influencer Gottes“ von Papst Leo VIV. heiliggesprochen. Er ist der erste Millennial, der in den Heiligenstand erhoben wird.

Die Eucharistie ist eines der sieben Sakramente, in denen der katholische Gläubige die Gegenwart Christi erfährt. Erstmals empfangen Gläubige im Kindesalter bei der Erstkommunion die Eucharistie.

„Tut dies zu meinem Gedächtnis“, sagte Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern. Damit hat er selbst das wichtigste Sakrament der Kirche ins Leben gerufen. Sein Auftrag lautet: Versammelt euch in meinem Namen, betet und singt miteinander, brecht das Brot und trinkt den Wein – dann bleibt ihr in enger Verbindung mit mir. Die Eucharistiefeier ist zentral für die Gemeinschaft der Kirche und die wichtigste Quelle, aus der Gläubige Kraft schöpfen können. Die Eucharistie ist ein bleibendes Geschenk für alle Christen. Die Einladung ergeht an alle, sich Sonntag für Sonntag, tiefer in diese Gemeinschaft mit Christus hinein nehmen zu lassen (Quelle: erzbistum-muenchen.de).

Carlo Acutis war ein Mensch, der bereits als Kind innig glaubte und sich insbesondere zur Eucharistiefeier hingezogen fühlte. Sein „Lebensplan“ war es, „Jesus immer ganz nah zu sein“. Dabei setzte er sich auch für Arme und Ausgegrenzte ein (wir berichteten).

Bereits mit sieben Jahren empfing Carlo Acutis dank einer Sondergenehmigung die Heilige Kommunion. Die tägliche Eucharistie prägte die Spiritualität des jungen Acutis. Zur Bedeutung dieses Sakraments erklärte er zu Lebzeiten:

„Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel!“

Als Jugendlicher dokumentierte der computeraffine Italiener eucharistische Wunder und katalogisierte sie auf einer Webseite, um der Welt die „unaussprechliche Freude der Freundschaft mit Gott“ zu verkünden. Zudem erstellte er eine Sammlung von Marienerscheinungen. Im Zuge seines Wirkens im Internet wurde er früh als „Influencer Gottes“ und „Cyber Apostel“ bezeichnet.

Zu seinem Engagement und seiner Begeisterung für die eucharistischen Wunder erklärte Carlo Acutis zu Lebzeiten:

„Je häufiger wir die Eucharistie empfangen, desto ähnlicher werden wir Jesus. So bekommen wir hier auf Erden einen Vorgeschmack auf den Himmel.“

Acutis‘ sterbliche Überreste sind heute in einem Sarkophag mit Glasscheibe, durch die man hineinschauen kann, in der Wallfahrtskirche Santa Maria Maggiore in Assisi aufgebahrt. Acutis trägt Jeans und Turnschuhe und in den Händen einen Rosenkranz. Vergangenes Jahr pilgerten eine Million Menschen dorthin, auch viele Schulklassen.

Wie BR24 berichtet, erklärte Pfarrer Thomas Brantl, geistlicher Begleiter der „Freunde Carlo Acutis“, zur Faszination für den Cyber-Apostel: „Carlo Acutis war ein ganz normaler Jugendlicher, aber doch außergewöhnlich, wie er auch den Glauben verstanden hat und gelebt hat.“ Er habe es geschafft, komplizierte Glaubensfragen in einfache Worte zu fassen und sie im Alltag zu leben – in Gottesdienst und Nächstenliebe gleichermaßen, fügte Brantl an. Dass er auch nach seinem Tod viele Menschen inspiriert, erklärt der Geistliche wie folgt: „Er gibt ein sehr starkes Vorbild, eben wie er aus dem Glauben gelebt, wie er den Glauben gekannt und mit welcher Liebe und Hingabe er das gelebt hat.“

Überdies soll Carlo Acutis zwei Wunder vollbracht haben, was neben der besonderen Lebensführung eine Voraussetzung für eine Heiligsprechung ist. Die zuständige Vatikan-Behörde wertete die Heilung eines Jungen aus Brasilien und einer jungen Frau aus Costa Rica als Wunder. Der brasilianische Junge, der an einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse litt, wurde 2010 geheilt, nachdem er eine Reliquie von Acutis berührt hatte. Die junge Frau aus Costa Rica, die sich 2022 bei einem Fahrradunfall in Florenz irreversible Hirnschäden zugezogen hatte, war nach einem ganztägigen Gebet ihrer Mutter am Grab von Carlo Acutis in Assisi spontan gesund geworden.

Anbei ein schöner Kurzbeitrag von Welt-TV zum Leben und Wirken von Carlo Acutis vom 21. April 2025:

HIER

Hinweis: Eigentlich sollte Carlo Acutis schon am Sonntag nach Ostern heiliggesprochen werden. Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag, wurden alle Termine abgesagt, so dass nun sein Nachfolger Papst Leo XIV. die Erhebung des Teenagers in den Heiligenstand übernahm.

Heute am 7. September 2025 hat Papst Leo im Vatikan Carlo Acutis heiliggesprochen. Wie tagesschau.de berichtet, haben Hunderttausende Menschen, darunter viele Jüngere, am Sonntagmorgen der Doppel-Heiligsprechung in Rom beigewohnt. Zusammen mit Acutis wurde der 1901 geborene Pier Giorgio Frassati, der sich für Arme und Kranke engagierte und bereits 1925 an Kinderlähmung starb, heiliggesprochen.

Für Papst Leo XIV., der seit Mai Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken ist, waren es die ersten beiden Heiligsprechungen. Zu Beginn sagte der Papst vor 80.000 Pilgern auf dem Petersplatz:

„Heute ist ein wunderschöner Festtag für ganz Italien, für die ganze Kirche, für die ganze Welt!“

Die Heiligsprechung mit den vielen jungen Gästen bezeichnete er als „Segen“ und „Geschenk des Glaubens“ und bat die Pilger um „offene Herzen“ und Liebe zu Jesus Christus. Dazu betonte der Pontifex:

„Ihr alle, wir alle sind dazu berufen, heilig zu sein.“

In seiner Predigt sagte Papst Leo: Carlo Acutis und Giorgio Frassati seien eine „Einladung an uns alle, vor allem an die jungen Menschen, das Leben nicht zu vergeuden, sondern es nach oben hin auszurichten und es zu einem Meisterwerk zu machen“. Das Glaubenszeugnis von Frassati, einem „jungen Mann des frühen 20. Jahrhunderts“, und Acutis, „einem Teenager unserer Zeit“, sei auch heute wegweisend für die Spiritualität der Laien, stellte Leo XIV. heraus.

Das Wunder, das Frassati erwirkte, betraf einen US-amerikanischen Seminaristen, der 2017 auf medizinisch unerklärliche Weise von einem Kreuzbandriss genas. Er wurde 2023 zum Priester geweiht und war an diesem Sonntag unter den Konzelebranten auf dem Petersplatz. Auch die junge Frau aus Costa Rica, für die Carlo Acutis nach seinem Tod Heilungswunder erwirkt hatte, war bei der Heiligsprechung anwesend. (Hinweis: Mehr Infos zu den beiden Heiligsprechungen gibt es unter: vaticansnews.va).

BR24 titelte zur heutigen Heiligsprechung von Carlo Acutis mit der Headline „Mit Jeans und Hoodie: Carlo Acutis ist Heiliger der Jugend“. Mit folgenden Worten schließt dieser Artikel: ‚Der „Internet-Heilige“ Carlo Acutis ist für sie [für viele junge Menschen] mehr als eine Symbolfigur: ein greifbares Vorbild für Glauben in einer digitalisierten Welt. Und so reiht sich der 15-jährige Italiener neben Maria, Petrus und Paulus in die lange Liste katholischer Heiliger ein – und bringt zugleich ein Stück Social-Media-Kultur mit in die Kirche.‘

Quellen: vaticannews.va (1), vaticannews.va (2), focus.de, br.de, tagesschau.de, erzbistum-muenchen.de

Anbei ein Statement aus der Predigt von Papst Leo zur Heiligsprechung von Carlo Acutis und Giorgio Frassati:

siehe HIER

 

Anbei die Heilige Messe und Heiligsprechung von Carlo Acutis und Giorgio Frassati mit Papst Leo XIV.:

HIER