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Influencerin Nathalie Bleicher-Woth: „Gott hat mich so erschaffen und er liebt mich genau so“

Die deutsch-rumänische Laiendarstellerin und Influencerin Nathalie Bleicher-Woth verkörperte nach ihrem Abitur über mehrere Jahre die Rolle der Kim Terenzi in der RTL II Sendung Berlin – Tag & Nacht. Auf ihren Social-Media-Plattformen Instagram, YouTube und TikTok hat sie insgesamt mehr als 2,3 Millionen Abonnenten. Dort bekennt sich die 25-Jährige auch zu ihrem Glauben. In ihrem Profil auf Instagram, wo ihr über 832.000 Menschen folgen, steht in ihrer Beschreibung: ??? > ??? ?????? (Gott ist größer als alles andere).

Auch wenn ihr Bekenntnis zum Glauben aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu Anfeindungen führt, steht Nathalie Bleicher-Woth öffentlich zu ihrem Glauben. Im November 2020 zeigte sie in einem Post auf Instagram, welchen perfiden Hassbotschaften sie ausgesetzt ist. Zu einem Foto, dass sie der Kamera den Rücken zugewandt zeigt, auf dem sie Hassbotschaften notiert hatte, ließ sie wissen, dass ihr Nachrichten wie „Du scheiß Lesbe“, “Du brauchst erstmal einen richtigen Mann”, “Und du nennst dich Christ?”, “Willst du keine Kinder kriegen?!” tagtäglich entgegenschlagen. Dies mache sie einfach traurig, wobei sie sich die Frage stelle, wieso manchen Menschen „so gemein und gehässig“ sind und einer gleichgeschlechtlichen Liebe so unbarmherzig begegnen. Besonders bedrückt sie, dass „unzählige Menschen“ aufgrund ihres Glaubens auf ihr „rumhacken“. Dazu erklärte sie weiter:

„Ja, ich bin gläubig, und Ja ich bin auch LESBISCH. Das eine schließt das andere nicht aus. Gott hat mich und auch unzählige andere so erschaffen und genau SO liebt er uns auch.“

Für diese Botschaft sammelte die Influencerin über 115.000 Likes.

Im christlichen Glauben findet die 25-Jährige festen Halt im Leben, was sie am 13. Dezember 2020 in einem Post auf Instagram zum Gedenken an ihre verstorbene Mutter zum Ausdruck brachte. Zu deren 3. Todestag schrieb sie, dass sie mit ihrer Mama in endloser und bedingungsloser Liebe verbunden ist und kein Tag vergehe, an dem sie nicht an sie denke. Damit verbunden ist auch ein Gefühl der Traurigkeit, das Nathalie Bleicher-Woth in diesem Post beschreibt und als Lücke darlegt, die „niemals irgendjemand füllen kann“. Trost findet sie im Glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Dazu betont die Influencerin:

„Und dennoch weiß ich, dass du jetzt bei Gott bist, du keine Schmerzen mehr hast und es dir gut geht. Ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen.“

Unabhängig von Lifestyle oder sexueller Orientierung erfährt die 25-Jährige im Glauben an Gott genauso Halt und Trost wie Menschen, die anders im Leben unterwegs sind. Wenn Christen mit Sätzen wie „Und du nennst dich Christ?“ ihr das Christ-Sein absprechen, ist das unbarmherzig und unjesuanisch.

 

„Barmherzigkeit“: Das war der erste und grundlegende Akzent des Pontifikats von Papst Franziskus, das am 13. März 2013 begann. 2015 und 2016 hat er sogar ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit durchgeführt. Im März 2020 hob er die Barmherzigkeit als Kern des christlichen Glaubens hervor. Wie Vaticannews berichtete, erklärte Franziskus:

„Barmherzigkeit – das ist meine Haupt-Botschaft.“

Zur Bedeutung einer barmherzigen Grundhaltung im Leben eines Menschen, der sich Christ nennen will, betonte der Papst:

„Die Barmherzigkeit ist das Herz Gottes selbst.“

Und weiter:

„Barmherzigkeit ist nicht eine Dimension unter anderen, sie ist das Zentrum des christlichen Lebens.“

Ganz in diesem Sinne wandte sich der Papst bereits im Sommer 2013 während einer Pressekonferenz auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Brasilien gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Homosexuellen und forderte „Mitgefühl und Takt“ ein. Dazu betonte er:

„Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?“

Im April 2018 hatte Papst Franziskus in seiner Residenz für eine Woche den Chilenen Juan Carlos Cruz zu Gast, der als Jugendlicher von einem Priester missbraucht worden war. Wie Vaticannews dazu berichtete, erklärte Cruz anschließend, dass er sich vom Papst auch mit seiner Homosexualität ernst- und angenommen gefühlt habe. Der Papst habe ihm gesagt:

„Gott hat dich so geschaffen. Gott liebt dich so. Der Papst liebt dich so, und du solltest dich selbst lieben und dir keine Gedanken machen, was die Leute darüber sagen.“

Am 2. Oktober 2016 sagte Franziskus auf dem Rückflug von Baku nach Rom, dass es für ihn darum gehe, die Menschen zu begleiten, wie Jesus sie begleitet hat. Mit Blick auf homosexuelle Menschen erklärte er:

„Wenn jemand, der in dieser Lage ist, vor Jesus tritt, wird dieser ihm sicher nicht sagen: ,Pack dich fort, denn du bist homosexuell!´ Nein.“

Am 26. Januar 2022 ermutigte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz Eltern, ihre Kinder in jeder Lebenslage liebevoll zu begleiten. Dabei machte er deutlich, dass dies auch für Kinder „unterschiedlicher sexueller Orientierung“ gelte. Abermals verwies er darauf, die Kinder zu begleiten und „sich nicht hinter einer verurteilenden Haltung [zu] verstecken“, so Franziskus wörtlich. Und er appellierte:

„Verurteilen Sie niemals ein Kind.“

Mit dieser Haltung orientiert sich Papst Franziskus am Evangelium Jesu Christi, dessen roter Faden im Lukasevangelium im Kapitel 6 in den Versen 36-38 komprimiert dargelegt ist. Dort heißt es: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.“

Worte aus dem Munde Jesu, an denen sich jeder Mensch orientieren sollte, der sich Christ nennen mag.

Quellen: instagram.com (1), bild.de, instagram.com (2), vaticannews.va (1), katholisch.de, sueddeutsche.de, tagesspiegel.de, vaticannews.va (2), vaticannews.va (3), bibleserver.com

Anbei der beschriebene Post von Nathalie Bleicher-Woth zum 3. Todestag ihrer Mutter:

 

 

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