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MEDITATION am OSTERMONTAG von Pater Christoph Kreitmeir

Anstelle einer Predigt inspiriert unser geistlicher Begleiter Pater Christoph Kreitmeir am heutigen Ostermontag mit einer Meditation zur Emmausgeschichte.

 

Anbei die Gedanken zum Ostermontag von Pater Kreitmeir:

 

Den frühen Christen ging nach Jesu grausamen Tod, ihrer Enttäuschung und ihrer Depression so nach und nach ein Licht nach dem anderen auf. Sie nahmen ihre heiligen Schriften zur Hand und entdeckten auf Schritt und Tritt Formulierungen, Gebete oder Geschichten, die ein erhellendes Licht auf ihre Traurigkeit und ihren Schmerz warfen.

Die sogenannte Emmausgeschichte ist dafür genau ein Paradebeispiel – auch für uns, unser Leben und unser oft so zaghaftes Glauben.

Immer wieder brechen wir mehr oder weniger kraftvoll oder kraftlos auf und kommen nicht selten trostlos vom Friedhof einer begrabenen Hoffnung zurück. Und jedes Mal mehr haben wir ein Stück von uns selbst beerdigt und sind der festen Überzeugung: Jetzt ist alles aus!

Immer wieder kommt es Gott sei Dank auch vor, dass sich auf so einem Weg unerwartet jemand zu uns gesellt und ein Stückchen mit auf der Straße unseres Lebens geht. Er bedauert uns nicht und sagt auch nicht „Herzliches Beileid!“, sondern er nimmt uns an der Hand, schenkt uns seine Zeit und Gegenwart, taut uns langsam auf und bringt uns zum Sprechen.

Immer wieder kommt es Gott sei Dank vor, dass uns ein Wort trifft und uns betroffen macht. Es lässt uns erfahren: Ich bin damit gemeint. Und wir erahnen so nach und nach im Rückblick den Sinn und den roten Faden der Führung in unserem Leben, weil da ein Fremder uns zu deuten versteht:

„Musste nicht der Messias dies alles erleiden . . .“  und „Kann es nicht sein, dass auch du …“

Immer wieder, wenn sich die Sonne in unserem Alltag gleichsam verdunkelt, dann geht uns ein Licht auf: Freunde zusammen in der Krisenbewältung, als Stütze am Krankenbett, in einer weinenden Umarmung oder auch im Urlaub oder einer anderen geteilten Zeit.

Gespräche – Erinnerungen – spürbare Nähe. Sie sind die wahrhaft sinngebende und stärkende Essenz unseres Lebens.

Wir fühlen uns wohl und geborgen – zumindest jetzt, für diese kurze Begegnung, deren Wert wir nie mehr vergessen werden. „Das Leben ist doch wirklich schön, trotz allem!“ Das kommt uns dann in den Sinn und über die Lippen.

Dankbarkeit keimt auch in uns auf – für alles Geschenkte, und ein Anflug von Hoffnung für Morgen und die Kraft der Zuversicht.

Immer wieder dürfen wir Gott sei Dank erfahren, dass in allem ein „Mehrwert“ ist, den wir nicht ausdrücken können, der sich unserem Zugriff entzieht.

Vielleicht, nein ganz sicher ist es tatsächlich ER, der Herr, und wir versuchen zu beten: „Herr, bleibe bei uns!“  und „Begleite du uns durch unser Leben!“ Amen.

Hinweis: Mehr geistliche Impulse von Pater Kreitmeir gibt es auf seiner Webseite unter:

www.christoph-kreitmeir.de