Julia Klöckner: „Für mich spielt der Glaube eine wichtige und Halt gebende Rolle“

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Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gab der BILD zu Ostern ein großes Interview. Dabei sprach die 52-Jährige, die von 1992 bis 1998 neben Politikwissenschaft auch Katholische Theologie und Pädagogik studierte, auch über ihren Glauben an Gott und ihre Erwartung an Kirche.

Im BILD-Interview berichtete Julia Klöckner, dass sie „an Ostern über die ganzen Tage an Gottesdiensten“ teilnehme, was ihr „viel“ gebe und wobei sie zur Ruhe komme. Zur Bedeutung des Glaubens in ihrem Leben sagte die neue Bundestagspräsidentin, die früher sogar als Religionslehrerin gearbeitet hat:

„Für mich spielt der Glaube eine wichtige und Halt gebende Rolle. Mich hat immer der Leitspruch meines Vaters getragen: ‚Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand.‘“

Die anschließende Frage, ob sie an die Wiederauferstehung glaube, bejahte die 52-Jährige. Sie glaube daran, dass „unsere Seele, unsere Bestimmung über das hinausweist, was das Irdisch-Vergängliche ist, das, was uns weiterträgt“, fügte Klöckner an.

Das Phänomen, dass in unseren Breiten überproportional viele Menschen aus der Kirche austreten, während das Christentum weltweit auch 2025 nach Christus weiter wächst, erklärt sich Julia Klöckner zum einen mit dem steigenden Wohlstand, im Zuge dessen die Kirchenbindung nachlasse. Des Weiteren würden sich Menschen vermehrt Ersatzreligionen zuwenden. Als weiteren Grund führt die 52-Jährige an, „dass Kirche nicht immer die Antworten gibt, die die Menschen gerade brauchen“ und zudem „nicht frei von Fehlern und Skandalen“ ist. Klöckner schilderte, dass sie sich von der Kirche in der Seelsorge „noch einen Tick mehr an Stabilität, mehr an Sinnstiftung und Seelenbegleitung“ für die Menschen wünsche. Diesbezüglich habe die Kirche – insbesondere in der Corona-Zeit –  „wirklich eine Chance verpasst“, so Klöckner.

Zudem sieht die neue Bundestagspräsidentin eine Gefahr darin, wenn Kirche sich zu sehr auf tagespolitische Stellungnahmen fokussiert, was sie wie folgt darlegte:

„Wenn Kirche manchmal zu beliebig wird oder zu tagesaktuellen Themen Stellungnahmen abgibt wie eine NGO und nicht mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod im Blick hat, dann wird sie leider auch austauschbar.“

Kirche könne sich selbstverständlich auch zur Frage nach Tempo 130 äußern, wofür sie nun aber „nicht unbedingt Kirchensteuer“ zahle, konkretisierte die CDU-Politiker ihr Anliegen anhand eines Beispiels. Dazu betonte sie:

„Ich glaube, von Kirche erwartet man sich diese sinnhafte Begleitung, diese Antwort auf Fragen, die ich in meinem Alltag habe, vielleicht auch Trost und Stabilität.“

Quellen: bild.de, gutenberg-netzwerk.uni-mainz.de

Update: In folgendem Insta-Post konkretisierte Julia Klöckner ihre Haltung zur Kirche:

 

 

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