Foto: © Harald Hoffmann (Pressefoto)

Michael Patrick Kelly: „Um sich selber zu finden, muss man den Schöpfer seiner Seele finden“

Der Musiker Michael Patrick Kelly sprach aktuell in der SRF-Sendung „Sternstunde Religion“ mit dem Islamgelehrten Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi über die drei großen Etappen seines Lebens: Jugendidol der „Kelly Family“, Mönch in einem Kloster, nun weltbekannter Solokünstler. Dabei gab der 44-Jährige eine Ahnung davon weiter, was der Heilige Geist im Leben bewirken kann. Am heutigen Pfingstsonntag gedenken Christen der Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche.

Nach dem Comeback im Showgeschäft im Anschluss an seine 6-jährige Klosterzeit legte Michael Patrick Kelly das spirituelle Album „Ruah“ (hebräisch für ‚Geist‘) vor. Im Titeltrack besingt Kelly mit mythischen Klängen und fließendem Rhythmus den Heiligen Geist, auf dass er ihn zu Höherem mitnehme. Nach dem Prolog ertönt der immer wieder kehrende Refrain, in dem es heißt:

Come and overshadow me
Take me to higher ground
And overshadow me
Turn this world upside down
And overshadow me
Break the wall mighty sound
Waterfalls coming down
Break the wall windy sound
Fireballs raining down

 

 

Eine Vorstellung davon, wie der Heilige Geist sein Leben „to higher ground“ erhob, gab Michael Patrick Kelly aktuell im sehenswerten Talk in der SRF-Sendung „Sternstunde Religion“ mit dem Islamgelehrten Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi. Dort sprach er über sein Leben, das er heute in drei Etappen einteilt.

Trotz des Riesenerfolgs mit der Kelly Familie habe er mit Anfang 20 eine große Leere in sich getragen, die er rückblickend mit Worten wie „verwirrend“, „sinnlos“, „verzweifelt“ beschreibt. Dazu betonte der Musiker:

„Es ist so als würde man existieren, aber nicht leben.“

Im 3-4 jährigen Prozess der Suche danach, die Leere zu überwinden und sein Leben zu sortieren, habe er Therapie in Anspruch genommen und zudem auch ein Interesse für Glauben und Religion gehabt. Diesbezüglich sagte Kelly:

„Ich bin dann in Klöster gegangen und habe nach einer Quelle gesucht.“

Dort habe er immer wieder „diesen Frieden, diese Ruhe, dieses Glück“ gespürt.

Vor seiner Klosterzeit sei er ein „sehr extrovertierter Mensch“ gewesen, der „immer auf der Flucht, aber nie wirklich bei mir oder in mir“ war. Er habe sich erstmal kennenlernen müssen, um eine Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ zu finden. Im Kloster habe er in der Stille oft stundenlang in sich hineingehört. Dazu schilderte Kelly:

„Wenn man in sich hineinhört, findet man Schönes und nicht so Schönes. Erinnerungen oder Projektionen in die Zukunft, Ängste, Sorgen, Wünsche und Sehnsüchte. Diese Welt mal zu entdecken ‚The insight to your human being‘ ist ein Prozess, der Jahre braucht.“

Mit Verweis auf die Worte des Heiligen Augustinus beschreibt Kelly das Wirken des Heiligen Geistes, wenn er sagt:

„Augustinus sagt ‚Ich werde nicht ruhen, bis ich in dir ruhe‘. Das ist bezogen auf Gott. Ich habe diese Ruhe gesucht und war sehr rastlos. Es hat ein paar Jahre gebraucht, aber irgendwann kam diese Ruhe.“

Diese Erfahrung mache regelrecht „süchtig“, so der Pop-Star weiter.

Danach gefragt, wen er erkannt habe, als er sich selbst erkannt habe, schilderte der 44-Jährige:

„Bis ich Gott als Realität begegnet bin, im Sinne einer realistischen Wahrnehmung von einer Gegenwart, die unsichtbar ist aber die da ist, war ich wie ein Waisenkind. Ich wusste nicht, wo ich herkomme, wo ich hingehe und warum es mich gibt.“

Mit Blick darauf, dass ein Kunstwerk einen Künstler als Erzeuger hat, schildert Kelly:

„Ich kann mich selbst nur verstehen, wenn ich den Erfinder frage, was er sich dabei gedacht hat, als du mich geschaffen hast. (…) So war es bei mir mit Gott. Ich wollte wissen ‚Who am I?‘.“

Und weiter:

„Um sich selber zu finden, muss man den Urheber, den Autor, den Erfinder, den Schöpfer seiner Seele finden.“

In den 6 Jahren im Kloster habe er diese Antwort gefunden und das sei „so schön“ und tue „so gut, wenn man das erleben darf“.

Um sich der lebendigen Kraft des Heiligen Geistes gewiss zu sein und sie weiter zu erfahren, pflegt Kelly die Verbindung zum dreifaltigen Gott. Dazu erklärte er:

„Ich nehme mir heute jeden Tag mindestens eine halbe Stunde stille Zeit. Ich gehe quasi offline mit der Welt und chatte ‚online with the Lord‘.“

Pfingsten – ein guter Termin, um sich mit dieser tragenden Connection (neu) zu beschäftigen.

Quellen: laut.de, youtube.com, instagram.com

Hinweis: Eine Kurz-Darlegung zur Bedeutung des Heiligen Geistes vom Theologen Prof. Thomas Söding gibt es HIER

Anbei das spannende und sehr sehenswerte Gespräch von Michael Patrick Kelly mit dem Islamgelehrten Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, das am Sonntag, den 29. Mai, um 10:00 Uhr im SRF1 🇨🇭 ausgestrahlt wurde: