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Pfarrer Björn Wagner: „Es ist gut, an diesem Pfingstfest besonders um Frieden zu beten“

Heute feiert unser geistlicher Begleiter Pfarrer Björn Wagner das Pfingstfest in seiner Gemeinde St. Augustinus mit der Paukenmesse von Joseph Haydn. Dazu macht er sich im Vorfeld Gedanken darüber, wie die historische Situation zur Zeit der Komposition dieser Messe mit Pfingsten 2022 zusammengeht.

Anbei der Pfingst-Impuls von Pfarrer Wagner:

 

1796 wurde eine Messe aufgeführt in Wien mit dem Titel: Missa in tempore belli – Messe in Kriegszeiten. Besser bekannt ist die Komposition von Joseph Haydn als Paukenmesse.

Napoleon bedrohte, von Italien kommend, Wien. Es kommen bei solchen Informationen Parallelen zur gegenwärtigen Situation im Osten Europas in den Sinn.

Ja, es ist Kriegszeit gerade. Und es ist gut, an diesem Pfingstfest besonders um Frieden zu beten.

Dieses Anliegen kommt vor im Pfingstlied Nummer eins „Komm, heilger Geist, der Leben schafft“ (Veni creator spiritus). Es heißt da:

Die Macht des Bösen banne weit,
schenk deinen Frieden allezeit,
erhalte uns auf rechter Bahn,
dass Unheil uns nicht schaden kann.

Die Wucht alter Texte und Kompositionen holt uns ein. Manche Zeilen schienen überholt, ein Ausdruck alter Ängste in vergangener Zeit.

Leider ist es nicht so. Dieses Pfingstfest steht nicht mehr primär im Corona-Horizont. Andere Bedrohungen sind aufgezogen.

Vielleicht ist dieses Pfingstfest eine Gelegenheit, so manch alte Gebetsbitte neu zu verinnerlichen:

„Bewahre uns vor Hunger, Seuchen und Krieg. Schenke Wohlergehen und Frieden für alle Menschen.“

Heute wird in München die Paukenmesse aufgeführt, in meiner Pfarrkirche St. Augustinus. Es werden keine Pauken mehr geschlagen beim Feldzug, Schlachten sind technisiert mittlerweile. Aber wenn das Gebet für den Frieden durch diese Musik intensiviert wird, soll sie ein Segen sein für die, die musizieren und für die, die sie hören.

Aus der Missa in tempore belli möge eine Friedensmusik werden – eine „Missa pacis“, eine Friedensmesse.

Amen.