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‚Miss Germany‘ Kira Geiss: „Kirche ist supercool“

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Anfang März wurde die Theologie-Studentin Kira Geiss zur Miss Germany gewählt. Die 20-Jährige entschloss sich an dieser Wahl teilzunehmen, nachdem sie erfahren hatte, dass es bei der seit 1927 stattfindenden ‚Miss Germany Wahl‘ seit 2019 nicht mehr nur um Äußerlichkeiten geht. Seit dem steht die Persönlichkeit der Frauen im Fokus und es wird nun eine Miss Germany gesucht, die „Vorbild und Identifikationsfigur für eine Vielzahl von Frauen“ sein kann. Zur Persönlichkeit von Kira Geiss gehört ganz selbstverständlich der christliche Glaube, wie sie aktuell in einem beeindruckenden Interview mit der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ zeigte.

Nach ihrer Wahl zur Miss Germany titelte die BILD mit der Headline „Angehende Pastorin zur Miss Germany gewählt – Der liebe Gott muss kurz warten“. Der Hintergrund für diese Schlagzeile ist, dass sich die 20-Jährige mit den 25.000 Euro Siegprämie für ein Jahr komplett ihren Aufgaben als Miss Germany und damit verbunden der Jugendarbeit widmen wird und in dieser Zeit mit ihrem Studium pausiert. Warten lässt Kira Geiss den lieben Gott deshalb nicht, vielmehr dient sie ihm auf andere Weise. Überhaupt ist ihr Handeln geprägt von ihrer Beziehung zu Gott, was sie gegenüber BILD wie folgt formulierte:

„Der Glaube ist die Quelle meiner Kraft.“

 

Bereits vor ihrem Erfolg erklärte Kira Geiss in einem Beitrag bei kirchenfernsehen.de:

„Der Glaube gibt mir meinen Grundwert.“

Wie tief dieser Glaube ihre Identität und ihr Handeln prägt, bringt sie wie folgt zum Ausdruck:

„Also ich definiere mich nicht darüber, ob ich Miss Germany gewinne oder nicht. Ich weiß, dass das ganz wertvoll ist. Ich freue mich, wenn ich Miss Germany werden darf, aber es gibt mir nicht meinen Wert, sondern die Zusage von Gott, der sagt: ‚Du bist meine geliebte Tochter, ich habe dich geschaffen, ich habe dich geliebt, ich habe dich gekannt‘, das gibt mir meinen Wert und das gibt mir Kraft.“

Ihren Perspektivwechsel, den sie in der Beziehung zu Gott und in der christlichen Gemeinschaft fand, nachdem sie zuvor in einer toxischen Beziehung und in einem „alkohol- und drogenverherrlichenden“ Freundeskreis unterwegs gewesen war, beschreibt Kira Geiss als „Gamechancer, der ein Feuer in mir entfacht hat und der mir Lebensenergie und Kraft gegeben hat, Dinge zu tun.“ Mit ihrem Leben möchte sie heute Gott und der Gesellschaft dienen.

 

Diese Grundhaltung, mit der neben Kira Geiss viele Menschen durchs Leben gehen und unsere Gesellschaft gestalten, durchdrang auch das aktuelle Interview der 20-Jährigen mit der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“, ohne dabei missionarisch oder gar aufdringlich daherzukommen, im Gegenteil: Die Haltung, mit der Kira Geiss spricht, ist inspirierend und berührt Herzen.

Ganz unverkrampft spricht Kira Geiss über die Schönheit, die sie in der Schöpfung erkennt und mit Gott in Verbindung bringt. Mit Gott stand sie auch unmittelbar vor ihrer Wahl im Gebet in Verbindung, in dem sie nicht bat, Miss Germany zu werden, sondern darum, „dass er mich auf den richtigen Weg führen soll“.

Ihrem Titel „Miss Germany“ begegnet sie mit Demut, was sie mit ihrem Verständnis der Gottebenbildlichkeit aller Menschen erklärt. Dementsprechend betont sie:

„Ich glaube, dass Gott jeden Menschen so geschaffen hat, wie er ist, und wir Menschen nicht in schön und unschön einordnen sollten.“

Dass äußere Schönheit bei Miss Germany nicht mehr das Hauptkriterium ist, sondern vielmehr Frauen im Fokus stehen, „die Verantwortung übernehmen wollen“, überzeugte sie dann letztendlich zur Teilnahme. Explizit erklärt Kira Geiss im Zeit-Interview, dass sie an einer Miss-Wahl, bei der es rein um äußere Perfektion geht, nicht teilgenommen hätte. Dazu betont sie:

„Was vermitteln wir denn unseren Kids, unseren Teens und uns selbst, wenn wir immer nur die perfekte Frau in den Medien sehen?“

Sie habe früher selbst oft die Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ angesehen, was in ihr etwas verändert habe, derart, dass sie „einen Anspruch an sich selbst“ entwickelte, „den man nicht erfüllen kann“. Heute mache sie ihren Wert bzw. ihr Verständnis von Schönheit nicht mehr von ihrem Gewicht abhängig. Dadurch fühlt sie sich wesentlich gesünder und erkennt rückblickend:

„Ich habe gelernt: Schönheit ist nicht das, was uns die Gesellschaft sagt. Schönheit ist die Art, wie wir uns selbst wahrnehmen.“

Durch ihre Beziehung zu Gott, die sie im Alter von 16 Jahren fand, als sie durch zwei Freundinnen den Weg zur christlichen Jugendarbeit fand, erkannte sie, dass wahre Schönheit dadurch entsteht, wenn der Mensch sich von Gott geliebt weiß und dies dann auch an andere Menschen weitergibt. Diese Erfahrung machte Kira Geiss direkt bei ihrem ersten Besuch in der christlichen Jugendgemeinde. Dort sei sie einfach als Mensch „angenommen“ worden. Weiter berichtete die 20-Jährige:

„In dieser Gemeinschaft habe ich dann meinen Platz gefunden. Das hat mich zum Glauben und zu Jesus geführt.“

Die Gewissheit, von Gott geliebt zu sein, bezeichnet sie als „unglaubliche Zusage“. Ihr Verständnis von Gott und Orientierung fürs Leben findet Kira Geiss in der Bibel, wobei sie eindringlich betont, dass es auch in der Bibel „nicht auf alle Fragen eine Antwort“ gebe und die unterschiedlichen Autoren der Bibel „für die Menschen ihrer Zeit geschrieben“ haben. Die Zeichen der Zeit zu erkennen, war bereits 1965 eine leitende Botschaft des II. Vatikanischen Konzils. Ganz in diesem Sinne betont auch Kira Geiss, ohne auf das Konzil Bezug zu nehmen:

„Wir sind in einer anderen Zeit. Die Grundsätze müssen gleich bleiben, aber wir dürfen uns weiterentwickeln. Gott hat uns als intelligente Wesen geschaffen.“

Mit Blick auf Jesus erkennt sie, dass dieser gerade die Verstoßenen und Ausgegrenzten in den Blick nahm und ihnen mit Liebe begegnete. So plädiert Kira Geiss etwa mit Blick auf aburteilender Kritik an der LGBTQ-Community aus der christlichen
Szene, dass es für die Kirche gelte, Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung „mit Nächstenliebe“ zu begegnen „und ihnen [zu] zeigen, dass sie wertvoll“ und ein Teil der Kirche sind. Mit dieser Haltung bewegt sich Kira Geiss ganz im Sinne der Worte Jesu aus Lukas 6,36-38, die den roten Faden des Evangeliums beschreiben.

Mit ihren 25.000 Euro Preisgeld möchte sie nun die Jugendarbeit voranbringen und eine bundesweite Plattform schaffen, auf der junge Menschen „gestalten und entscheiden können“. Dabei sollen neben der Kirche auch andere Organisationen Teil der Plattform sein. Kira Geiss gibt aber zu bedenken, dass Kirche „supercool“ sei und zudem „fast die einzige Organisation, die Jugendarbeit macht“.

Wie wenig selbstverständlich die gesellschaftsprägende Grundhaltung, aus der Kira Geiss wie so viele andere Menschen in unserer Gesellschaft auch heute agieren, in den Medien mittlerweile ist, zeigt die abschließende Frage im insgesamt beeindruckenden Zeit-Interview, ob sie nicht missionieren wolle. Dazu erklärte Kira Geiss ganz richtig, dass man den eigenen Glauben einem anderen nicht aufzwingen kann, sondern dass Menschen „den Glauben nur in sich selbst entdecken“ können. In der Jugendarbeit sieht sie vielmehr die Chance, dass Menschen dabei „sich selbst kennenlernen“ können. Dass bei ihr der Glaube noch als bereicherndes Element dazukam, war dabei nicht hinderlich, was die 20-Jährige wie folgt auf den Punkt bringt:

„Für mein Leben hat die Jugendarbeit einen Halt gegeben und der Glaube einen Wert.“

Wenn junge Menschen wie Kira Geiss mit vernunftbegründeten sowie tragenden Glauben andere Menschen inspirieren, ist das gut und bereichernd.

Quellen: bild.de, youtube.com, zeit.de

Hinweis: Ein Interview mit Kira Geiss bei Regio TV über ihre geplante bundesweite Plattform für die „Generation Z“ gibt es:

HIER

Mit ihrer Wertehaltung inspiriert Kira Geiss auch auf ihrem Insta-Profil wie zum Beispiel mit ihrem aktuellen Post zum Wert der Dankbarkeit:

 

 

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