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Ottfried Fischer bezeichnet das Vaterunser als „perfektes Gebet“ sowie das „eindringlichste Gebet“

Der Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer spielt aktuell im Kinofilm „Hoffnungsvolle Finsternis“, der die Geschichte des von den Nazis im KZ Buchenwald ermordeten österreichischen Pfarrers Otto Neururer erzählt, einen an Parkinson erkrankten Pfarrer. Anlässlich der Deutschlandpremiere des Films, der seit 27. Januar in den deutschen Kinos zu sehen ist, sprach Ottfried Fischer im Interview der „Passauer Neuen Presse“ über die Kraft des Vaterunser-Gebets.

Der 66-jährige betonte, dass er das Vaterunser für ein „perfektes Gebet“ hält. Es sei nicht zu lang, sondern sage alles, „was gesagt werden muss, wenn man ein gottesgläubiger Mensch ist“. Jemand, der noch nie in seinem Leben davon gehört hätte, würde seiner Meinung nach bei der Lektüre der Bibel letztlich daran hängenbleiben, erklärte Fischer weiter. Es sei das „eindringlichste Gebet, das am direktesten vom Religionsschöpfer zu uns gekommen ist“ und einfach „ein toller Text“.

Im Interview mit der Münchner Abendzeitung im Mai 2018 brachte Ottfried Fischer das Vaterunser sogar mit einem Gefühl von Heimat in Verbindung. Auf die Frage, wann er ein gutes Gefühl mit dem Wort Heimat habe, erklärte der Schauspieler u.a., dass er einmal ein „Gefühl von Heimat“ bei einem Aufenthalt auf den Osterinseln gehabt habe, als er eine katholische Messfeier besuchte, der auf Polynesisch gehalten wurde. Dazu sagte er:

„Ich wusste genau, wann das Vater Unser gebetet wurde, einfach weil die Liturgie stimmte. Das war Heimat in einem ideellen Sinne.“

Ottfried Fischer ist Mitglied der katholischen Kirche, auch wenn er des Öfteren mit ihr hadert. So erklärte er im aktuellen Interview mit der Passauer Neuen Presse, dass ihm in der Zeit, als er die Hauptrolle in der TV-Serie „Pater Braun“ spielte, täglich Gründe aufgefallen seien, um aus der Kirche auszutreten. Von einem Austritt aus der Kirche hätten ihn aber immer wieder auch Begegnungen mit überzeugenden Priestern abgehalten, die ihr Leben anderen Menschen widmeten. Weiter sagte er:

„Ich bin bei dem Thema immer hin- und hergerissen, und das ist auch gut so.“

Bereits vor Jahren erklärte er schon einmal, warum er nicht aus der Kirche austrete. Auch da erwähnte er, dass er „immer wieder einen vom Bodenpersonal des Herrn“ treffe, „der mich überzeugt“. Weiter nahm er in diesem Zusammenhang auch Bezug auf sein nachdrückliches Erlebnis auf den Osterinseln. Im Interview mit dem Journalisten Hanno Gerwin sagte Fischer vor Jahren:

„Ich gehe auch deswegen nicht aus der Kirche raus, weil ich sonst mit Stumpf und Stiel aus mir etwas ausreißen müsste, was tief in mir drinsteckt. Als ich auf der Osterinsel war, hörte ich an einem Sonntagvormittag plötzlich einen vertrauten Klang, die Glocken, die zu einer katholischen Messe läuteten. Du kommst da hin und gehörst dazu. Du hörst eine Stimme, die du nicht verstehst, weißt aber, es ist das Vaterunser. Das ist einfach ein sehr vertrautes Gefühl und es ist diese Gemeinschaft. Für mich ist sie eine Gemeinschaft, von der ich ganz froh bin, dass ich sie habe.“

Quellen: katholisch.de, domradio.de, abendzeitung-muenchen.de, livenet.ch, gerwintrifft.de

 

Film-Hinweis: 

Im Film „Hoffnungsvolle Finsternis“ geht es um den von den Nazis ermordeten Priesters Otto Neururer (1882-1940). Weil Neururer einer Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938. Im KZ Buchenwald wurde er für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf. 1996 wurde der Tiroler von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Der Film „Otto Neururer – Hoffnungsvolle Finsternis“ ist seit dem 27. Januar in den deutschen Kinos zu sehen.