Ozzy Osbourne wünschte auf seinem letzten Konzert Gottes Segen

Der britische Rockmusiker Ozzy Osbourne, der als Sänger der den Heavy Metal prägenden Band Black Sabbath bekannt wurde, verstarb am 22. Juli im Alter von 76 Jahren. In den Medien wurde er oft als „Fürst der Dunkelheit“ bezeichnet. Zum seinem Tod titelte der Spiegel mit der Headline Fledermaus, Drugs and Rock ’n’ Roll“Bei allem exzessiven Verhalten, das er in seinen wilden Jahren an den Tag gelegt hatte, war ihm der Glaube an Gott jedoch gar nicht so fern.

Im August 1968 spielten die Schulfreunde Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler, Bill Ward sowie zwei weitere Musiker aus Birmingham in der Polka Tulk Blues Band, abgekürzt auch Polka Tulk. Nachdem die zwei anderen Bandmitglieder die Gruppe verlassen hatten, benannte sich die Gruppe in Earth um. Die Musik wurde in dieser Zeit besonders von Blues und Jazz dominiert. Da bereits eine andere Band namens Earth existierte, entschied man sich für eine weitere Umbenennung, um Verwechslungen zu vermeiden. Der Bandname Black Sabbath wurden von dem Horrorfilm Die drei Gesichter der Furcht (I tre volti della paura, 1963) inspiriert, dessen englischer Titel Black Sabbath war (Quelle: wikipedia.org).

Wie das christliche Medienmagazin PRO berichtet, probte die Band, als sie noch Earth hieß, gegenüber eines Kinos, wo sich zur Verwunderung der Bandmitglieder regelmäßig lange Schlangen für den Horrorfilm „Black Sabbath“ (1963) und nicht etwa für eine Liebesschnulze bildeten. Dass Menschen auch bewusst Inhalte konsumieren, bei denen man sich fürchtet, erkannte die Band als Markt, nannte sich in „Black Sabbath“ um und lieferte fortan mit Heavy-Metal-Musik Inhalte, die oft sehr düster waren. Um diese Genre zu bedienen, gab sich Ozzy Osbourne selbst den Beinamen „Prince of Darkness“, der Fürst der Dunkelheit, was er aber ironisch verstanden wissen wollte.

Seine Drogensucht konnte Ozzy Osbourne besiegen. Zwei Drittel seines Lebens habe er vergeudet, indem er mit Alkohol und Drogen sein „Hirn in einen Pudding“ verwandelt habe, erklärte Osbourne einmal. Gegenüber BILD sagte er im Juni 2013 über seine Drogenvergangenheit:

„Ich war eine ganze Weile ziemlich fertig. Wenn du über 55 bist, realisierst du, dass das Leben nicht ewig ist und beginnst, deinen Scheiß zusammen zu kriegen. Jetzt will ich mich gar nicht mit solchen Menschen umgeben.“

 

Am 5. Juli 2025 gaben „Black Sabbath“ ihr letztes Konzert vor rund 42.000 Fans in Birmingham, das Ozzy Osbourne, der an Parkinson litt, im Sitzen absolvierte. Mit letzter Kraft sang er Klassiker wie „Paranoid“, „Iron Man“ oder „Crazy Train“. Am Ende des Konzerts richtete er folgende Worte an das Publikum:

„Danke euch, Gott segne euch alle.“

Hinweis: Einen Video-Kurzbericht zum letzten Konzert mit diesem Ausruf von Ozzy Osbourne gibt es HIER.

 

Das überdimensionierte Kreuz, das Ozzy Osbourne auf vielen Bildern trägt, war für ihn nicht nur ein modisches Accessoire. Der Sänger hat sich stets als anglikanischen Christen gesehen und war bis zuletzt Mitglied der Church of England. In seiner Autobiografie (I Am Ozzy) betonte Osbourne, dass er Spiritualität auf seine eigene Weise versteht.

Zum 75. Geburtstag von Ozzy Osbourne berichtete das evangelische Sonntagsblatt, dass der Rock-Star in seinen wilden Jahren mit Drogen und Alkohol oft nach einer Art Sinn oder Erklärung für die Welt gesucht habe, diese jedoch nicht in organisierten Religionen gefunden habe.

Zu seinem berühmten Spitzname „Prince of Darkness“ erklärte Osbourne stets, dass dieser ironisch gemeint sei und keine Verbindung zum Satanismus darstelle.

In einem persönlichen in ‚The Sunday Times‘ veröffentlichten Essay erzählte sein Bandkollege Geezer Butler jetzt vom letzten Auftritt von „Black Sabbath“ und der Freundschaft, die ihn und Ozzy Osbourne 57 Jahre lang verband. Dabei schilderte er, dass Osbourne für ihn „nicht der Fürst der Finsternis“ gewesen sei, sondern: „wenn überhaupt, war er der Fürst des Gelächters. Er tat alles, um dich zum Lachen zu bringen, ein geborener Entertainer“, so Butler.

Wie das christliche Medienmagazin PRO zum Tod von Ozzy Osbourne berichtet, äußerte sich dieser in zahlreichen Interviews zu den Satanismus- und Okkultismusvorwürfen, welche er stets abstritt. So sagte er bereits 1986 gegenüber dem „Guardian“:

„Ich bin Christ. Ich wurde als Christ getauft.“

Außerdem sei er in die Sonntagschule gegangen, was ihn aber nicht besonders interessiert habe. Zu seiner Jenseitsvorstellung ließ er damals wissen:

„Meine Vorstellung des Himmels ist, sich gut zu fühlen. Er ist ein Ort, an dem Menschen gut zueinander sind. Diese Welt hier macht mir große Angst.“

Er klagte selbst darüber, dass Menschen immer zuerst das Schlechte sähen. Gegenüber dem Journalisten Graham Bensinger gab Osbourne an, regelmäßig das Gelassenheitsgebet zu beten, damit er trocken bleibe (Quelle: pro-medienmagazin.de).

Anmerkung: Das Gelassenheitsgebet ist ein vom US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr (1892 – 1971) verfasstes Gebet. Darin heißte es: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Auch waren es Grenzerfahrungen, die den Rock-Sänger tiefer blicken ließen. Gegenüber der BILD äußerte er im Juni 2013 zu seiner dunkelsten Stunde im Leben:

„Mein schlimmster Albtraum war die Krebsdiagnose meiner Frau Sharon. Und dann bekam mein Sohn die Diagnose Multiple Sklerose. Wenn alles in deinem Leben gut läuft und plötzlich schmeißt jemand eine Bombe da rein, ist das einfach unheimlich. Da weißt du: Keiner wird ewig leben.“

Im Laufe der Jahre äußerte sich Ozzy Osbourne immer wieder auch zum Glauben an Gott.

In einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung im Juni 2012 erklärte der Sänger, als er über seine Begeisterung für die Musik der Beatles sprach:

„Für mich bleiben die Beatles ein Geschenk Gottes. Man kann den Einfluss, den sie auf mich hatten, manchmal in meinen Texten und meinen Melodien raushören.“

In seinem Song „Dreamer“ aus dem Jahr  2001 könne man „die Beatles-Einflüsse sehr wohl erkennen“, fügte der Rock-Sänger an.

Zu seiner Ansicht über das Altwerden als Rock-Star ließ er durchblicken, dass er sein Talent als gottgegeben ansieht. Dazu sagte er im Juni 2012 im Alter von damals 63 Jahren:

„Rocksänger zu sein, ist kein Job. Es ist ein Geschenk, eine Gabe. Wenn es dir Spaß macht, du immer noch ein Publikum hast, warum solltest du aufhören? Ich bin von Gott gesegnet, dass ich das mit 63 immer noch machen kann.“

2022 veröffentlichte Ozzy Osbourne zusammen mit Eric Clapton den Song „One Of Those Days“, in dem die Textzeile „One of those days that I don’t believe in Jesus“ vorkommt. Dazu titelte das Musikmagazin „Rolling Stone“ mit der Headline „Ozzy Osbourne und Eric Clapton streiten um religiösen Text in ‚One Of Those Days'“ und berichtete, dass Osbourne und Clapton sich über die auf Jesus anspielende Zeile in „One Of Those Days“ uneinig waren, weil Clapton der Auffassung gewesen sei, die religiöse Anspielung würde „Probleme“ verursachen. Dazu erklärte Ozzy Osbourne gegenüber dem Rolling Stone:

„[Clapton] sagte, ‚Oh, ich bin mir bei diesem Text nicht sicher‘. Wir haben versucht, ihn durch einige Alternativen zu ersetzen. Wir haben ‚One of those days / Where I don’t believe in Christmas‘ gemacht, aber das klang nicht richtig. Den Glauben an Jesus zu verlieren, macht viel mehr Sinn, wenn die Welt sich in Mist verwandelt.“

Das Magazin „Rolling Stone“ schrieb dazu: ‚Osbourne selbst ist Christ. Er sagte weiterhin, dass der Track kein „Anti-Christ-Song“ sei, sondern vielmehr eine Zeit beleuchtet, in der „alles verdammt schief läuft und man durchdreht beim Versuch, alles wieder in Ordnung zu bringen“.‘

 

Als Black Sabbath 2013 das Album mit dem Titel ’13‘ veröffentlichten, erklärte Ozzy Osbourne im Zuge der Albumveröffentlichung, warum er Gott nicht für die Probleme der Welt verantwortlich macht. Im Interview mit der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ sprach der britische Rockmusiker damals über den Song ‚God is Dead‘, der sich auf diesem Album befindet. Auf die Frage, ob er von schwarzer Magie fasziniert sei, antwortete der Sänger:

„Auf dem neuen Album ist der Song ‚God is Dead‘. Handelt der davon, dass Gott tot ist? Nein! Verdammt noch mal! Der Song war meine Idee. Ich saß in einer Arztpraxis und sah dort ein Magazin, auf dessen Titel stand ‚God is Dead‘, und war beeindruckt von der Idee. (…)  Zu was für ein Leid haben Religionen, egal, was für welche, schon geführt? (…) Zu viele Menschen berufen sich bei ihren fürchterlichen Taten auf einen Gott. Meine Vorstellung von Gott ist eine andere!“

Zu seiner Vorstellung von Gott ließ Ozzy Osbourne wissen:

„Ich glaube, Gott ist ein guter Typ. Wir haben nur eine Welt, aber viele Religionen. Das einzige Problem daran ist, dass so viele Gläubige für Götter ihr Leben wegwerfen. Oder eben andere Menschen umbringen. Das kann kein Gott gutheißen. Zumindest ich kann das mit meiner Definition von Gott nicht vereinbaren. Menschen zu verletzen ist immer böse.“

Gegenüber BILD äußerte sich Ozzy Osbourne auch im Jahr 2013 zur Frage, ob er an ein Leben nach dem Tod glaube. Dazu sagte er:

„Ich sag dir Bescheid, wenn ich gehe …“

Quellen: pro-medienmagazin.de, spiegel.de, bild.de (1), evangelisch.de, theguardian.com, kurier.at, sonntagsblatt.de, beliefnet.com, bild.de (2), mz.de, rollingstode.de, gala.de, zeit.de

Anbei Ozzy Osbournes Hit „Dreamer“, der 2002 auf Platz 2 der deutschen Single-Charts landete:

In diesem Lied besingt sich der britische Rockmusiker als einen Träumer, der von besseren Tagen träumt. Dabei geht er auf seine Hoffnung ein, dass die Menschen „irgendwann“ aufhören, die Schöpfung zu missbrauchen. Im Song verweist er auch auf „eine höhere Macht, meinetwegen Gott, oder Jesus Christus“, betont dabei aber, dass es für begründete Hoffnung die gegenseitige Unterstützung unter den Menschen brauche.

siehe HIER