Pater Peter Uzor: „Jesus heißt: Gott rettet!“
In seiner Predigt zu Neujahr beschreibt unser geistlicher Begleiter Pater Dr. Peter Uzor, warum Jesus in unsere Welt kam und was das für uns auf unserem Lebensweg 2023 bedeuten kann.
Anbei die Auslegung von Pater Peter zu Lukas 2,16-21:
Wenn Sie in diesen Tagen eine längere Reise zu Ihren Verwandten planen oder einfach ein paar Tage in die Berge fahren, dann nehmen Sie, so vermute ich zumindest, etwas zum Trinken und zum Essen mit. Wahrscheinlich auch etwas Wäsche und so manches, was Sie sonst noch brauchen, um in diesen Tagen Ihren Körper reinigen und pflegen zu können.
Wenn wir heute, am 1. Januar, in das neue Jahr 2023 aufbrechen, dann hat das so manches mit Ihrer eben beschriebenen Reise zu tun. Am heutigen Tag beginnen wir eine Tour auf einem teilweise unbekannten Weg. Und so wird sich sicherlich der eine oder die andere von Ihnen die Frage stellen: Was wird mir dieses neue Jahr bringen? Was werde ich an Erfreulichem erleben dürfen? Welche Enttäuschungen, Krankheiten und vielleicht auch Schicksalsschläge wird es im seinem Gepäck haben?
Gerade weil wir in vielerlei Hinsicht nicht wissen, was das neue Jahr für uns bereithält, ist es wichtig, unsere Lebenserfahrungen und so manche andere Stärkung einzupacken und mitzunehmen, damit wir bei Bedarf davon zehren können.
Im Evangelium vom Besuch der Hirten in der Krippe (Lukas 2,16-21) wird erzählt, dass Maria und Josef ihr Kind acht Tag nach seiner Geburt zur Beschneidung bringen. Dabei erhält es auch seinen Namen: Jesus. Übersetzt bedeutet er: Jahwe (Gott) rettet! Dieser Name wurde nicht von Maria und Josef ausgewählt, sondern von Engeln angekündigt. Dass Engel diesen Namen verkünden, ist keine Nebensächlichkeit. Damit zeigt Gott, dass er hinter diesem Kind steht, das jetzt in die Welt gekommen ist, dass Gott mit dieser Geburt ganz bewusst in das Weltgeschehen eingreift.
Dieses Kind kommt in die Welt, um sie zu retten, uns Menschen zu erlösen.
Hinter dem Namen Jesus steht also bereits eine ganze Lebensbestimmung des Neugeborenen, die Gott ihm von Anfang an mitgegeben hat. Dieser Name verweist auf den Sinn der Menschwerdung seines Sohnes: uns Menschen zu retten. Und Jesus wird als Erwachsener nichts Anderes tun, als auf uns Menschen zuzugehen, um uns zu retten. Er wird sich den Ausgestoßenen und Sündern zuwenden, mit ihnen essen, sie so wieder in die Gemeinschaft aufnehmen. Er wird Kranke heilen und so ihr Ausgestoßensein beenden. Er wird auch viele innerlich verletzte Menschen wieder aufrichten, ihnen so einen neuen Blick auf ihr Leben, ihre Mitmenschen und ihre Beziehung zu Gott schenken. Er wird ihnen dabei zeigen, dass Gott auch die Sünder liebt, trotz ihrer Verfehlungen und Schwächen. Und er wird denen, die sich für die Besseren und aufgrund ihres eigenen Tuns von Gott Geliebten erachten so manches zum Nachdenken mit auf den Weg geben.
Jesus heißt: Gott rettet! – Er wurde damals gerade für die Sünder, die Ausgestoßenen, Verachteten und Kranken zur Stärkung auf ihrem Lebensweg.
In den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach seiner Kreuzigung und Auferstehung blieb er es für die Christen, die ihm folgten. Auch für uns kann er und der Glaube an ihn Stärkung für unser Leben und das vor uns liegende neue Jahr sein. Manchmal mag es uns in den vor uns liegenden 365 Tagen schwerfallen, das zu glauben. Täglich erreichen uns neue Schreckensnachrichten aus den Kriegs- und Konfliktregionen unserer Welt, und auch so manche persönliche Sorgen belasten uns. Doch wir hätten ein unzutreffendes Bild von Jesus, wenn wir davon ausgingen, dass er unsere Welt und unser irdisches Leben schon jetzt in ein himmlisches Paradies verwandeln würde. Das wird an seinem eigenen Leben deutlich: Er selbst musste am Kreuz sterben, um uns die Auferstehung zu schenken. Darin erfüllt sich sein Name: Gott rettet!
Gott ist größer als das Leid der Welt.
Das Leben, das von Gott kommt, ist stärker als der Tod. Daran dürfen wir uns gerade in den dunklen Stunden des vor uns liegenden neuen Jahres festhalten.
Jesus heißt: Gott rettet! Ein schöner Name und ein verlässliches Programm für uns: Gott will unser Heil. Eine wertvolle und nachhaltige Stärkung für unseren Lebensrucksack, kraftvolle Nahrung für das neue vor uns liegende Jahr, Hoffnung und Zuversicht für alle seine Tage. Amen.
Anbei der Maffay-Song „Rette mich“, der interpretationsoffen für die Worte von Pater Peter Uzor ist: