Rapper Marteria erkennt beim Angeln: „Es ist irgendwie so ein Moment, wo man Teil von allem ist“

Der deutsche Hip-Hop-Musiker Marteria findet beim Angeln Ausgleich zum stressigen Leben in der Stadt. Dabei wird ihm die Schöpfung sehr bewusst, wie der 38-Jährige aktuell der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Dimension Mehr findet mitunter auch in seinen Liedern ihren Ausdruck.

Wie das Pro7-Magazin „Red“ in seiner Star-Datenbank über Marteria berichtet, erfuhr das Leben des Rappers im Jahr 2015 eine entscheidende Wende, als er wegen drohendem akuten Nierenversagen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nach einer erfolgreich verlaufenen Dialyse, die dreieinhalb Wochen dauerte, verabschiedet er sich vom Leben mit wilden Partynächten, Drogen und Alkohol. Heute tankt der 38-Jährige Kraft beim Angeln an der Ostseeküste. Diese Leidenschaft hat er sich sogar auf seiner Wade verewigt, wo seit 2015 ein Blauer Marlin zu sehen ist, ein Raubfisch, der durch den Literatur-Klassiker „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway bekannt wurde.

Über seine Angel-Leidenschaft sprach der gebürtige Rostocker aktuell mit der Deutschen Presse-Agentur. Dazu sagte er:

„Wenn du morgens rausfährst und die Sonne aufgeht und das Leben erwacht – das ist ein ziemlich geiles Gefühl.“

Das Erleben der Schöpfung führt ihn in die Tiefendimension des Seins, was Marteria wie folgt beschreibt:

„Es ist irgendwie so ein Moment, wo man Teil von allem ist und nicht Teil von der Gesellschaft oder Teil von einem System ist, sondern Teil der Welt.“

Diese Sehnsucht nach Mehr, die aus diesen Sätzen spricht, findet auch in einigen seiner Songs ihren Ausdruck. In der WDR5-Sendung Lebenszeichen, die am 15. April gesendet wurde und sich mit Spiritualität in der Pop-Musik beschäftigte, wurde Marteria mit folgenden Zeilen explizit hervorgehoben: „Von Materia bis Madonna – Religion ist von großer Bedeutung in der Popmusik. Rap und Hip Hop strotzen vor spiritueller Überzeugung und machen sich ihren Reim darauf. Glaubensfragen scheinen im Pop von ungebrochener Relevanz zu sein.“ Sein Song OMG, in dem Marteria die Frage stellt „Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß rein?“, zeige, dass das Thema Gott die Menschheit nach wie vor beschäftige.

Im Song OMG kommt die Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben zum Ausdruck. Materia setzt sich darin mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod auseinander. Immer wieder stellt der Rapper die verzweifelte Frage, wie er in den Himmel kommen kann. Dabei schildert er seine Suche, in der er sozial aktiv wird und im Winter Schuhe und Brot verteilt. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens beobachtet er die Emo-Szene und stellt fest, dass er „für was gutes bestimmt“ sei. Weiter überlegt er, ob er vielleicht ein spirituelles Leben führen sollte.

In einer Interpretation zum Lied schreibt Nelli Bangert auf erf.de: „Marteria scheint wirklich nach Gott zu suchen und alle Hebel dafür in Bewegung zu setzen. Doch ihm scheint der Weg in den Himmel versperrt zu sein.“

Am Ende des Songs bringt Marteria zum Ausdruck, dass er den Sinn des Lebens in den Armen seiner Geliebten findet und in dieser Liebe den Himmel verspürt.

Quellen: ostsee-zeitung.de, tag24.de, wikipedia.org, prosieben.de, wdr.de, erf.de

 

Anbei Marterias Song OMG mit der sich wiederholenden Frage „Oh mein Gott, dieser Himmel, wie komm ich da bloß rein?“: