Rea Garvey: „In unserer Gesellschaft wird Familie nicht genug geschätzt“

Der irische Sänger und Songwriter Rea Garvey, der viele Jahre als Juror in der Casting-Show „The Voice of Germany“ auf ProSieben und Sat.1 zu sehen war, war kürzlich in der NDR-Talkshow zu Gast, wo er den Wert der Familie hervorhob. Grundsätzliche Orientierung findet der 51-Jährige in seinem christlichen Glauben.

Im Gespräch mit NDR-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt berichtete Rea Garvey, dass er sich für sein aktuelles Album „Halo“ von seiner Familie inspirieren ließ und dass ihm der Zusammenhalt der Familie grundsätzlich wichtig ist. Dabei betonte der zweifache Familienvater den Wert der Familie für den Zusammenhalt einer Gesellschaft mit folgenden Worten:

„In unserer Gesellschaft wird Familie nicht genug geschätzt. Wir müssen es wieder mehr in die Mitte rücken, dass wir füreinander das sind.“

 

 

Grundlegende Werteorientierung bezieht Rea Garvey aus seinem christlichen Glauben, den er heute unabhängig von der Institution Kirche lebt (wir berichteten).

Im Sommer 2023 erklärte Rea Garvey, der 1998 von Irland nach Deutschland zog, in der Sendung „Music Made in Germany“ des rheinland-pfälzischen Radiosenders RPR1, dass er heute froh ist, im christlichen Glauben erzogen worden zu sein. Seinen Weg im Glauben beschreibt er dabei als einen Prozess, in dem sein Glaube „sich wie ein Rubiks Würfel so oft gedreht und gewendet [hat], dass er vielleicht heute anders aussieht als zur Zeit meiner Kindheit“. Wenn er sich heute darüber mit seinen Eltern unterhalte, fühle sich das manchmal „wie zwei verschiedene Welten“ an, fügte der Sänger an.

Den Weg zu einem tragenden Glauben schilderte der ehemalige Frontman der Band „Reamonn“ als sehr individuell. So versuche er auch nicht andere vom Glauben zu überzeugen, sondern sei vielmehr „sehr zufrieden“ selbst gläubig zu sein. Dazu begründete Garvey:

„Mein Glaube stärkt mich und führt mich, er hält mich und fängt mich auf. Das macht viele Sachen leichter, weil ich keine Angst habe. Denn Glauben nimmt Dir Deine Angst.“

 

Wie es ist auf den Weg im Glauben bedrängt zu werden, schilderte Rea Garvey im April 2024 im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In seiner Kindheit sei der Glaube „Teil der Kultur“ gewesen. Dabei sei ihm der Glaube aber zwanghaft vermittelt worden, weshalb er „irgendwann eine Abwehr gebildet“ habe und sich erst später wieder auf den Weg im Glauben machte. Heute sieht er sich nicht als religiös im Sinne eines dogmatisch Gläubigen an, sondern bezeichnet sich als „gläubig, christlich“ ohne einer Kirche anzugehören.

Wenn Rea Garvey seine Zeit in der Kindheit auf einer katholischen Schule mit verpflichtenden sonntäglichen Kirchgang als eher negativ beschreibt, lässt er aber auch durchblicken, dass so manche Begegnung dort für ihn auf seinem Weg im Glauben prägend war. So habe er in jener Zeit neben „nicht so netten“ Priestern auch „nette Priester“ kennengelernt, „von denen ich viel gelernt habe“, so der Sänger.

Heute beziehe er auf Nachfrage Stellung zu seinem Glauben, wolle diesen aber nicht aktiv an Andere herantragen. Zur Bedeutung des Glaubens in seinem Leben sagte Garvey:

„Ich brauche ihn, um mich zu stärken und schwere Dinge abzugeben.“

Auch mit den Songs auf seinem Album „Halo“ möchte er „Hoffnung und Stärke“ verbreiten. Gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger erklärte er zu diesem Album, dass zum Zeitpunkt des Interviews im April 2024 noch in Planung war, dass der Albumtitel „Halo“ übersetzt Lichtkranz oder Heiligenschein bedeutet. Zur Bedeutung, die der Begriff „Halo“ für sein Album hat, sagte Rea Garvey:

„Es gibt viele Bedeutungen für Halo. Das ist für mich das, was man ausstrahlt. Ich glaube, dass die Heiligen damals solche waren, die eine starke Ausstrahlung besaßen.“

Auch heute könne man im eigenen Umfeld Menschen erleben, die Liebe ausstrahlen, fügte der Sänger an.

Mit seinen Songs möchte er „denjenigen meine musikalische Hand ausstrecken, die es momentan nicht leicht haben“. Weiter betonte der Künstler zur Intension seiner Lieder:

„Als Musiker hat man die Aufgabe, eine Rolle anzubieten, die Nähe und Freude schafft. Das meine ich mit Halo.“

Quellen: ndr.de, pro-medienmagazin.de, ksta.de