Lizzy Aumeier gestorben – Jesus Christus war „der rote Faden“ in ihrem Leben
Die Musikerin und Kabarettistin Lizzy Aumeier ist am Donnerstag im Alter von 60 Jahren gestorben. Sie war eine Künstlerin, die ganz offen für ihren christlichen Glauben eintrat.
Die gebürtige Neumarkterin, die klassisch ausgebildete Kontrabassistin war und Jazz-Musik studierte, erlangte vor allem als Musikkabarettistin Bekanntheit. 2023 wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Zum Tod von Lizzy Aumeier würdigte der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder in einer Pressemitteilung die vielseitige Künstlerin als „ein Oberpfälzer Original mit großem Können und einem großen Herzen“.
Ihr großes Herz hatte sein Fundament im christlichen Glauben. Beim „Kunst + Kirche-Treffen“ im Jahr 2019, zu dem Bischof Dr. Stefan Oster SDB und die Künstlerseelsorge der Diözese Passau ins Exerzitien- und Bildungshaus Spectrum Kirche eingeladen hatten, gab Lizzy Aumeier viele persönliche Einblicke in ihr Leben. Wie auf der Webseite des Bistums Passau zu dieser Veranstaltung zu lesen ist, betonte die Musikkabarettistin dabei die Orientierung, die sie in ihrem Glauben fand. Unter anderem erklärte sie:
„Musik zu machen ist eine der schönsten Sachen auf der Welt und das größte Geschenk Gottes.“
Es gebe in ihr außerdem ein tiefes Wissen, „dass dieses Dasein auf Erden eine begrenzte Sache ist“. Weiter sagte Lizzy Aumeier:
„Ich glaube an Jesus Christus, seine Lehre berührt mich. Das ist der rote Faden in meinem Leben.“
Die zehn Gebote beschrieb sie als gute Orientierungspunkte für ein gelingendes Leben.
Aumeier berichtete, dass sie im Kollegenkreis kritische Nachfragen bezüglich ihrer Kirchenmitgliedschaft erhalten habe. Zu ihrer Entscheidung, nicht aus der Kirche auszutreten, erklärte sie:
„Wir leben heute in einer Wegwerfgesellschaft. Wenn etwas nicht funktioniert, dreht man sich um und geht. Das ist aber eine sehr einfache Lösung. Ich möchte drinbleiben, das Recht haben, mitzureden und meine Meinung zu sagen.“
Dabei hob sie den Blick auf den Menschen „als wichtigste Aufgabe“ von Kirche hervor, so dass Menschen in der Kirche Wertschätzung, Ermutigung und Nestwärme erfahren.
Auch in TV-Interviews stand Lizzy Aumeier ganz selbstverständlich zu ihrem christlichen Glauben. In einem Video-Beitrag, den der Bayerische Rundfunk bei seinem Nachruf auf die Kabarettistin eingebettet hat, ist ein Gespräch zwischen Lizzy Aumeier und der BR-Journalistin Julia Scharf zu sehen, in dem Aumeier erklärte, dass sie nach einem TV-Auftritt, bei dem sie die AfD kritisierte, Morddrohungen und Beleidigungen erhalten habe. Dies habe sie 48 Stunden tiefgehend beschäftigt und dann habe sie es bereits abschütteln können. Dazu begründete die Oberpfälzerin:
„Ich bin ein gläubiger Mensch und habe mir dann gedacht: Eigentlich müsste man für diese armen Menschen beten. Weil, wenn du so brutal werden musst, dann musst du ja selbst ein zutiefst unglücklicher Mensch sein.“
Zu dieser dargelegten Haltung kommen einem gläubigen Christen die Worte Jesu aus der Feldrede im Lukasevangelium bzw. der Bergpredigt im Matthäusevangelium in den Sinn.
Bei Lukas 6, 27-29 heißt es: „Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin.“
Bei Matthäus 5,44-45 heißt es: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“
Gelebte Nächstenliebe war Lizzy Aumeier ein stetes Anliegen. Wie ihre Familie zum Tod der Künstlerin betonte, sei Aumeier ein Mensch mit viel Herz und großem sozialen Engagement gewesen. In ihrer Heimat hatte sich Lizzy Aumeier immer wieder bei verschiedenen sozialen Projekten engagiert.
Quellen: nordbayern.de, t-online.de, bayern.de, bistum-passau.de, br.de