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Rubrik „Christliche Unternehmer“ – Heute: Daimler-Vorstandsmitglied Martin Daum

Wie die Online-Plattform jesus.de am vergangenen Montag, den 15. Juni 2020, berichtete, bietet die evangelische Hochschule TABOR jetzt den Studiengang ‚Betriebswirtschaftslehre unter dem Gesichtspunkt christlicher Ethik‘ an. Im achtsemestrigen Programm werde die gesamte Breite eines BWL-Studiums behandelt und gleichzeitig aus Sicht der christlichen Theologie reflektiert, heißt es dazu in einem Schreiben.

Der Rektor der Hochschule erklärte diesbezüglich, dass der Bedarf dafür „riesig“ sei, weil gerade in den auf uns zukommenden wirtschaftlich herausfordernden Jahren Führungskräfte gebraucht werden, „die Nachhaltigkeit und Soziale Verantwortung als Grundwerte verinnerlicht haben“, so Rektor Norbert Schmidt. (Quelle: jesus.de)

Dass ein wirtschaftliches Handeln aus christlicher Grundhaltung erfolgsversprechend ist, zeigen christliche Unternehmer, die in Führungspositionen weitreichende Entscheidungen treffen und dabei oft anders agieren als reine Profitmaximierer, die ihr Handeln gänzlich nach dem Shareholder-Value-Prinzip ausrichten.

Anlässlich des neuen Studiengangs „Betriebswirtschaftslehre unter dem Gesichtspunkt christlicher Ethik“ möchten wir in den nächsten Tagen über Top-Unternehmer berichten, die mit christlichem Spirit in der Wirtschaft agieren.

Einer der seit Jahren zu seiner christlichen Werteorientierung steht, ist der Top-Manager Martin Daum, der seit dem 1. März 2017 Vorstandsmitglied der Daimler AG ist und dort die Geschäftsfelder Daimler Trucks und Daimler Buse verantwortet.

Der 60-Jährige ist seit vielen Jahren Teilnehmer und Vortragsredner beim Kongress christlicher Führungskräfte, der seit 1999 im zweijährigen Turnus stattfindet und mittlerweile jeweils weit über 3.000 Teilnehmer zählt. Auch beim kommenden KFC21, der vom 11. – 13. Februar 2021 in Berlin stattfinden wird, ist Martin Daum wieder mit am Start. Er wird u.a. einen Vortrag halten mit dem spannenden Titel „Große Herausforderungen aktiv gestalten, ohne in Angst zu erstarren“.

Beim Kongress christlicher Führungskräfte 2011 in Nürnberg plädierte Martin Daum, der seinerzeit die Daimler Nutzfahrzeugsparte Nordamerika leitete, dafür, Werte im Geschäfts- und Berufsalltag konkret umzusetzen und zu leben. Wie das christliche Medienmagazin Pro im Februar 2011 berichtete, erklärte Martin Daum, dass es seiner Meinung nach darauf ankomme, die „Werte um ihrer selbst willen“ zu leben. Dazu betonte der damalige Leiter von Daimler Trucks in Nordamerika:

„Wir sind Gottes Kinder, das Salz und Licht der Welt. Das ist Motivation genug.“

Nebenbei hätten Werte wie Freundlichkeit, Vergebung und Ehrlichkeit auch durchaus einen ökonomischen Nutzen. So habe er persönlich erlebt, wie sich Freundlichkeit und die Bereitschaft zur Vergebung positiv auf sein Arbeitsumfeld ausgewirkt hätten, so Daum. Weiter erklärte er damals in scherzender Weise den praktischen Aspekt von Ehrlichkeit mit folgenden Worten:

„Man muss keine Strafe fürchten und reduziert seine Anwaltskosten.“

Im ernsteren Ton gab er zu bedenken, dass das Leben nach Gottes Wertmaßstäben nicht immer leicht sei. Diesbezüglich erinnerte er, den Blick nach vorne gerichtet, jedoch:

„Ein bequemes Leben verändert nichts.“

Überdies sei der Segen Gottes letzten Endes einfach wichtiger.

Dem immer mal wieder vorkommendem Einwand, wie „wie man denn als Christ Manager sein könne“, begegnet Martin Daum mit folgender Antwort:

„Ich könnte nicht als Manager arbeiten, ohne Christ zu sein. Was ich im Glauben und in der Beziehung zu Gott lerne, hilft mir, Menschen anzuleiten und Konflikte zu lösen.“

Seinen Vortrag auf dem Führungskräftekongress 2011 in Nürnberg, in dem Martin Daum auch selbstverständlich betonte, dass jeder Unternehmer im Interesse aller Mitarbeiter und Kunden verpflichtet sei, auf die Wirtschaftlichkeit seines Betriebes zu achten, schloss er an die anwesenden Führungskräfte gerichtet mit den Worten:

„Gott ist bei Ihnen und will, dass Sie nach seinen Werten handeln. Darauf liegt sein Segen. Er braucht nur Ihre Bereitschaft dazu!“

 

Wie der evangelische Nachrichtendienst idea am 28. Februar 2015 berichtete, betonte Martin Daum bei einem Seminar auf dem Kongress christlicher Führungskräfte im Jahr 2015 in Hamburg u.a. den Wert von Ehe und Familie für sein Leben und sprach auch darüber, wie ihn die kirchliche Jugendarbeit bis heute geprägt habe. So habe er das meiste über Führung im Alter von 17 Jahren als Leiter einer kirchlichen Jungschargruppe gelernt, so Daum damals im Seminar „Führungskräften in Herz geschaut“. In der Gruppe mit 12- bis 14-jährigen Jungen habe er gelernt, Menschen für eine Sache zu begeistern. Das präge bis heute seinen Leitungsstil.

Wie idea weiter mitteilte, rief Daum auch dazu auf, im Wirtschaftsleben den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen. Es sei ein Armutszeugnis, den unternehmerischen Alltag allein in Zahlen und Geld zu bewerten und auf dieser Basis Entscheidungen zu fällen. Wenn er als Manager versage, verliere er vielleicht seine Zulagen zum Gehalt, doch durch seine Fehler seien Mitarbeiter viel stärker betroffen. Es gehe um ihre Existenz, wenn sie einen Gehaltsverzicht hinnehmen müssten oder entlassen würden. Völlig inakzeptabel für ein Unternehmen sei es, Mitarbeiter nur deshalb zu entlassen, um den Gewinn von 100 Prozent auf 120 Prozent zu erhöhen, kritisierte der Top-Manager damals weiter.

Im Daimler-Konzern unterstützt Martin Daum das Daimler-Christen-Treffen, das, wie auf deren Homepage zu lesen ist, seit 2006 einmal jährlich im November stattfindet, um den Daimler-Christen eine Plattform zu bieten, sich gegenseitig näher kennenzulernen und zu ermutigen. Beim ersten Daimler-Christen-Treffen, das am 4. November 2006 in Weinstadt-Beutelsbach stattfand, war Martin Daum als Gastsprecher eingeladen. Damals war er bereits Leiter der LKW-Werke Wörth und Akseray (Türkei) und Mitglied der Geschäftsführung Mercedes-Benz LKW.

Quellen: jesus.de, kcf.de, pro-medienmagazin.de, idea-pressedienst.de, wikipedia.org, daimler.com, christentreffen.de