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Schauspieler Horst Kummeth: „Ich möchte mehr Zeit für meine Kirchenarbeit haben“

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Der Schauspieler Horst Kummeth, der durch die Serie Wildbach in seiner Rolle als Conny Leitner deutschlandweit bekannt wurde, spielt seit der ersten Folge im Jahr 2007 in der beliebten bayerischen Serie „Dahoam is Dahoam“ den fränkischen Apotheker Roland Bamberger. Im Interview mit BILD-Zeitung erklärte der Schauspieler an seinem 66. Geburtstag am 27. Dezember 2022, dass er in Zukunft beruflich kürzer treten wolle und seine Rolle in der BR-Serie kleiner werde. Als Grund nannte er auch sein kirchliches Engagement in der Pfarrgemeinde St. Emmeram in München.

Für Horst Kummeth war früh im Leben klar, dass er Schauspieler werden wolle, was er einmal gegenüber Romance TV erklärte:

 

 

Zu seinen Bewegründen, mit seiner großen Leidenschaft nun kürzer treten zu wollen, erklärte der Schauspieler, der im fränkischen Forchheim geboren wurde, beim BILD-Besuch in seinem heutigen Zuhause im Münchner Oberföhring:

„Ich möchte mehr Zeit haben für mich, meine Frau, die Kinder, den Hund und meine Kirchenarbeit.“

Auch wenn ihm seine Rolle in der BR-Serie „Dahoam is Dahoam“ überaus gut gefällt, wolle er „nicht nur Bamberger sein, bis ich in die Kiste steige“. Bei bis zu 16 Drehtagen im Monat bleibe zu wenig Zeit für die Familie und „zu wenig für meine zweite Liebe, der Pfarrgemeinderat St. Emmeram“. Dazu berichtete Kummeth weiter:

„Ich bin Mitglied im Liturgie-Ausschuss, Lektor und Kommunionshelfer. Das macht mir viel Freude und ist schon fast ein Fulltime-Job.“

Zur Bedeutung des Glaubens in seinem Leben erklärte der 66-Jährige, dass er alles, was er sei und habe, Gott verdanke. Als er im Alter von 30 Jahren erstmals die Bibel gelesen habe, sei das für ihn eine echte Offenbarung gewesen, die er jedem empfehlen würde. Auch die Kirche als Ort des Glaubens spielt für ihn eine große Rolle. Nach eigenem Bekunden geht er „manchmal jeden Tag, manchmal aber auch nur zweimal die Woche“ in die Kirche. Schon in Kindertagen sei die Kirche für ihn ein „geheiligter Raum gewesen, der mich behütet“, so der Schauspieler. Seine künftige Lebenszeit wolle er sich nun mehr dem Wesentlichem widmen und dafür seine Zeit in der kirchlichen Gemeinde einbringen.

Scheinbar überrascht von Kummeths Haltung titelte die BILD mit der Headline „Dahoam is Dahoam“-Star Horst Kummeth tritt kürzer – Gott ist sein neuer Job“.

 

Zur Wahl von Horst Kummeth in den Pfarrgemeinderat von St. Emmeram im Münchner Stadtteil Englschalking ist auf der Webseite der Erzdiözese München und Freising unter der Überschrift „Mitmachen und den Glauben genießen“ zur Pfarrgemeinderatswahl 2022 folgendes zu lesen: Bei der Pfarrgemeinderatswahl Ende März haben sich junge und junggebliebene Kandidaten zur Wahl gestellt. Während mit dem Schauspieler Horst Kummeth ein prominentes Gesicht in den Pfarrgemeinderat von St. Emmeram in München eingezogen ist, lässt der Pfarrgemeinderat von Altenerding um Anna-Lisa Burgmair mit seinem Altersschnitt von 27 Jahren aufhorchen. Was alle eint: die Motivation, das Gemeindeleben zu aktivieren und Brauchtum zu erhalten.

Der Schauspieler teilte mit, dass er sich über seine Wahl in den Pfarrgemeinderat „sehr gefreut“ habe und besonders glücklich darüber sei, eigene Ideen miteinzubringen und das Gemeindeleben aktiv mitzugestalten. Kummeth bezog auch Stellung zu seinem früheren Kirchenaustritt. Das Infragestellen der Macht des Klerus und des Zölibats habe ihn damals dazu bewogen. Schnell wurde ihm aber klar, dass er nach dem Austritt in nichts eingetreten war, was er rückblickend wie folgt beschrieb:

„Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich meine spirituelle Mitte verloren hatte.“

Und weiter:

„Ich habe mich dann erst in den Gottesdienst reingeschlichen und bin dann schließlich wieder eingetreten.“

Diese bewusste Entscheidung, Teil der Kirche zu sein, habe ihn in seinem Glauben bestärkt.

Zudem erinnerte er daran, welchen Wert die Kirche für das Familienleben haben kann. Mit seiner Tätigkeit im Pfarrgemeinderat möchte er dazu beitragen, dass wieder mehr Menschen, vor allem Familien, in die Kirche zurückfinden, erklärte der Vater von zwei Töchtern und Großvater von sieben Enkelkindern. Dazu sagte Horst Kummeth:

„Für mich ist es sehr schön zu sehen, dass, wenn man Kindern einen Anstoß gibt, sie sehr gerne in die Kirche kommen, mitmachen und es genießen.“

 

Bereits in der Vergangenheit bekannte sich Horst Kummeth zu seinem Glauben und seiner Verbundenheit mit der Glaubensgemeinschaft. So etwa in der BR-Sendung Gipfeltreffen, in der er am Karfreitag 2019 zu sehen war. Dort sprach er von seinem Glauben als absolut höchsten persönlichen Wert. Er berichtete, dass Gott für ihn absolut existent ist und ihn täglich durchs Leben begleitet. Als Moderator Werner Schmidbauer ihn abschließend nach seiner größten Liebe fragte, hob Kummeth den Wert der Ehe in seinem Leben hervor und antwortete:

„Eva! Gott hat sie mir geschenkt, sie ist die  zweite Hälfte meiner Seele und meine Zukunft, und ich möchte mit ihr nicht nur alt werden, sondern auch in die Ewigkeit gehen.“

Mit seiner Ehefrau Eva hat der Schauspieler zwei Töchter.

Quelle: bild.de, erzbistum-muenchen.de, wernerschmidbauer.de, katholische-sonntagszeitung.de