Angelo Nero im PG-Interview: „Nach zehn Jahren destruktiven Lebens, holte mich Gott aus der zerstörerischen Spirale heraus“

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Angelo Nero ist ein Schweizer Autor und schreibt Fantasy Romane und Biografien.

Mit seiner außergewöhnlichen Geschichte seiner Vergangenheit und seinen tiefgründigen Fantasy Romane zieht er die Leser in seinen Bann.

Im PromisGlauben-Interview, das im Rahmen eines Projektkurses zu PromisGlauben an der Berufsschule für Medienberufe in München von den Schülern Christian Bethancourt und Philipp Schirmer organisiert wurde, sprach Angelo Nero über seinen Weg zu einem ihn tragenden Glauben.

Christian Bethancourt (CB): Hallo Angelo, schön, dass du dich für ein Interview für PromisGlauben zur Verfügung stellst. Wie aus deinen Büchern zu entnehmen ist, war dein Weg zum Glauben eher turbulent als geradlinig. Lass uns mal ein bisschen daran teilhaben…

Angelo Nero (AN): Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und somit bereits als Kind mit dem Glauben in Kontakt gekommen. Jedoch hatte ich nie eine persönliche Beziehung zu Gott und der Glaube war für mich damals nicht wirklich begreifbar. Im Verlaufe meiner Jugend fühlte ich mich immer mehr zum Okkultismus hingezogen. Als dann, ich war etwa vierzehn Jahre alt, meine Schwester an Lungenkrebs erkrankte und sie nach allen Gebeten und Flehen doch gestorben ist, wandte ich mich komplett von Gott ab und wurde praktizierender Satanist. Dies prägte mein Leben für die nächsten zehn Jahre, bis es mich innerlich derart kaputt gemacht hat, dass es mich beinahe in den Selbstmord trieb. Ich stand schon auf der Brücke, bereit zu springen, als ich mich auf meine christlichen Wurzeln besann und mich an einen Gott erinnerte, der gütig, liebevoll und voller Erbarmen ist.

Nach zehn Jahren destruktiven Lebens, holte mich Gott aus dieser zerstörerischen Spirale heraus.

Der Klang sterbender Wellen – Brennende Gischt – Offizieller Release 21. Januar 2022

CB: Wie war damals die Übergangsphase für dich? Von einer Seite zur anderen?

AN: Das erste Jahr nach meiner Wiedergeburt als Christ bezeichne ich rückblickend als Abstinenzjahr. Ich hörte ausschließlich christlichen Lobpreis, kleidete mich nur noch in Weiß und brach alle Kontakte zu «früher» ab. Dieses Jahr brauchte ich, um mich emotional von meiner Vergangenheit lösen zu können. Heute kleide ich mich mehrheitlich wieder schwarz, (es dürfen auch mal dunkle Bluejeans sein), höre auch wieder Metal und bin ganz bewusst wieder in der «Schwarzen Szene» unterwegs, um ein bisschen Licht zu bringen.

CB: Wie ist deine Beziehung zu Gott?

AN: Heute weiß und erlebe ich, dass eine Beziehung zu Gott kein abstrakter Gedanke ist, sondern echt und persönlich.

Ich spreche mit Gott oft während dem Autofahren, als säße er auf dem Beifahrersitz.

AN: Ab und zu sage ich ihm auch, wenn mir etwas ganz und gar nicht passt oder ich nicht verstehe, was gerade abgeht. Und manchmal schweigen wir. Ich weiß, Gott ist immer da und alles was ich tue, tue ich durch, für und wegen ihm.

Ohne Gott wäre ich vor zehn Jahren von der Brücke gesprungen und heute nicht hier.

CB: Wie schaffst du es deine Bücher zu schreiben? Und was bedeutet das für dich?

AN: Ich genieße das unbezahlbare Privileg während meiner eigentlichen Arbeit als Fährmann, meiner Leidenschaft, dem Schreiben nachkommen zu können.

Jeden Tag fahre ich mit der Fähre rund dreißig Mal von Horgen nach Meilen und zurück. Wenn wir jeweils an einem Ufer anlegen habe ich knapp fünf Minuten Zeit mich hinzusetzen und an meinen Büchern zu arbeiten.

In der Regel schaffe ich in diesem Zeitfenster so um drei bis vier Sätze. Dann muss ich wieder ans Steuer, überquere den Zürichsee und lege auf der anderen Seite wieder an. Nach weiteren drei bis vier Sätzen geht die Fahrt wieder weiter. Auf diese Weise habe ich meine letzten zehn Bücher geschrieben.

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Symbolbild von Pixabay (CC0 1.0)

CB: Was ist dein bestes Erlebnis mit Gott?

AN: Vor ein paar Jahren, als ich mit meinen Büchern am WGT (Wave Gotik Treffen) in Leipzig war, ging ein junger Mann mit einem besonderen T-Shirt an meinem Stand vorbei. Auf seinem schwarzen T-Shirt war ein grinsender Teufel abgebildet der sich einen Telefonhörer ans Ohr hält. Darunter stand der Spruch: «Gott ist beschäftigt. Kann ich dir helfen?» Ich liebe dieses T-Shirt! Denn es war ein gewaltiger Türöffner. Ich rief diesem jungen Mann nach: «Genau das habe ich früher auch geglaubt. Dass Gott zu beschäftigt ist, und sich nicht um mich kümmert. Dann habe ich mich an den Teufel gewandt und es hätte mich beinahe in den Selbstmord getrieben.» Ich durfte diesem jungen Mann dann meine ganze Lebensgeschichte erzählen. Am Ende sagte er kein Wort. Aber er zog das T-Shirt aus, warf es in den Müll und verließ mit nacktem Oberkörper die Veranstaltung. Leider weiß ich nicht was aus ihm geworden ist.

Aber ich weiß, dass ich einen Samen gesät habe. Für das Bewässern wird Gott sorgen.

CB: Was würdest du deinem früheren Satanisten-Ich heute sagen?

AN: Wenn ich heute mein früheres Satanisten-Ich treffen würde, würde ich ihm sagen: «Gott liebt dich und er ist immer bei dir.»

CB: Was bedeutet für dich Christ-Sein?

AN: Christ-Sein bedeutet für mich, zu wissen dass ich mit all meinen Fehlern und Schwächen geliebt und angenommen werde.

Ich brauche mich für Gott nicht zu verstellen und ein möglichst auf Hochglanz poliertes Leben zu führen, das bei genauerem Hinsehen auseinanderfällt.

Denn Gott kennt mich durch und durch. Und weil er mich, so wie jeden Menschen, so gut kennt, hat er seinen Sohn geschickt, dass ich durch ihn geheiligt werde und mich, ebenso wie ich bin, Gott dem Vater nahen darf. Diese Botschaft gilt es als Christ zu verbreiten.

Mehr Infos über den Schweizer Autor von Fantasy-Romanen und Biografien gibt’s unter:

angelo-nero.ch

Einen Artikel zu Angelo Nero’s aktuellem Werk „Der Klang sterbender Wellen“ gibt’s bei:

livenet.ch

Anbei ein Fernseh-Beitrag zum Weg von Angelo Nero: